wird darum auch die Stimme Gottes im Menschen genannt. Das Gewissen ist zu- frieden, wenn der Mensch ihm folgt, es be- unruhigt und peinigt den, der ihm entgegen- handelt.
Das Gewissen bildet den Mittelpunkt des religiösen und sittlichen Lebens. Es schöpft seine Kraft aus der religiösen Ueberzeugung, und es regiert das sittliche Leben mit allen seinen Handlungen. Je lebendiger der re- ligiöse Glaube ist, desto größer ist auch die Macht des Gewissens, und je lauter das Gewissen redet, desto eher wird der Wille ihm folgen. Man kann sagen: Das Ge- wissen ist der Mensch, oder noch besser: Das Gewissen ist der Christ, d. h. der Christ ist gut oder schlecht, je nachdem es mit seinem Gewissen bestellt ist. Man kann sagen, daß von der Herrschaft des Gewissens der Zustand der menschlichen Gesellschaft ab- hängig ist. So weit es Gehör findet, werden Tugend und Gerechtigkeit geübt, und Fa- milien und Völker befinden sich wohl dabei. Fängt man an, es allgemeiner zu mißachten und zu verwirren, so beginnt der Zerfall der Sitten, und hat unleidliche Zustände in seinem Gefolge. Die Geschichte des Gewissens
wird darum auch die Stimme Gottes im Menschen genannt. Das Gewissen ist zu- frieden, wenn der Mensch ihm folgt, es be- unruhigt und peinigt den, der ihm entgegen- handelt.
Das Gewissen bildet den Mittelpunkt des religiösen und sittlichen Lebens. Es schöpft seine Kraft aus der religiösen Ueberzeugung, und es regiert das sittliche Leben mit allen seinen Handlungen. Je lebendiger der re- ligiöse Glaube ist, desto größer ist auch die Macht des Gewissens, und je lauter das Gewissen redet, desto eher wird der Wille ihm folgen. Man kann sagen: Das Ge- wissen ist der Mensch, oder noch besser: Das Gewissen ist der Christ, d. h. der Christ ist gut oder schlecht, je nachdem es mit seinem Gewissen bestellt ist. Man kann sagen, daß von der Herrschaft des Gewissens der Zustand der menschlichen Gesellschaft ab- hängig ist. So weit es Gehör findet, werden Tugend und Gerechtigkeit geübt, und Fa- milien und Völker befinden sich wohl dabei. Fängt man an, es allgemeiner zu mißachten und zu verwirren, so beginnt der Zerfall der Sitten, und hat unleidliche Zustände in seinem Gefolge. Die Geschichte des Gewissens
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wird darum auch die Stimme Gottes im
Menschen genannt. Das Gewissen ist zu-
frieden, wenn der Mensch ihm folgt, es be-
unruhigt und peinigt den, der ihm entgegen-
handelt.
Das Gewissen bildet den Mittelpunkt des
religiösen und sittlichen Lebens. Es schöpft
seine Kraft aus der religiösen Ueberzeugung,
und es regiert das sittliche Leben mit allen
seinen Handlungen. Je lebendiger der re-
ligiöse Glaube ist, desto größer ist auch die
Macht des Gewissens, und je lauter das
Gewissen redet, desto eher wird der Wille
ihm folgen. Man kann sagen: Das Ge-
wissen ist der Mensch, oder noch besser: Das
Gewissen ist der Christ, d. h. der Christ ist
gut oder schlecht, je nachdem es mit seinem
Gewissen bestellt ist. Man kann sagen,
daß von der Herrschaft des Gewissens der
Zustand der menschlichen Gesellschaft ab-
hängig ist. So weit es Gehör findet, werden
Tugend und Gerechtigkeit geübt, und Fa-
milien und Völker befinden sich wohl dabei.
Fängt man an, es allgemeiner zu mißachten
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/166>, abgerufen am 24.11.2024.
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