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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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damit die Lust vervielfältiget werde. Hierauff
langete er aus der Taschen ein falsches Haar,
mit angehenckter langen Nasen, dieses zog er
sich über das Haupt, sagende: Werthester
Rannefort, also werde ich unkenntlich genung
seyn. Er beliebe nur voraus zu gehen, und
gebe vor, es sey ein Marck-Schreyer vorhan-
den, der ein sonderlicher Chiromantiste wäre,
und aus denen Händen wahrsagen könte,
wann der hoch-wehrtesten Gesellschafft gefie-
le, wolte er mich ihr zeigen. Wohl gut ant-
wortete Rannefort, so gehe ich dann nach sei-
nen Begehr voran! und ich, versetzte Eckarth,
werde allmählig folgen. Rannefort, als er zur
Löbe eintrat, und alle auffstunden, den neuen
Gast zu bewillkommen, sprach: Aller-wehr-
teste, sie belieben zu sitzen. Jch gedachte
Herr Eckarthen anzutreffen, siehe, so war es
ein Quacksalber, der strich seine Sachen ge-
waltig heraus mit dem Zusatz, daß er einen je-
den aus der Hand sagen wolte was er verlang-
te, so habe ich ihn mir heissen nachfolgen, wann
ihn nun die hoch-geschätzte Compagnie sehen
will, wird er vor sie erscheinen. Ja! Ja!
rieff das Frauenzimmer allesammt. Als nun
Rannefort Eckarthen in die Löbe zu kommen
bath, trat dieser in seiner schönen Gestalt ein,
daß das Frauenzimmer über die große Nase

laut
E 3

damit die Luſt vervielfaͤltiget werde. Hierauff
langete er aus der Taſchen ein falſches Haar,
mit angehenckter langen Naſen, dieſes zog er
ſich uͤber das Haupt, ſagende: Wertheſter
Rannefort, alſo werde ich unkenntlich genung
ſeyn. Er beliebe nur voraus zu gehen, und
gebe vor, es ſey ein Marck-Schreyer vorhan-
den, der ein ſonderlicher Chiromantiſte waͤre,
und aus denen Haͤnden wahrſagen koͤnte,
wann der hoch-wehrteſten Geſellſchafft gefie-
le, wolte er mich ihr zeigen. Wohl gut ant-
wortete Rannefort, ſo gehe ich dann nach ſei-
nen Begehr voran! und ich, verſetzte Eckarth,
werde allmaͤhlig folgen. Rannefort, als er zur
Loͤbe eintrat, und alle auffſtunden, den neuen
Gaſt zu bewillkommen, ſprach: Aller-wehr-
teſte, ſie belieben zu ſitzen. Jch gedachte
Herr Eckarthen anzutreffen, ſiehe, ſo war es
ein Quackſalber, der ſtrich ſeine Sachen ge-
waltig heraus mit dem Zuſatz, daß er einen je-
den aus der Hand ſagen wolte was er verlang-
te, ſo habe ich ihn mir heiſſen nachfolgen, wann
ihn nun die hoch-geſchaͤtzte Compagnie ſehen
will, wird er vor ſie erſcheinen. Ja! Ja!
rieff das Frauenzimmer alleſammt. Als nun
Rannefort Eckarthen in die Loͤbe zu kommen
bath, trat dieſer in ſeiner ſchoͤnen Geſtalt ein,
daß das Frauenzimmer uͤber die große Naſe

laut
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[69/0085] damit die Luſt vervielfaͤltiget werde. Hierauff langete er aus der Taſchen ein falſches Haar, mit angehenckter langen Naſen, dieſes zog er ſich uͤber das Haupt, ſagende: Wertheſter Rannefort, alſo werde ich unkenntlich genung ſeyn. Er beliebe nur voraus zu gehen, und gebe vor, es ſey ein Marck-Schreyer vorhan- den, der ein ſonderlicher Chiromantiſte waͤre, und aus denen Haͤnden wahrſagen koͤnte, wann der hoch-wehrteſten Geſellſchafft gefie- le, wolte er mich ihr zeigen. Wohl gut ant- wortete Rannefort, ſo gehe ich dann nach ſei- nen Begehr voran! und ich, verſetzte Eckarth, werde allmaͤhlig folgen. Rannefort, als er zur Loͤbe eintrat, und alle auffſtunden, den neuen Gaſt zu bewillkommen, ſprach: Aller-wehr- teſte, ſie belieben zu ſitzen. Jch gedachte Herr Eckarthen anzutreffen, ſiehe, ſo war es ein Quackſalber, der ſtrich ſeine Sachen ge- waltig heraus mit dem Zuſatz, daß er einen je- den aus der Hand ſagen wolte was er verlang- te, ſo habe ich ihn mir heiſſen nachfolgen, wann ihn nun die hoch-geſchaͤtzte Compagnie ſehen will, wird er vor ſie erſcheinen. Ja! Ja! rieff das Frauenzimmer alleſammt. Als nun Rannefort Eckarthen in die Loͤbe zu kommen bath, trat dieſer in ſeiner ſchoͤnen Geſtalt ein, daß das Frauenzimmer uͤber die große Naſe laut E 3

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/85>, abgerufen am 21.11.2024.