schehener Zurückkunfft nahm auch Eckarth sei- nen Abschied, und fuhr wieder auf sein Guth Liddo, Unterdessen schrieb Ehrenfried nebenst Einschliessung Mülards Brieflein an seinen Sohn folgender massen.
Lieber Sohn.
YAchdem du bey guter Gesundheit, dabey dich GOtt der HErr bis ins hohe Alter mir zur Freude gnädiglich erhalten wolle, das Studium Medicum absolvirt, auch wie ich vernommen, dein specimen eruditionis be- reits abgelegt hast, so halte ich nun vors nö- thigste, daß du zu besserer Stabilirung dersel- ben, als auch genauer Erkänntniß allerhand Nationen und künfftiger nutzbahrer Corre- spondentz vornehmer und gelehrter Leuthe, kommenden Herbst deine Reise so wohl ein- heimisch-als ausländischer Oerther zu besuchen angehest; zum Reise-Consorten wirst du dir meines einigen Freundes Herrn Mülards ei- nigen Sohn, an welchen inliegender Brieff, den du alsbald an ihn abgeben sollst, erwählen, und mit ihm nach geschehener seiner vorha- benden Disputation, dich hieher nach Paliro zu mir je ehe je besser begeben. Da dann nach fer- nerer Anordnung euerer Sachen euch wird gerathen werden. Stelle alles in gute Rich- tigkeit: GOtt aber sey euer beyderseits Ge-
leits-
G 5
ſchehener Zuruͤckkunfft nahm auch Eckarth ſei- nen Abſchied, und fuhr wieder auf ſein Guth Liddo, Unterdeſſen ſchrieb Ehrenfried nebenſt Einſchlieſſung Muͤlards Brieflein an ſeinen Sohn folgender maſſen.
Lieber Sohn.
YAchdem du bey guter Geſundheit, dabey dich GOtt der HErr bis ins hohe Alter mir zur Freude gnaͤdiglich erhalten wolle, das Studium Medicum abſolvirt, auch wie ich vernommen, dein ſpecimen eruditionis be- reits abgelegt haſt, ſo halte ich nun vors noͤ- thigſte, daß du zu beſſerer Stabilirung derſel- ben, als auch genauer Erkaͤnntniß allerhand Nationen und kuͤnfftiger nutzbahrer Corre- ſpondentz vornehmer und gelehrter Leuthe, kommenden Herbſt deine Reiſe ſo wohl ein- heimiſch-als auslaͤndiſcher Oerther zu beſuchen angeheſt; zum Reiſe-Conſorten wirſt du dir meines einigen Freundes Herrn Muͤlards ei- nigen Sohn, an welchen inliegender Brieff, den du alsbald an ihn abgeben ſollſt, erwaͤhlen, und mit ihm nach geſchehener ſeiner vorha- benden Diſputation, dich hieher nach Paliro zu mir je ehe je beſſer begeben. Da dann nach fer- nerer Anordnung euerer Sachen euch wird gerathen werden. Stelle alles in gute Rich- tigkeit: GOtt aber ſey euer beyderſeits Ge-
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ſchehener Zuruͤckkunfft nahm auch Eckarth ſei-
nen Abſchied, und fuhr wieder auf ſein Guth
Liddo, Unterdeſſen ſchrieb Ehrenfried nebenſt
Einſchlieſſung Muͤlards Brieflein an ſeinen
Sohn folgender maſſen.
Lieber Sohn.
YAchdem du bey guter Geſundheit, dabey
dich GOtt der HErr bis ins hohe Alter
mir zur Freude gnaͤdiglich erhalten wolle, das
Studium Medicum abſolvirt, auch wie ich
vernommen, dein ſpecimen eruditionis be-
reits abgelegt haſt, ſo halte ich nun vors noͤ-
thigſte, daß du zu beſſerer Stabilirung derſel-
ben, als auch genauer Erkaͤnntniß allerhand
Nationen und kuͤnfftiger nutzbahrer Corre-
ſpondentz vornehmer und gelehrter Leuthe,
kommenden Herbſt deine Reiſe ſo wohl ein-
heimiſch-als auslaͤndiſcher Oerther zu beſuchen
angeheſt; zum Reiſe-Conſorten wirſt du dir
meines einigen Freundes Herrn Muͤlards ei-
nigen Sohn, an welchen inliegender Brieff,
den du alsbald an ihn abgeben ſollſt, erwaͤhlen,
und mit ihm nach geſchehener ſeiner vorha-
benden Diſputation, dich hieher nach Paliro zu
mir je ehe je beſſer begeben. Da dann nach fer-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/121>, abgerufen am 21.11.2024.
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