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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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laut schryen und lachten. Eckarth sprach:
O liebe Jungfern und Frauen lachet nicht so
sehr über diese meine Nase, meine Brüder de-
ren just ein Mandel sind, haben viel grössere
Nasen als meine ist, dann diese ist unter allen
denen andern die kürtzte und wohl-proportio-
ni
rte. Wer verlangt nun daß ich ihme wahr-
sagen soll? Monsr. Mülard sagte: Ranne-
fort wird wohl der Erstere in der Reyhe seyn.
Wohlan dann sprach Mülard, ehe und bevor
ich euch meine Hände zeige, so saget mir aus
dem Gesicht, wie alt ich bin, und dann wie ihr
heisset. Euer Alter, antwortete der verstellte
Eckarth, wird über 56. Jahr nicht seyn, und
ich werde insgemein Martin Huffeisen ge-
nannt; Hiermit, wiese er ihm die rechte Hand,
darauff erzehlete ihm Eckarth etliche Stück-
lein, die er zu seiner Zeit auf Universitäten be-
gangen hatte: Als er weiter reden wolte,
sprach Mülard: Genung vor dieses mahl,
aber habt ihr auch von euren Artzeneyen et-
was mit bracht? Ach liebe Herren, Frauen
und Jungfern wer ihr seyd, versetzte Eckarth.
Jch wolte euch gerne allen rathen, allein mein
Capselchen hat mein Diener, den sie statt mei-
ner unter dem Thore mit sammt meinen Pfer-
de in Arrest behalten, darumb ich hieher kam,
umb bey den Herrn Commendanten umb

Ein-

laut ſchryen und lachten. Eckarth ſprach:
O liebe Jungfern und Frauen lachet nicht ſo
ſehr uͤber dieſe meine Naſe, meine Bruͤder de-
ren juſt ein Mandel ſind, haben viel groͤſſere
Naſen als meine iſt, dann dieſe iſt unter allen
denen andern die kuͤrtzte und wohl-proportio-
ni
rte. Wer verlangt nun daß ich ihme wahr-
ſagen ſoll? Monſr. Muͤlard ſagte: Ranne-
fort wird wohl der Erſtere in der Reyhe ſeyn.
Wohlan dann ſprach Muͤlard, ehe und bevor
ich euch meine Haͤnde zeige, ſo ſaget mir aus
dem Geſicht, wie alt ich bin, und dann wie ihr
heiſſet. Euer Alter, antwortete der verſtellte
Eckarth, wird uͤber 56. Jahr nicht ſeyn, und
ich werde insgemein Martin Huffeiſen ge-
nannt; Hiermit, wieſe er ihm die rechte Hand,
darauff erzehlete ihm Eckarth etliche Stuͤck-
lein, die er zu ſeiner Zeit auf Univerſitaͤten be-
gangen hatte: Als er weiter reden wolte,
ſprach Muͤlard: Genung vor dieſes mahl,
aber habt ihr auch von euren Artzeneyen et-
was mit bracht? Ach liebe Herren, Frauen
und Jungfern wer ihr ſeyd, verſetzte Eckarth.
Jch wolte euch gerne allen rathen, allein mein
Capſelchen hat mein Diener, den ſie ſtatt mei-
ner unter dem Thore mit ſammt meinen Pfer-
de in Arreſt behalten, darumb ich hieher kam,
umb bey den Herrn Commendanten umb

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[70/0086] laut ſchryen und lachten. Eckarth ſprach: O liebe Jungfern und Frauen lachet nicht ſo ſehr uͤber dieſe meine Naſe, meine Bruͤder de- ren juſt ein Mandel ſind, haben viel groͤſſere Naſen als meine iſt, dann dieſe iſt unter allen denen andern die kuͤrtzte und wohl-proportio- nirte. Wer verlangt nun daß ich ihme wahr- ſagen ſoll? Monſr. Muͤlard ſagte: Ranne- fort wird wohl der Erſtere in der Reyhe ſeyn. Wohlan dann ſprach Muͤlard, ehe und bevor ich euch meine Haͤnde zeige, ſo ſaget mir aus dem Geſicht, wie alt ich bin, und dann wie ihr heiſſet. Euer Alter, antwortete der verſtellte Eckarth, wird uͤber 56. Jahr nicht ſeyn, und ich werde insgemein Martin Huffeiſen ge- nannt; Hiermit, wieſe er ihm die rechte Hand, darauff erzehlete ihm Eckarth etliche Stuͤck- lein, die er zu ſeiner Zeit auf Univerſitaͤten be- gangen hatte: Als er weiter reden wolte, ſprach Muͤlard: Genung vor dieſes mahl, aber habt ihr auch von euren Artzeneyen et- was mit bracht? Ach liebe Herren, Frauen und Jungfern wer ihr ſeyd, verſetzte Eckarth. Jch wolte euch gerne allen rathen, allein mein Capſelchen hat mein Diener, den ſie ſtatt mei- ner unter dem Thore mit ſammt meinen Pfer- de in Arreſt behalten, darumb ich hieher kam, umb bey den Herrn Commendanten umb Ein-

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/86>, abgerufen am 21.11.2024.