be ich etwas wenigers, und versichere euer Gestreng. daß ich vielen damit geholffen ha- be. Jhr habt eure Zeit bey euren Herrn noch wohl angelegt, sagte Eckarth, ich hätte wohl Ursach von ein und den andern euch zu fragen, so wohl wegen des Grünspans in der Salbe, als des gemeinen Zinnobers in dem Fieber-Pulver, ich will es aber vor dieses mahl dabey bewenden lassen. Warum, antworte- te der Ziegeuner, wann euer Gestrengen ein wenig Gedult nehmen wollen mich zu hören, will ihnen ich bald aus den Traume helffen. Mein Camerad der Barbierer, hatte eine herrliche Salbe bey sich, welche mit meiner fast einerley Composition war, allein an statt des gemeinen Grünspans hatte er ein von Kupffer sublimirtes zartes grünes Pülver- lein, welches er darunter mischte, damit er fast Wunder in Wunden und alten vergiffte- ten Schäden that, dieweil ich aber den Grün- span vor ein zertrenntes Kupffer hielt, setzte ich es an statt dessen, machte ihn von aller Un- sauberkeit rein, da es denn das Seinige noch ziemlich gethan hat; Des Fieber-Pulvers, bediente sich Herr D. Rumler, bey den ich ehe- mahls servirte, der nahm zwar an statt des reinen Salmiacs, dem von Croco martis su- blimirten, und gewachsenen rectificirten
Berg-
be ich etwas wenigers, und verſichere euer Geſtreng. daß ich vielen damit geholffen ha- be. Jhr habt eure Zeit bey euren Herrn noch wohl angelegt, ſagte Eckarth, ich haͤtte wohl Urſach von ein und den andern euch zu fragen, ſo wohl wegen des Gruͤnſpans in der Salbe, als des gemeinen Zinnobers in dem Fieber-Pulver, ich will es aber vor dieſes mahl dabey bewenden laſſen. Warum, antworte- te der Ziegeuner, wann euer Geſtrengen ein wenig Gedult nehmen wollen mich zu hoͤren, will ihnen ich bald aus den Traume helffen. Mein Camerad der Barbierer, hatte eine herrliche Salbe bey ſich, welche mit meiner faſt einerley Compoſition war, allein an ſtatt des gemeinen Gruͤnſpans hatte er ein von Kupffer ſublimirtes zartes gruͤnes Puͤlver- lein, welches er darunter miſchte, damit er faſt Wunder in Wunden und alten vergiffte- ten Schaͤden that, dieweil ich aber den Gruͤn- ſpan vor ein zertrenntes Kupffer hielt, ſetzte ich es an ſtatt deſſen, machte ihn von aller Un- ſauberkeit rein, da es denn das Seinige noch ziemlich gethan hat; Des Fieber-Pulvers, bediente ſich Herr D. Rumler, bey den ich ehe- mahls ſervirte, der nahm zwar an ſtatt des reinen Salmiacs, dem von Croco martis ſu- blimirten, und gewachſenen rectificirten
Berg-
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be ich etwas wenigers, und verſichere euer
Geſtreng. daß ich vielen damit geholffen ha-
be. Jhr habt eure Zeit bey euren Herrn
noch wohl angelegt, ſagte Eckarth, ich haͤtte
wohl Urſach von ein und den andern euch zu
fragen, ſo wohl wegen des Gruͤnſpans in der
Salbe, als des gemeinen Zinnobers in dem
Fieber-Pulver, ich will es aber vor dieſes mahl
dabey bewenden laſſen. Warum, antworte-
te der Ziegeuner, wann euer Geſtrengen ein
wenig Gedult nehmen wollen mich zu hoͤren,
will ihnen ich bald aus den Traume helffen.
Mein Camerad der Barbierer, hatte eine
herrliche Salbe bey ſich, welche mit meiner
faſt einerley Compoſition war, allein an ſtatt
des gemeinen Gruͤnſpans hatte er ein von
Kupffer ſublimirtes zartes gruͤnes Puͤlver-
lein, welches er darunter miſchte, damit er
faſt Wunder in Wunden und alten vergiffte-
ten Schaͤden that, dieweil ich aber den Gruͤn-
ſpan vor ein zertrenntes Kupffer hielt, ſetzte
ich es an ſtatt deſſen, machte ihn von aller Un-
ſauberkeit rein, da es denn das Seinige noch
ziemlich gethan hat; Des Fieber-Pulvers,
bediente ſich Herr D. Rumler, bey den ich ehe-
mahls ſervirte, der nahm zwar an ſtatt des
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/150>, abgerufen am 24.11.2024.
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