bist, die ComedieeinesMedicinischen Maul-Affens hast du lang genung gespie- let, wir müssen den Quacksalber und Marckt-Schreyer entlarven/ und solchen werthesten Freundes mit besseren Ver- gnügen geniessen. Nun, hoch-geehrteste Compagnie, versetzte der entlarvte Eckarth, dieweil nun meine Person entdeckt ist, so bitt ich erstlich meinen unhöflichen Schertz mir hoch-geneigt zu verzeihen, Sophia Soli- munds Ehe-Liebste wande ein: Ein Schertz mit Gutthaten und Lehren vermischt, wird von guten Freunden sehr wohl aufgenommen; und vorsandere fuhr Eckarth fort, meine We- nigkeit in deren Lieb-reiche Gesellschafft groß- günstig an- und aufzunehmen. Ehrenfried antwortete: Warumb nicht! Niemahls ge- nung preiß-würdiger Eckarth! Jch halte mir dieses vor die höchste Glückseeligkeit, daß ich so zwey lieb-wertheste und lang verborgene alte redliche Freunde, heute und bevoraus in mei- nen Garten beysammen sehen und bewirthen kan. Nimb nur vorlieb werthester Herr Bruder, mit dem wenigen noch Ubrigen, es soll hinfort bey ehister Gelegenheit mein Hertze dir zeigen, daß es noch unverändert und das Vorige sey. Liebhold rieff: O hoch-beglück-
tes
biſt, die ComedieeinesMediciniſchen Maul-Affens haſt du lang genung geſpie- let, wir muͤſſen den Quackſalber und Marckt-Schreyer entlarven/ und ſolchen wertheſten Freundes mit beſſeren Ver- gnuͤgen genieſſen. Nun, hoch-geehrteſte Compagnie, verſetzte der entlarvte Eckarth, dieweil nun meine Perſon entdeckt iſt, ſo bitt ich erſtlich meinen unhoͤflichen Schertz mir hoch-geneigt zu verzeihen, Sophia Soli- munds Ehe-Liebſte wande ein: Ein Schertz mit Gutthaten und Lehren vermiſcht, wird von guten Freunden ſehr wohl aufgenommen; und vorsandere fuhr Eckarth fort, meine We- nigkeit in deren Lieb-reiche Geſellſchafft groß- guͤnſtig an- und aufzunehmen. Ehrenfried antwortete: Warumb nicht! Niemahls ge- nung preiß-wuͤrdiger Eckarth! Jch halte mir dieſes vor die hoͤchſte Gluͤckſeeligkeit, daß ich ſo zwey lieb-wertheſte und lang verborgene alte redliche Freunde, heute und bevoraus in mei- nen Garten beyſammen ſehen und bewirthen kan. Nimb nur vorlieb wertheſter Herr Bruder, mit dem wenigen noch Ubrigen, es ſoll hinfort bey ehiſter Gelegenheit mein Hertze dir zeigen, daß es noch unveraͤndert und das Vorige ſey. Liebhold rieff: O hoch-begluͤck-
tes
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0090"n="74"/>
biſt, die <hirendition="#aq">Comedie</hi><hirendition="#fr">eines</hi><hirendition="#aq">Medicini</hi><hirendition="#fr">ſchen<lb/>
Maul-Affens</hi> haſt du lang genung geſpie-<lb/>
let, wir muͤſſen den Quackſalber und<lb/><hirendition="#fr">Marckt-Schreyer entlarven/</hi> und<lb/>ſolchen wertheſten Freundes mit beſſeren Ver-<lb/>
gnuͤgen genieſſen. Nun, hoch-geehrteſte<lb/><hirendition="#aq">Compagnie,</hi> verſetzte der entlarvte Eckarth,<lb/>
dieweil nun meine Perſon entdeckt iſt, ſo bitt<lb/>
ich erſtlich meinen unhoͤflichen Schertz mir<lb/>
hoch-geneigt zu verzeihen, Sophia Soli-<lb/>
munds Ehe-Liebſte wande ein: Ein Schertz<lb/>
mit Gutthaten und Lehren vermiſcht, wird<lb/>
von guten Freunden ſehr wohl aufgenommen;<lb/>
und vorsandere fuhr Eckarth fort, meine We-<lb/>
nigkeit in deren Lieb-reiche Geſellſchafft groß-<lb/>
guͤnſtig an- und aufzunehmen. Ehrenfried<lb/>
antwortete: Warumb nicht! Niemahls ge-<lb/>
nung preiß-wuͤrdiger Eckarth! Jch halte mir<lb/>
dieſes vor die hoͤchſte Gluͤckſeeligkeit, daß ich ſo<lb/>
zwey lieb-wertheſte und lang verborgene alte<lb/>
redliche Freunde, heute und bevoraus in mei-<lb/>
nen Garten beyſammen ſehen und bewirthen<lb/>
kan. Nimb nur vorlieb wertheſter Herr<lb/>
Bruder, mit dem wenigen noch Ubrigen, es<lb/>ſoll hinfort bey ehiſter Gelegenheit mein Hertze<lb/>
dir zeigen, daß es noch unveraͤndert und das<lb/>
Vorige ſey. Liebhold rieff: O hoch-begluͤck-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">tes</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[74/0090]
biſt, die Comedie eines Mediciniſchen
Maul-Affens haſt du lang genung geſpie-
let, wir muͤſſen den Quackſalber und
Marckt-Schreyer entlarven/ und
ſolchen wertheſten Freundes mit beſſeren Ver-
gnuͤgen genieſſen. Nun, hoch-geehrteſte
Compagnie, verſetzte der entlarvte Eckarth,
dieweil nun meine Perſon entdeckt iſt, ſo bitt
ich erſtlich meinen unhoͤflichen Schertz mir
hoch-geneigt zu verzeihen, Sophia Soli-
munds Ehe-Liebſte wande ein: Ein Schertz
mit Gutthaten und Lehren vermiſcht, wird
von guten Freunden ſehr wohl aufgenommen;
und vorsandere fuhr Eckarth fort, meine We-
nigkeit in deren Lieb-reiche Geſellſchafft groß-
guͤnſtig an- und aufzunehmen. Ehrenfried
antwortete: Warumb nicht! Niemahls ge-
nung preiß-wuͤrdiger Eckarth! Jch halte mir
dieſes vor die hoͤchſte Gluͤckſeeligkeit, daß ich ſo
zwey lieb-wertheſte und lang verborgene alte
redliche Freunde, heute und bevoraus in mei-
nen Garten beyſammen ſehen und bewirthen
kan. Nimb nur vorlieb wertheſter Herr
Bruder, mit dem wenigen noch Ubrigen, es
ſoll hinfort bey ehiſter Gelegenheit mein Hertze
dir zeigen, daß es noch unveraͤndert und das
Vorige ſey. Liebhold rieff: O hoch-begluͤck-
tes
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/90>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.