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Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.

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Des IV. Buchs VII. Cap.
von vielen als ein schatz auffgehoben: wenn man aber guten frischen Samen hab-
hafft werden kan/ sind sie bey uns auch wol frisch zu zielen.

XXXVIII. Johannis-brod.

Siliqua edulis, C. B. Siliqua, Matth. ceronia, Clus. ceratonia, Dod. Cera-
tia vel Siliqua, Tab. & Lob.
Der teutsche Name ist daher entstanden/ dieweil von
alten zeiten her man der meinung gewesen/ daß Johannes der Teuffer in der Wüsten
von dieser frucht seine nahrung gehabt. Auch ist aus dem Griechischen namen Ce-
ratia,
welcher in der Historie vom verlohrnen Sohn Lucae XV, 16. gefunden wird/
füglich zu schliessen/ daß daselbst nicht Träber oder hülsen von getreyde/ sondern die
frucht dieses baums zu verstehen sey/ als welche in Orient so überflüßig wachsen/ daß
die säwe damit gemestet werden: wie dan dergleichen schon ümb Genua geschiehet/
und nach Clusij zeugniß auch im Königreich Valenza.

Die blätter am Johannisbrod sind hart und dick/ stehen gemeinlich paar und
paar zusammen/ fallen den Winter ab: auff den Frühling erscheinet erstlich eine
schöne purpurfarbene blüht/ und nach derselben kommen newe blätter herfür. Zur
frucht kan es dieses orts nicht gebracht werden/ welche sonst wie auff den Apothecken
zu sehen/ lange schoten sind voll harter kernen als steine/ aus welchen man dis gewächs
auch ziehlen kan. Ausser diesem rechten ist noch vorhanden ein wild geschlecht/ Sili-
qua sy Ivestris
oder Judas-baum/ davon wird im folgendem Capitel gehandelt.

XXXIX. Spartium.

Spartium arborescens seminibus lenti similibus, C. B. Spartium Hispani-
cum, Eyst. Tab. Dioscorideum Narbonense & Hispanicum, Lob. Genista Hispani-
ca, Matth. Italica, Dod.
Diß gewächs hat eine harte holtzigte wurzel/ einen stamm
daumsdick/ aus welchem lange schwancke gerten von farben grün/ und mit kleinen
blättlein hin und her besetzet/ herfür gehen: im Majo erscheinen daran gelbe blumen/
und so fort darauff fangen die blätter an sich zu verlieren/ also daß es den Sommer
über fast gantz ohn blätter stehet. Der Samen siehet den Linsen nicht ungleich/ und
kan dadurch/ wie auch durch die Brut vermehret werden.

XL. Styraxbaum.

Styrax folio mali cotonei, C. B. Styrax, Matth. Lob. Tab. Cam. Lon.
Dieser ist an zusehen wie ein Quittenbaum/ wegen weicher und etwas wolligter blät-
ter/ welche gegen den Winter abfallen/ und auff den Frühling mit newen ersetzet wer-
den. Jm May bringet er schöne weisse blumen/ aus welchen in folgenden Monaten
die früchte wachsen wie kleine Haselnüßlein/ aber vorn zugespitzet/ von farben graw-
grün. Wenn man sotane recht reiff haben kan/ so dienen sie junge bäumlein davon
zu zielen: sonst muß man durch gespaltene Töpffe oder abgebrochene Zweiglein die
vermehrung suchen.

XLI. Tamarisken.

Tamarix fruticosa folio crassiore, sive Germanica, C. B. Tamarix, Dod.
Tab. Tamariscus Germanica, Lob. Myrica sylvestris sive Tamarix, Matth.
An
diesem gewächs ist die Wurzel zimlich starck/ aus derselben schiessen viel gerade ruten/
braun an farben/ und sehr brüchig: sie theilen sich in viel äste mit kleinen spitzigen

blät-

Des IV. Buchs VII. Cap.
von vielen als ein ſchatz auffgehoben: wenn man aber guten friſchen Samen hab-
hafft werden kan/ ſind ſie bey uns auch wol friſch zu zielen.

XXXVIII. Johannis-brod.

Siliqua edulis, C. B. Siliqua, Matth. ceronia, Cluſ. ceratonia, Dod. Cera-
tia vel Siliqua, Tab. & Lob.
Der teutſche Name iſt daher entſtanden/ dieweil von
alten zeiten her man der meinung geweſen/ daß Johannes der Teuffer in der Wuͤſten
von dieſer frucht ſeine nahrung gehabt. Auch iſt aus dem Griechiſchen namen Ce-
ratia,
welcher in der Hiſtorie vom verlohrnen Sohn Lucæ XV, 16. gefunden wird/
fuͤglich zu ſchlieſſen/ daß daſelbſt nicht Traͤber oder huͤlſen von getreyde/ ſondern die
frucht dieſes baums zu verſtehen ſey/ als welche in Orient ſo uͤberfluͤßig wachſen/ daß
die ſaͤwe damit gemeſtet werden: wie dan dergleichen ſchon uͤmb Genua geſchiehet/
und nach Cluſij zeugniß auch im Koͤnigreich Valenza.

Die blaͤtter am Johannisbrod ſind hart und dick/ ſtehen gemeinlich paar und
paar zuſammen/ fallen den Winter ab: auff den Fruͤhling erſcheinet erſtlich eine
ſchoͤne purpurfarbene bluͤht/ und nach derſelben kommen newe blaͤtter herfuͤr. Zur
frucht kan es dieſes orts nicht gebracht werden/ welche ſonſt wie auff den Apothecken
zu ſehen/ lange ſchoten ſind voll harter kernen als ſteine/ aus welchen man dis gewaͤchs
auch ziehlen kan. Auſſer dieſem rechten iſt noch vorhanden ein wild geſchlecht/ Sili-
qua ſy Iveſtris
oder Judas-baum/ davon wird im folgendem Capitel gehandelt.

XXXIX. Spartium.

Spartium arboreſcens ſeminibus lenti ſimilibus, C. B. Spartium Hiſpani-
cum, Eyſt. Tab. Dioſcorideum Narbonenſe & Hiſpanicum, Lob. Geniſta Hiſpani-
ca, Matth. Italica, Dod.
Diß gewaͤchs hat eine harte holtzigte wurzel/ einen ſtamm
daumsdick/ aus welchem lange ſchwancke gerten von farben gruͤn/ und mit kleinen
blaͤttlein hin und her beſetzet/ herfuͤr gehen: im Majo erſcheinen daran gelbe blumen/
und ſo fort darauff fangen die blaͤtter an ſich zu verlieren/ alſo daß es den Sommer
uͤber faſt gantz ohn blaͤtter ſtehet. Der Samen ſiehet den Linſen nicht ungleich/ und
kan dadurch/ wie auch durch die Brut vermehret werden.

XL. Styraxbaum.

Styrax folio mali cotonei, C. B. Styrax, Matth. Lob. Tab. Cam. Lon.
Dieſer iſt an zuſehen wie ein Quittenbaum/ wegen weicher und etwas wolligter blaͤt-
ter/ welche gegen den Winter abfallen/ und auff den Fruͤhling mit newen erſetzet wer-
den. Jm May bringet er ſchoͤne weiſſe blumen/ aus welchen in folgenden Monaten
die fruͤchte wachſen wie kleine Haſelnuͤßlein/ aber vorn zugeſpitzet/ von farben graw-
gruͤn. Wenn man ſotane recht reiff haben kan/ ſo dienen ſie junge baͤumlein davon
zu zielen: ſonſt muß man durch geſpaltene Toͤpffe oder abgebrochene Zweiglein die
vermehrung ſuchen.

XLI. Tamariſken.

Tamarix fruticoſa folio craſſiore, ſive Germanica, C. B. Tamarix, Dod.
Tab. Tamariſcus Germanica, Lob. Myrica ſylveſtris ſive Tamarix, Matth.
An
dieſem gewaͤchs iſt die Wurzel zimlich ſtarck/ aus derſelben ſchieſſen viel gerade ruten/
braun an farben/ und ſehr bruͤchig: ſie theilen ſich in viel aͤſte mit kleinen ſpitzigen

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[212/0248] Des IV. Buchs VII. Cap. von vielen als ein ſchatz auffgehoben: wenn man aber guten friſchen Samen hab- hafft werden kan/ ſind ſie bey uns auch wol friſch zu zielen. XXXVIII. Johannis-brod. Siliqua edulis, C. B. Siliqua, Matth. ceronia, Cluſ. ceratonia, Dod. Cera- tia vel Siliqua, Tab. & Lob. Der teutſche Name iſt daher entſtanden/ dieweil von alten zeiten her man der meinung geweſen/ daß Johannes der Teuffer in der Wuͤſten von dieſer frucht ſeine nahrung gehabt. Auch iſt aus dem Griechiſchen namen Ce- ratia, welcher in der Hiſtorie vom verlohrnen Sohn Lucæ XV, 16. gefunden wird/ fuͤglich zu ſchlieſſen/ daß daſelbſt nicht Traͤber oder huͤlſen von getreyde/ ſondern die frucht dieſes baums zu verſtehen ſey/ als welche in Orient ſo uͤberfluͤßig wachſen/ daß die ſaͤwe damit gemeſtet werden: wie dan dergleichen ſchon uͤmb Genua geſchiehet/ und nach Cluſij zeugniß auch im Koͤnigreich Valenza. Die blaͤtter am Johannisbrod ſind hart und dick/ ſtehen gemeinlich paar und paar zuſammen/ fallen den Winter ab: auff den Fruͤhling erſcheinet erſtlich eine ſchoͤne purpurfarbene bluͤht/ und nach derſelben kommen newe blaͤtter herfuͤr. Zur frucht kan es dieſes orts nicht gebracht werden/ welche ſonſt wie auff den Apothecken zu ſehen/ lange ſchoten ſind voll harter kernen als ſteine/ aus welchen man dis gewaͤchs auch ziehlen kan. Auſſer dieſem rechten iſt noch vorhanden ein wild geſchlecht/ Sili- qua ſy Iveſtris oder Judas-baum/ davon wird im folgendem Capitel gehandelt. XXXIX. Spartium. Spartium arboreſcens ſeminibus lenti ſimilibus, C. B. Spartium Hiſpani- cum, Eyſt. Tab. Dioſcorideum Narbonenſe & Hiſpanicum, Lob. Geniſta Hiſpani- ca, Matth. Italica, Dod. Diß gewaͤchs hat eine harte holtzigte wurzel/ einen ſtamm daumsdick/ aus welchem lange ſchwancke gerten von farben gruͤn/ und mit kleinen blaͤttlein hin und her beſetzet/ herfuͤr gehen: im Majo erſcheinen daran gelbe blumen/ und ſo fort darauff fangen die blaͤtter an ſich zu verlieren/ alſo daß es den Sommer uͤber faſt gantz ohn blaͤtter ſtehet. Der Samen ſiehet den Linſen nicht ungleich/ und kan dadurch/ wie auch durch die Brut vermehret werden. XL. Styraxbaum. Styrax folio mali cotonei, C. B. Styrax, Matth. Lob. Tab. Cam. Lon. Dieſer iſt an zuſehen wie ein Quittenbaum/ wegen weicher und etwas wolligter blaͤt- ter/ welche gegen den Winter abfallen/ und auff den Fruͤhling mit newen erſetzet wer- den. Jm May bringet er ſchoͤne weiſſe blumen/ aus welchen in folgenden Monaten die fruͤchte wachſen wie kleine Haſelnuͤßlein/ aber vorn zugeſpitzet/ von farben graw- gruͤn. Wenn man ſotane recht reiff haben kan/ ſo dienen ſie junge baͤumlein davon zu zielen: ſonſt muß man durch geſpaltene Toͤpffe oder abgebrochene Zweiglein die vermehrung ſuchen. XLI. Tamariſken. Tamarix fruticoſa folio craſſiore, ſive Germanica, C. B. Tamarix, Dod. Tab. Tamariſcus Germanica, Lob. Myrica ſylveſtris ſive Tamarix, Matth. An dieſem gewaͤchs iſt die Wurzel zimlich ſtarck/ aus derſelben ſchieſſen viel gerade ruten/ braun an farben/ und ſehr bruͤchig: ſie theilen ſich in viel aͤſte mit kleinen ſpitzigen blaͤt-

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Zitationshilfe: Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666/248>, abgerufen am 27.11.2024.