Herr Major nicht einheimisch wäre, bath er wo möglich nur ein paar Worte mit dem Fendrich zu reden: Als derselbe zu ihm kam, redete er etliche Worte mit ihme in geheimbd, so fort befahl mir der Herr Fendrich, ihn her- aus in diesen Garten zu den Herrn Major zu führen, so ich auch gethan. Huy versetzte Rannefort: Lupus in fabula, wer weiß ob es nicht unser Eckarth ist, ich will doch selbsten gehen und sehen, wer so begierig ist in Person mit mir zu sprechen. Jndem er mit den Leib- Schützen der Garten-Thüre zueilete, raun- te er ihm ins Ohr, seinem Koche anzumelden, daß er so gut als möglich auff 16. Personen das Abend-Essen verfertigen solte, und, wo- fern ihme was mangelte, es anders woher er- setzen: Bey Aufmachung der Thür sprach Eckarth: Wie! Rannefort, kennet man die alten Freunde nicht mehr? Wie so! replicirte Rannefort, mein Herr sehe mich vor so unbe- sonnen nicht an, daß ich alte Freunde und Wohlthäter so bald solte aus denen Augen setzen. Gleich haben wir dessen in allen guten gedacht, und sind von alten Bekannten unter- schiedene hier beysammen, die mit mir nichts liebers, als ihre wertheste Praesence wünt- schen und verlangen. Wohl! sagte Eckarth, er beliebe nur meinen Vorsatz gut zu heissen,
da-
Herr Major nicht einheimiſch waͤre, bath er wo moͤglich nur ein paar Worte mit dem Fendrich zu reden: Als derſelbe zu ihm kam, redete er etliche Worte mit ihme in geheimbd, ſo fort befahl mir der Herr Fendrich, ihn her- aus in dieſen Garten zu den Herrn Major zu fuͤhren, ſo ich auch gethan. Huy verſetzte Rannefort: Lupus in fabula, wer weiß ob es nicht unſer Eckarth iſt, ich will doch ſelbſten gehen und ſehen, wer ſo begierig iſt in Perſon mit mir zu ſprechen. Jndem er mit den Leib- Schuͤtzen der Garten-Thuͤre zueilete, raun- te er ihm ins Ohr, ſeinem Koche anzumelden, daß er ſo gut als moͤglich auff 16. Perſonen das Abend-Eſſen verfertigen ſolte, und, wo- fern ihme was mangelte, es anders woher er- ſetzen: Bey Aufmachung der Thuͤr ſprach Eckarth: Wie! Rannefort, kennet man die alten Freunde nicht mehr? Wie ſo! replicirte Rannefort, mein Herr ſehe mich vor ſo unbe- ſonnen nicht an, daß ich alte Freunde und Wohlthaͤter ſo bald ſolte aus denen Augen ſetzen. Gleich haben wir deſſen in allen guten gedacht, und ſind von alten Bekannten unter- ſchiedene hier beyſammen, die mit mir nichts liebers, als ihre wertheſte Præſence wuͤnt- ſchen und verlangen. Wohl! ſagte Eckarth, er beliebe nur meinen Vorſatz gut zu heiſſen,
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[68/0084]
Herr Major nicht einheimiſch waͤre, bath er
wo moͤglich nur ein paar Worte mit dem
Fendrich zu reden: Als derſelbe zu ihm kam,
redete er etliche Worte mit ihme in geheimbd,
ſo fort befahl mir der Herr Fendrich, ihn her-
aus in dieſen Garten zu den Herrn Major zu
fuͤhren, ſo ich auch gethan. Huy verſetzte
Rannefort: Lupus in fabula, wer weiß ob es
nicht unſer Eckarth iſt, ich will doch ſelbſten
gehen und ſehen, wer ſo begierig iſt in Perſon
mit mir zu ſprechen. Jndem er mit den Leib-
Schuͤtzen der Garten-Thuͤre zueilete, raun-
te er ihm ins Ohr, ſeinem Koche anzumelden,
daß er ſo gut als moͤglich auff 16. Perſonen
das Abend-Eſſen verfertigen ſolte, und, wo-
fern ihme was mangelte, es anders woher er-
ſetzen: Bey Aufmachung der Thuͤr ſprach
Eckarth: Wie! Rannefort, kennet man die
alten Freunde nicht mehr? Wie ſo! replicirte
Rannefort, mein Herr ſehe mich vor ſo unbe-
ſonnen nicht an, daß ich alte Freunde und
Wohlthaͤter ſo bald ſolte aus denen Augen
ſetzen. Gleich haben wir deſſen in allen guten
gedacht, und ſind von alten Bekannten unter-
ſchiedene hier beyſammen, die mit mir nichts
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er beliebe nur meinen Vorſatz gut zu heiſſen,
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/84>, abgerufen am 21.11.2024.
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