Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914].man erwägt, wie Frauenspersonen zum Bald staunte die Welt über eine man erwägt, wie Frauenspersonen zum Bald staunte die Welt über eine <TEI> <text> <body> <div> <div> <p><pb facs="#f0085" xml:id="E29_001_1914_pb0077_0001" n="77"/> man erwägt, wie Frauenspersonen zum<lb/> höchsten Heroismus befähiget wurden,<lb/> nachdem die Gnade von oben das<lb/> schwache Gefäß erfüllt hatte. Schon<lb/> im alten Bunde rühmte man die See-<lb/> lengröße einer Judith und Susanna;<lb/> im neuen Bunde zählte man bald hun-<lb/> derte, in denen der Starkmut beider<lb/> vereiniget war und glänzende Triumphe<lb/> feierte über das, was stark ist in der<lb/> Welt. Wie Lämmer in der Mitte der<lb/> Wölfe waren jene Jungfrauen, die<lb/> man vor die Richterstühle und in die<lb/> Höhlen des Lasters schleppte. Aber<lb/> das Schwache hat das Starke beschämt,<lb/> die wehrlosen Opfer haben gesiegt und<lb/> die Bewunderung aller Zeiten und die<lb/> ewige Herrlichkeit errungen.</p> <p>Bald staunte die Welt über eine<lb/> andere Art von Heroismus. Sie sah,<lb/> wie die Töchter der berühmtesten Ge-<lb/> schlechter Roms den glänzenden Luxus<lb/> und das weichliche Leben verachteten,<lb/> die Paläste ihrer Väter verließen, um<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [77/0085]
man erwägt, wie Frauenspersonen zum
höchsten Heroismus befähiget wurden,
nachdem die Gnade von oben das
schwache Gefäß erfüllt hatte. Schon
im alten Bunde rühmte man die See-
lengröße einer Judith und Susanna;
im neuen Bunde zählte man bald hun-
derte, in denen der Starkmut beider
vereiniget war und glänzende Triumphe
feierte über das, was stark ist in der
Welt. Wie Lämmer in der Mitte der
Wölfe waren jene Jungfrauen, die
man vor die Richterstühle und in die
Höhlen des Lasters schleppte. Aber
das Schwache hat das Starke beschämt,
die wehrlosen Opfer haben gesiegt und
die Bewunderung aller Zeiten und die
ewige Herrlichkeit errungen.
Bald staunte die Welt über eine
andere Art von Heroismus. Sie sah,
wie die Töchter der berühmtesten Ge-
schlechter Roms den glänzenden Luxus
und das weichliche Leben verachteten,
die Paläste ihrer Väter verließen, um
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