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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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an ihn einzuschliessen, denn ich ihn sehr liebe.
Gar gerne, antwortete Eckarth, wie der Herr
Grafe befiehlt, soll es mir sonderlich erfreuen
denselben gehorsambst nach zu kommen. Un-
terdessen geschahen allerhand Discourse, und
der General befragte ihn absonderlich, ihme
unbeschwert Relation zu thun, von der Action
die mit des Commendanten zu Carnia, Fräu-
lein Tochter vorgegangen. Als ihm nun
Eckarth alle Umbstände und was passiret war,
erzehlet hatte, sprach der General, schade!
schade! umb den vortreflichen Cavallier, der-
gleichen wenig in seiner Nation die mir bekannt
sind, zu finden, daß er sich die Liebe so verblen-
den lassen, eine solche Thorheit zu begehen,
und gegen die Letzt sein Leben mit einen solchen
Schand-Fleck, und von einen Jüngling der
noch keinen Feind als ihn vor sich gesehen, en-
digen müssen: Jst er denn gestorben? fragte
Eckarth; Ach freylich, antwortete der Gene-
ral,
doch ist noch seiner Seelen gerathen wor-
den, indem er nach dem Stosse noch drey Ta-
ge gelebet, wovon der Herr Bruder von den
General Solucki, den wir künfftigen Mitt-
woch geliebts GOtt, miteinander auf ein
Gerichte Lax-Fohren zusprechen wollen, aus-
führlichere Nachricht wird haben können.
Mein Herr General, sagte Eckarth, ich be-

dau-

an ihn einzuſchlieſſen, denn ich ihn ſehr liebe.
Gar gerne, antwortete Eckarth, wie der Herr
Grafe befiehlt, ſoll es mir ſonderlich erfreuen
denſelben gehorſambſt nach zu kommen. Un-
terdeſſen geſchahen allerhand Discourſe, und
der General befragte ihn abſonderlich, ihme
unbeſchwert Relation zu thun, von der Action
die mit des Commendanten zu Carnia, Fraͤu-
lein Tochter vorgegangen. Als ihm nun
Eckarth alle Umbſtaͤnde und was pasſiret war,
erzehlet hatte, ſprach der General, ſchade!
ſchade! umb den vortreflichen Cavallier, der-
gleichen wenig in ſeiner Nation die mir bekannt
ſind, zu finden, daß er ſich die Liebe ſo verblen-
den laſſen, eine ſolche Thorheit zu begehen,
und gegen die Letzt ſein Leben mit einen ſolchen
Schand-Fleck, und von einen Juͤngling der
noch keinen Feind als ihn vor ſich geſehen, en-
digen muͤſſen: Jſt er denn geſtorben? fragte
Eckarth; Ach freylich, antwortete der Gene-
ral,
doch iſt noch ſeiner Seelen gerathen wor-
den, indem er nach dem Stoſſe noch drey Ta-
ge gelebet, wovon der Herr Bruder von den
General Soluçki, den wir kuͤnfftigen Mitt-
woch geliebts GOtt, miteinander auf ein
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[322/0338] an ihn einzuſchlieſſen, denn ich ihn ſehr liebe. Gar gerne, antwortete Eckarth, wie der Herr Grafe befiehlt, ſoll es mir ſonderlich erfreuen denſelben gehorſambſt nach zu kommen. Un- terdeſſen geſchahen allerhand Discourſe, und der General befragte ihn abſonderlich, ihme unbeſchwert Relation zu thun, von der Action die mit des Commendanten zu Carnia, Fraͤu- lein Tochter vorgegangen. Als ihm nun Eckarth alle Umbſtaͤnde und was pasſiret war, erzehlet hatte, ſprach der General, ſchade! ſchade! umb den vortreflichen Cavallier, der- gleichen wenig in ſeiner Nation die mir bekannt ſind, zu finden, daß er ſich die Liebe ſo verblen- den laſſen, eine ſolche Thorheit zu begehen, und gegen die Letzt ſein Leben mit einen ſolchen Schand-Fleck, und von einen Juͤngling der noch keinen Feind als ihn vor ſich geſehen, en- digen muͤſſen: Jſt er denn geſtorben? fragte Eckarth; Ach freylich, antwortete der Gene- ral, doch iſt noch ſeiner Seelen gerathen wor- den, indem er nach dem Stoſſe noch drey Ta- ge gelebet, wovon der Herr Bruder von den General Soluçki, den wir kuͤnfftigen Mitt- woch geliebts GOtt, miteinander auf ein Gerichte Lax-Fohren zuſprechen wollen, aus- fuͤhrlichere Nachricht wird haben koͤnnen. Mein Herr General, ſagte Eckarth, ich be- dau-

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 322. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/338>, abgerufen am 22.11.2024.