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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914].

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obschon sie ihnen alle Unterwürfigkeit
bezeigen. Etwas Aehnliches muß hier
geschehen. Eine christliche Mutter,
welche die Vorzüge einer solchen be-
sitzt, welche für die Wohlfahrt und
das Heil ihrer Kinder gelebt und ge-
arbeitet, geopfert und geseufzt hat,
wird der Hochachtung, der Liebe und
des Zutrauens ihrer erwachsenen Kin-
der nicht leicht entbehren, und darum
auch später noch heilsam auf sie ein-
wirken können. Nur darf sie nicht
vergessen, daß dann ihre Kinder -
keine Kinder mehr sind. Ich knüpfe
eine Bemerkung hierüber an das Wort
Schwiegermutter. In meinen Augen
wird dieser in den landläufigen Re-
densarten vielfach Unrecht gethan.
Gute Mütter werden keine schlechten
Schwiegermütter sein. Ich bin der
Meinung, daß sie erfahrener und ein-
sichtiger seien als die jungen Frauen,
und darum ihre Ansichten meistens
die richtigen seien. Aber trotzdem

obschon sie ihnen alle Unterwürfigkeit
bezeigen. Etwas Aehnliches muß hier
geschehen. Eine christliche Mutter,
welche die Vorzüge einer solchen be-
sitzt, welche für die Wohlfahrt und
das Heil ihrer Kinder gelebt und ge-
arbeitet, geopfert und geseufzt hat,
wird der Hochachtung, der Liebe und
des Zutrauens ihrer erwachsenen Kin-
der nicht leicht entbehren, und darum
auch später noch heilsam auf sie ein-
wirken können. Nur darf sie nicht
vergessen, daß dann ihre Kinder –
keine Kinder mehr sind. Ich knüpfe
eine Bemerkung hierüber an das Wort
Schwiegermutter. In meinen Augen
wird dieser in den landläufigen Re-
densarten vielfach Unrecht gethan.
Gute Mütter werden keine schlechten
Schwiegermütter sein. Ich bin der
Meinung, daß sie erfahrener und ein-
sichtiger seien als die jungen Frauen,
und darum ihre Ansichten meistens
die richtigen seien. Aber trotzdem

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[324/0332] obschon sie ihnen alle Unterwürfigkeit bezeigen. Etwas Aehnliches muß hier geschehen. Eine christliche Mutter, welche die Vorzüge einer solchen be- sitzt, welche für die Wohlfahrt und das Heil ihrer Kinder gelebt und ge- arbeitet, geopfert und geseufzt hat, wird der Hochachtung, der Liebe und des Zutrauens ihrer erwachsenen Kin- der nicht leicht entbehren, und darum auch später noch heilsam auf sie ein- wirken können. Nur darf sie nicht vergessen, daß dann ihre Kinder – keine Kinder mehr sind. Ich knüpfe eine Bemerkung hierüber an das Wort Schwiegermutter. In meinen Augen wird dieser in den landläufigen Re- densarten vielfach Unrecht gethan. Gute Mütter werden keine schlechten Schwiegermütter sein. Ich bin der Meinung, daß sie erfahrener und ein- sichtiger seien als die jungen Frauen, und darum ihre Ansichten meistens die richtigen seien. Aber trotzdem

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Zitationshilfe: Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/332>, abgerufen am 21.11.2024.