geschafft hätte, durch mich bist du ein Mann worden, du Schufft, du Covent-Stutzer, ist es doch das Meinige; Genung daß ich es haben will, was gehet es dich an. Jst nun der Mann ein Sie-Fuchs, so muß er ihre närrische Weise billichen, fliegen aber nach vernünfftiger Erinne- rung, wann die nichts fruchten wollen, Weß- pen herumb, so brummen sie so lange, biß Bremb- sen und Hornüssen darzu kommen, da mag der Mann schauen, daß er seit-werts aus seinen Gang nehme. Jst sie aus vornehmen Ge- schlechte, oder kommt der Mann durch die Freundschafft ins Auffnehmen, so sind der of- fenen Helme so viel, daß Adam bey seinen letzte- ren Uhr Enckel von selbigen noch was übrig ha- ben würde, denen Nachkommen der dritten Welt etliche mitzutheilen. Da heist es, du must wissen daß ich eine von Adel bin, und du keine Vieh-Magd bekommen hast, wären meine Freunde nicht, du hättest längsten das Bettel- Brodt fressen müssen. Eckarth fiel ihm in die Rede und sagte, Monsieur Lübel, er beliebe ein Pfeiffgen Taback mit zu rauchen; Er sage mir doch, wie lange ist der Herr hier in Flixen? Lü- bel antwortete: Es wird fast ein halb Jahr seyn, daß ich mich hier aufgehalten, denn weil ich etwas Miltz-Beschwerung habe, habe ich mich hier unter Herrn Melchers des Pfarr-
Herrn
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geſchafft haͤtte, durch mich biſt du ein Mann worden, du Schufft, du Covent-Stutzer, iſt es doch das Meinige; Genung daß ich es haben will, was gehet es dich an. Jſt nun der Mann ein Sie-Fuchs, ſo muß er ihre naͤrriſche Weiſe billichen, fliegen abeꝛ nach veꝛnuͤnfftiger Erinne- rung, wann die nichts fruchten wollen, Weß- pen herumb, ſo brum̃en ſie ſo lange, biß Bremb- ſen und Hornuͤſſen darzu kommen, da mag der Mann ſchauen, daß er ſeit-werts aus ſeinen Gang nehme. Jſt ſie aus vornehmen Ge- ſchlechte, oder kommt der Mann durch die Freundſchafft ins Auffnehmen, ſo ſind der of- fenen Helme ſo viel, daß Adam bey ſeinen letzte- ren Uhr Enckel von ſelbigen noch was uͤbrig ha- ben wuͤrde, denen Nachkommen der dritten Welt etliche mitzutheilen. Da heiſt es, du muſt wiſſen daß ich eine von Adel bin, und du keine Vieh-Magd bekommen haſt, waͤren meine Freunde nicht, du haͤtteſt laͤngſten das Bettel- Brodt freſſen muͤſſen. Eckarth fiel ihm in die Rede und ſagte, Monſieur Luͤbel, er beliebe ein Pfeiffgen Taback mit zu rauchen; Er ſage mir doch, wie lange iſt der Herr hier in Flixen? Luͤ- bel antwortete: Es wird faſt ein halb Jahr ſeyn, daß ich mich hier aufgehalten, denn weil ich etwas Miltz-Beſchwerung habe, habe ich mich hier unter Herrn Melchers des Pfarr-
Herrn
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geſchafft haͤtte, durch mich biſt du ein Mann
worden, du Schufft, du Covent-Stutzer, iſt es
doch das Meinige; Genung daß ich es haben
will, was gehet es dich an. Jſt nun der Mann
ein Sie-Fuchs, ſo muß er ihre naͤrriſche Weiſe
billichen, fliegen abeꝛ nach veꝛnuͤnfftiger Erinne-
rung, wann die nichts fruchten wollen, Weß-
pen herumb, ſo brum̃en ſie ſo lange, biß Bremb-
ſen und Hornuͤſſen darzu kommen, da mag der
Mann ſchauen, daß er ſeit-werts aus ſeinen
Gang nehme. Jſt ſie aus vornehmen Ge-
ſchlechte, oder kommt der Mann durch die
Freundſchafft ins Auffnehmen, ſo ſind der of-
fenen Helme ſo viel, daß Adam bey ſeinen letzte-
ren Uhr Enckel von ſelbigen noch was uͤbrig ha-
ben wuͤrde, denen Nachkommen der dritten
Welt etliche mitzutheilen. Da heiſt es, du muſt
wiſſen daß ich eine von Adel bin, und du keine
Vieh-Magd bekommen haſt, waͤren meine
Freunde nicht, du haͤtteſt laͤngſten das Bettel-
Brodt freſſen muͤſſen. Eckarth fiel ihm in die
Rede und ſagte, Monſieur Luͤbel, er beliebe ein
Pfeiffgen Taback mit zu rauchen; Er ſage mir
doch, wie lange iſt der Herr hier in Flixen? Luͤ-
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 757. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/773>, abgerufen am 22.11.2024.
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