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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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für sich Friedrich zum unterthänigsten be-
danckte; worauff der Leib-Schütze alsbald
den Corporal von der Wache ruffen muste,
welchen der Commendant Friedrichen befahl,
doch solten ihm noch 6. Tage frey gelassen
werden keine Dienste zu thun, bis er seine
Sachen versilbert und zu Gelde gemacht hät-
te; denn solte der Corporal mit Friedrich sich
bey ihm wieder anmelden, da er ihm ferner
Bescheid geben wolte: Darauff wurde den
Corporal ein Becher mit Wein gereichet, den
er den Friedrich auf Gesundheit Jhro Hoch-
Fürstl. Durchlauchtigkeit zutrunck, welchen
Friedrich austrunck, und nach nochmahliger
Dancksagung mit dem Corporal fort gieng.
Nach vollendeter Mahlzeit, weil damahl
Thierhold mit seiner Ehe-Liebsten Kunigun-
dis
auch zugegen war, verblieb er mit Gott-
hart und Siegfried bey den Frauenzimmer;
unter welcher Zeit Rannefort mit Eckarthen,
Ehrenfried, Mülard und anderen ihnen die
Zeit mit allerhand Discoursen bey einer Pfeiffe
Taback verkürtzten; das Frauenzimmer, die
mit Wechsel-Reden sich ergötzten, kamen auch
von denen geschminckten Weibes Personen zu
reden. Daher nahm Jungfer Sylvia die
Kühnheit Thierholden zu fragen: Was er
wohl von dergleichen Anstrich hielte, und ob

sie



fuͤr ſich Friedrich zum unterthaͤnigſten be-
danckte; worauff der Leib-Schuͤtze alsbald
den Corporal von der Wache ruffen muſte,
welchen der Commendant Friedrichen befahl,
doch ſolten ihm noch 6. Tage frey gelaſſen
werden keine Dienſte zu thun, bis er ſeine
Sachen verſilbert und zu Gelde gemacht haͤt-
te; denn ſolte der Corporal mit Friedrich ſich
bey ihm wieder anmelden, da er ihm ferner
Beſcheid geben wolte: Darauff wurde den
Corporal ein Becher mit Wein gereichet, den
er den Friedrich auf Geſundheit Jhro Hoch-
Fuͤrſtl. Durchlauchtigkeit zutrunck, welchen
Friedrich austrunck, und nach nochmahliger
Danckſagung mit dem Corporal fort gieng.
Nach vollendeter Mahlzeit, weil damahl
Thierhold mit ſeiner Ehe-Liebſten Kunigun-
dis
auch zugegen war, verblieb er mit Gott-
hart und Siegfried bey den Frauenzimmer;
unter welcher Zeit Rannefort mit Eckarthen,
Ehrenfried, Muͤlard und anderen ihnen die
Zeit mit allerhand Discourſen bey einer Pfeiffe
Taback verkuͤrtzten; das Frauenzimmer, die
mit Wechſel-Reden ſich ergoͤtzten, kamen auch
von denen geſchminckten Weibes Perſonen zu
reden. Daher nahm Jungfer Sylvia die
Kuͤhnheit Thierholden zu fragen: Was er
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[143/0159] fuͤr ſich Friedrich zum unterthaͤnigſten be- danckte; worauff der Leib-Schuͤtze alsbald den Corporal von der Wache ruffen muſte, welchen der Commendant Friedrichen befahl, doch ſolten ihm noch 6. Tage frey gelaſſen werden keine Dienſte zu thun, bis er ſeine Sachen verſilbert und zu Gelde gemacht haͤt- te; denn ſolte der Corporal mit Friedrich ſich bey ihm wieder anmelden, da er ihm ferner Beſcheid geben wolte: Darauff wurde den Corporal ein Becher mit Wein gereichet, den er den Friedrich auf Geſundheit Jhro Hoch- Fuͤrſtl. Durchlauchtigkeit zutrunck, welchen Friedrich austrunck, und nach nochmahliger Danckſagung mit dem Corporal fort gieng. Nach vollendeter Mahlzeit, weil damahl Thierhold mit ſeiner Ehe-Liebſten Kunigun- dis auch zugegen war, verblieb er mit Gott- hart und Siegfried bey den Frauenzimmer; unter welcher Zeit Rannefort mit Eckarthen, Ehrenfried, Muͤlard und anderen ihnen die Zeit mit allerhand Discourſen bey einer Pfeiffe Taback verkuͤrtzten; das Frauenzimmer, die mit Wechſel-Reden ſich ergoͤtzten, kamen auch von denen geſchminckten Weibes Perſonen zu reden. Daher nahm Jungfer Sylvia die Kuͤhnheit Thierholden zu fragen: Was er wohl von dergleichen Anſtrich hielte, und ob ſie

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/159>, abgerufen am 21.11.2024.