Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.Des V. Buchs II. Cap. [Spaltenumbruch]
Wird bey uns insonderheit Spanischwein genant/ ist lieblich von schmack/ goldgelb von farben. Bastardum, Bastard/ ist ein halber Secco, Seck/ ist stärcker und barscher/ Lusitanicum, Portugese / blanck und Balearicum, Canarienwein/ aus den Jn Franckreich: [Spaltenumbruch]
Vinum Belnense, in der Landschafft Vin d' Hay, wächset in Champagne/ Muscat de Frontignac, in Langedoc Vin de Ruelle, wächset ümb Pariß/ Vin de Bordeaux, Bordoser-weine/ Jn Ungern: [Spaltenumbruch]
Vinum Toccaviense, Tockayer/ wäch- Oedenburgense, Oedenburger/ in Vina Aurimontana, die Goldber- Vina S. Georgij, die S. Georger: Jn Teutschland: [Spaltenumbruch]
Vinum Rhenense, decus est & gloria Neccarium, Neckerwein/ sonderlich Mosellanum, Moselerwein/ welche Franconicum, Franckenwein/ sonder- Tirolense, Tiroler/ sonderlich die Austriacum, Oestreichisch wein/ son- Moravicum, Bohemicnm, Misnicum, II. Fürnehmste Gattungen der Märckischen Weinreben. Ob wol die gattungen der Weinstöcke auch an holtz und blätter zu erkennen roht
Des V. Buchs II. Cap. [Spaltenumbruch]
Wird bey uns inſonderheit Spaniſchwein genant/ iſt lieblich von ſchmack/ goldgelb von farben. Baſtardum, Baſtard/ iſt ein halber Secco, Seck/ iſt ſtaͤrcker und barſcher/ Luſitanicum, Portugeſe / blanck und Balearicum, Canarienwein/ aus den Jn Franckreich: [Spaltenumbruch]
Vinum Belnenſe, in der Landſchafft Vin d’ Hay, waͤchſet in Champagne/ Muſcat de Frontignac, in Langedoc Vin de Ruelle, waͤchſet uͤmb Pariß/ Vin de Bordeaux, Bordoſer-weine/ Jn Ungern: [Spaltenumbruch]
Vinum Toccavienſe, Tockayer/ waͤch- Oedenburgenſe, Oedenburger/ in Vina Aurimontana, die Goldber- Vina S. Georgij, die S. Georger: Jn Teutſchland: [Spaltenumbruch]
Vinum Rhenenſe, decus eſt & gloria Neccarium, Neckerwein/ ſonderlich Moſellanum, Moſelerwein/ welche Franconicum, Franckenwein/ ſonder- Tirolenſe, Tiroler/ ſonderlich die Auſtriacum, Oeſtreichiſch wein/ ſon- Moravicum, Bohemicnm, Miſnicum, II. Fuͤrnehmſte Gattungen der Märckiſchen Weinreben. Ob wol die gattungen der Weinſtoͤcke auch an holtz und blaͤtter zu erkennen roht
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0290" n="252"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Des <hi rendition="#aq">V.</hi> Buchs <hi rendition="#aq">II.</hi> Cap.</hi></fw><lb/><cb/> Wird bey uns inſonderheit Spaniſch<lb/> wein genant/ iſt lieblich von ſchmack/<lb/> goldgelb von farben.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Baſtardum,</hi> Baſtard/ iſt ein halber<lb/> Peterſimens.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Secco,</hi> Seck/ iſt ſtaͤrcker und barſcher/<lb/> als Peterſimens.</p><lb/> <cb/> <p><hi rendition="#aq">Luſitanicum,</hi> Portugeſe / blanck und<lb/> roht.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Balearicum,</hi> Canarienwein/ aus den<lb/> Canariſchen Jnſeln: unter welchen der<lb/> Canarien Seck am lieblichſten.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Jn Franckreich:</hi> </head><lb/> <cb/> <p><hi rendition="#aq">Vinum Belnenſe,</hi> in der Landſchafft<lb/><hi rendition="#aq">Beaune</hi> im Burgundiſchen/ wie dan die<lb/> Burgundiſche weine durchgehends hoch<lb/> gehalten werden.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Vin d’ Hay,</hi> waͤchſet in Champagne/<lb/> iſt bleich oder ſchiel von farben.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Muſcat de Frontignac,</hi> in Langedoc<lb/><cb/> bey der Stadt Frontignac/ aus Muſca-<lb/> teller trauben.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Vin de Ruelle,</hi> waͤchſet uͤmb Pariß/<lb/> iſt roht an farben/ wird daſelbſt viel ge-<lb/> truncken.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Vin de Bordeaux,</hi> Bordoſer-weine/<lb/> werden in menge nach Holland geſchif-<lb/> fet/ beydes blanck und roht.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Jn Ungern:</hi> </head><lb/> <cb/> <p><hi rendition="#aq">Vinum Toccavienſe,</hi> Tockayer/ waͤch-<lb/> ſet bey der Stadt Tockay in Ober Un-<lb/> gern.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Oedenburgenſe,</hi> Oedenburger/ in<lb/> Nieder-Ungern.</p><lb/> <cb/> <p><hi rendition="#aq">Vina Aurimontana,</hi> die Goldber-<lb/> ger.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Vina S. Georgij,</hi> die S. Georger:<lb/> wie auch die Neuſiedler.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Jn Teutſchland:</hi> </head><lb/> <cb/> <p><hi rendition="#aq">Vinum Rhenenſe, decus eſt & gloria<lb/> menſæ,</hi> Rheiniſch wein/ ſonderlich die<lb/> Hocheymer/ Rinckawer/ Wormsgawer/<lb/> Bacheracher/ Gaͤnſefuͤſſer.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Neccarium,</hi> Neckerwein/ ſonderlich<lb/> die Heydelberger/ und Wirtemberger:<lb/> dahin auch die Heylbrunner gehoͤren.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Moſellanum,</hi> Moſelerwein/ welche<lb/> an der Moſel wachſen: unter welchen<lb/> die Ober-Moſeler weit beſſer/ als die Un-<lb/> ter-Moſeler.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Franconicum,</hi> Franckenwein/ ſonder-<lb/> lich die Klingenberger am Mayn/ und die<lb/><cb/> Wuͤrtzburger am Stein: wie auch die<lb/> Kitzinger/ und Ranßacker.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Tirolenſe,</hi> Tiroler/ ſonderlich die<lb/> Etſchweine <hi rendition="#aq">ad Atheſin fluvium,</hi> und die<lb/> Traminer/ welche von dem Dorffe Tra-<lb/> min an der Etſch ihren namen bekom-<lb/> men.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Auſtriacum,</hi> Oeſtreichiſch wein/ ſon-<lb/> derlich vom Kloſter Newburg.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Moravicum, Bohemicnm, Miſnicum,<lb/> Luſaticum.</hi> Maͤhriſche/ Boͤhmiſche/<lb/> Meißniſche/ und Laußnitziſche weine.</p> </div> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II.</hi> Fuͤrnehmſte Gattungen der Märckiſchen<lb/> Weinreben.</hi> </head><lb/> <p>Ob wol die gattungen der Weinſtoͤcke auch an holtz und blaͤtter zu erkennen<lb/> ſind/ ſo erſcheinet doch an den Trauben der meiſte unterſchied/ welche groß oder klein/<lb/> welche mit beeren dicht oder duͤnne beſetzet/ welche von farben weiß/ gruͤn/ gelb/ ſchiel/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">roht</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [252/0290]
Des V. Buchs II. Cap.
Wird bey uns inſonderheit Spaniſch
wein genant/ iſt lieblich von ſchmack/
goldgelb von farben.
Baſtardum, Baſtard/ iſt ein halber
Peterſimens.
Secco, Seck/ iſt ſtaͤrcker und barſcher/
als Peterſimens.
Luſitanicum, Portugeſe / blanck und
roht.
Balearicum, Canarienwein/ aus den
Canariſchen Jnſeln: unter welchen der
Canarien Seck am lieblichſten.
Jn Franckreich:
Vinum Belnenſe, in der Landſchafft
Beaune im Burgundiſchen/ wie dan die
Burgundiſche weine durchgehends hoch
gehalten werden.
Vin d’ Hay, waͤchſet in Champagne/
iſt bleich oder ſchiel von farben.
Muſcat de Frontignac, in Langedoc
bey der Stadt Frontignac/ aus Muſca-
teller trauben.
Vin de Ruelle, waͤchſet uͤmb Pariß/
iſt roht an farben/ wird daſelbſt viel ge-
truncken.
Vin de Bordeaux, Bordoſer-weine/
werden in menge nach Holland geſchif-
fet/ beydes blanck und roht.
Jn Ungern:
Vinum Toccavienſe, Tockayer/ waͤch-
ſet bey der Stadt Tockay in Ober Un-
gern.
Oedenburgenſe, Oedenburger/ in
Nieder-Ungern.
Vina Aurimontana, die Goldber-
ger.
Vina S. Georgij, die S. Georger:
wie auch die Neuſiedler.
Jn Teutſchland:
Vinum Rhenenſe, decus eſt & gloria
menſæ, Rheiniſch wein/ ſonderlich die
Hocheymer/ Rinckawer/ Wormsgawer/
Bacheracher/ Gaͤnſefuͤſſer.
Neccarium, Neckerwein/ ſonderlich
die Heydelberger/ und Wirtemberger:
dahin auch die Heylbrunner gehoͤren.
Moſellanum, Moſelerwein/ welche
an der Moſel wachſen: unter welchen
die Ober-Moſeler weit beſſer/ als die Un-
ter-Moſeler.
Franconicum, Franckenwein/ ſonder-
lich die Klingenberger am Mayn/ und die
Wuͤrtzburger am Stein: wie auch die
Kitzinger/ und Ranßacker.
Tirolenſe, Tiroler/ ſonderlich die
Etſchweine ad Atheſin fluvium, und die
Traminer/ welche von dem Dorffe Tra-
min an der Etſch ihren namen bekom-
men.
Auſtriacum, Oeſtreichiſch wein/ ſon-
derlich vom Kloſter Newburg.
Moravicum, Bohemicnm, Miſnicum,
Luſaticum. Maͤhriſche/ Boͤhmiſche/
Meißniſche/ und Laußnitziſche weine.
II. Fuͤrnehmſte Gattungen der Märckiſchen
Weinreben.
Ob wol die gattungen der Weinſtoͤcke auch an holtz und blaͤtter zu erkennen
ſind/ ſo erſcheinet doch an den Trauben der meiſte unterſchied/ welche groß oder klein/
welche mit beeren dicht oder duͤnne beſetzet/ welche von farben weiß/ gruͤn/ gelb/ ſchiel/
roht
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666/290 |
Zitationshilfe: | Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666/290>, abgerufen am 26.06.2024. |