Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.mahl nichts nachgeben, und brach in folgen- Lebt Vater/ Vetter/ Freund/ lebt wohl vergnügt zusammen/ Des Höchsten Wunder-Schluß versetze eure Zeit/ Wann noch durch manches Jahr der Pyramiden Flammen. Jn vollen Feur gebrannt/ in jene Ewigkeit. Thierhold, welchen die Reyhe traff, verferti- Das Gold/ der Wein/ der Mensch/ der Auszug aller Sachen/ So unsre Unterwelt in Einigkeit erhält/ Wann die gedritte Schaar sich aus der Welt wird machen/ Denn sey auch diß die Zeit die uns're Freunde fällt. Die lustige Kunigundis gab das Jhrige mit Wann Lieb und Lustigkeit/ und Treue sich verbinden/ Da wird des Neidharts List/ von uns nur ausgelacht/ So muß die Traurigkeit und alle Angst verschwinden/ Und dieses bleibet stehn was uns vergnügend macht. Lieb-
mahl nichts nachgeben, und brach in folgen- Lebt Vater/ Vetter/ Freund/ lebt wohl vergnuͤgt zuſammen/ Des Hoͤchſten Wunder-Schluß verſetze eure Zeit/ Wann noch durch manches Jahr der Pyramiden Flammen. Jn vollen Feur gebrannt/ in jene Ewigkeit. Thierhold, welchen die Reyhe traff, verferti- Das Gold/ der Wein/ der Menſch/ der Auszug aller Sachen/ So unſre Unteꝛwelt in Einigkeit eꝛhaͤlt/ Wann die gedritte Schaar ſich aus der Welt wird machen/ Denn ſey auch diß die Zeit die unſ’re Freunde faͤllt. Die luſtige Kunigundis gab das Jhrige mit Wann Lieb und Luſtigkeit/ und Treue ſich verbinden/ Da wird des Neidharts Liſt/ von uns nur ausgelacht/ So muß die Traurigkeit und alle Angſt verſchwinden/ Und dieſes bleibet ſtehn was uns vergnuͤgend macht. Lieb-
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mahl nichts nachgeben, und brach in folgen-
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Des Hoͤchſten Wunder-Schluß
verſetze eure Zeit/
Wann noch durch manches Jahr der
Pyramiden Flammen.
Jn vollen Feur gebrannt/ in jene
Ewigkeit.
Thierhold, welchen die Reyhe traff, verferti-
get nachfolgendes:
Das Gold/ der Wein/ der Menſch/ der
Auszug aller Sachen/
So unſre Unteꝛwelt in Einigkeit eꝛhaͤlt/
Wann die gedritte Schaar ſich aus der
Welt wird machen/
Denn ſey auch diß die Zeit die unſ’re
Freunde faͤllt.
Die luſtige Kunigundis gab das Jhrige mit
zu, alſo:
Wann Lieb und Luſtigkeit/ und Treue
ſich verbinden/
Da wird des Neidharts Liſt/ von
uns nur ausgelacht/
So muß die Traurigkeit und alle
Angſt verſchwinden/
Und dieſes bleibet ſtehn was uns
vergnuͤgend macht.
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