pen_133.001 Stirne gestiegen. Wie der Mondschein sein pen_133.002 kahles Haupt bescheint, und den glänzend weißen pen_133.003 Bart! O daß die kühlen Abendwinde dir pen_133.004 nicht schaden, und der feuchte Thau! Itzt pen_133.005 küßt' er ihm die Stirne, sanft ihn zu wecken, pen_133.006 und führt' ihn in die Hütte, um sanfter auf pen_133.007 weichen Fellen zu schlummern.
pen_133.008
Gessner.
pen_133.009
Mirtil, Thyrsis.
pen_133.010
Mirtil hatte sich, in einer kühlen nächtlichen pen_133.011 Stunde, auf einen weit umsehenden Hügel begeben; pen_133.012 gesammelte dürre Reiser brannten vor pen_133.013 ihm in hellen Flammen, indess dass er einsam, pen_133.014 ins Gras gestrecket, mit irrenden Blicken den pen_133.015 Himmel, mit Sternen besäet, und die vom Mond pen_133.016 beleuchtete Gegend durchlief. Aber schüchtern pen_133.017 sah er sich itzt um, denn es rauschte etwas im pen_133.018 Dunkeln daher. Es war Thyrsis. Sei mir willkommen, pen_133.019 sprach er: setze dich zum wärmenden pen_133.020 Feuer! Wie kömmst du hieher, itzt da die pen_133.021 ganze Gegend schlummert?
pen_133.022
Thyrsis. Sei mir gegrüßt! Hätt' ich dich pen_133.023 zu finden geglaubt, ich hätte nicht so lange gezaudert, pen_133.024 den lodernden Flammen zu folgen, die
pen_133.001 Stirne gestiegen. Wie der Mondschein sein pen_133.002 kahles Haupt bescheint, und den glänzend weißen pen_133.003 Bart! O daß die kühlen Abendwinde dir pen_133.004 nicht schaden, und der feuchte Thau! Itzt pen_133.005 küßt' er ihm die Stirne, sanft ihn zu wecken, pen_133.006 und führt' ihn in die Hütte, um sanfter auf pen_133.007 weichen Fellen zu schlummern.
pen_133.008
Gessner.
pen_133.009
Mirtil, Thyrsis.
pen_133.010
Mirtil hatte sich, in einer kühlen nächtlichen pen_133.011 Stunde, auf einen weit umsehenden Hügel begeben; pen_133.012 gesammelte dürre Reiser brannten vor pen_133.013 ihm in hellen Flammen, indeſs daſs er einsam, pen_133.014 ins Gras gestrecket, mit irrenden Blicken den pen_133.015 Himmel, mit Sternen besäet, und die vom Mond pen_133.016 beleuchtete Gegend durchlief. Aber schüchtern pen_133.017 sah er sich itzt um, denn es rauschte etwas im pen_133.018 Dunkeln daher. Es war Thyrsis. Sei mir willkommen, pen_133.019 sprach er: setze dich zum wärmenden pen_133.020 Feuer! Wie kömmst du hieher, itzt da die pen_133.021 ganze Gegend schlummert?
pen_133.022
Thyrsis. Sei mir gegrüßt! Hätt' ich dich pen_133.023 zu finden geglaubt, ich hätte nicht so lange gezaudert, pen_133.024 den lodernden Flammen zu folgen, die
<TEI><text><body><divn="1"><p><hirendition="#aq"><pbfacs="#f0174"n="133"/><lbn="pen_133.001"/>
Stirne gestiegen. Wie der Mondschein sein <lbn="pen_133.002"/>
kahles Haupt bescheint, und den glänzend weißen <lbn="pen_133.003"/>
Bart! O daß die kühlen Abendwinde dir <lbn="pen_133.004"/>
nicht schaden, und der feuchte Thau! Itzt <lbn="pen_133.005"/>
küßt' er ihm die Stirne, sanft ihn zu wecken, <lbn="pen_133.006"/>
und führt' ihn in die Hütte, um sanfter auf <lbn="pen_133.007"/>
weichen Fellen zu schlummern.</hi></p><lbn="pen_133.008"/><p><hirendition="#right"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">Gessner.</hi></hi></hi></p><lbn="pen_133.009"/><p><hirendition="#c"><hirendition="#i">Mirtil, Thyrsis.</hi></hi></p><lbn="pen_133.010"/><p><hirendition="#aq">Mirtil hatte sich, in einer kühlen nächtlichen <lbn="pen_133.011"/>
Stunde, auf einen weit umsehenden Hügel begeben; <lbn="pen_133.012"/>
gesammelte dürre Reiser brannten vor <lbn="pen_133.013"/>
ihm in hellen Flammen, indeſs daſs er einsam, <lbn="pen_133.014"/>
ins Gras gestrecket, mit irrenden Blicken den <lbn="pen_133.015"/>
Himmel, mit Sternen besäet, und die vom Mond <lbn="pen_133.016"/>
beleuchtete Gegend durchlief. Aber schüchtern <lbn="pen_133.017"/>
sah er sich itzt um, denn es rauschte etwas im <lbn="pen_133.018"/>
Dunkeln daher. Es war Thyrsis. Sei mir willkommen, <lbn="pen_133.019"/>
sprach er: setze dich zum wärmenden <lbn="pen_133.020"/>
Feuer! Wie kömmst du hieher, itzt da die <lbn="pen_133.021"/>
ganze Gegend schlummert?</hi></p><lbn="pen_133.022"/><p><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Thyrsis.</hi> Sei mir gegrüßt! Hätt' ich dich <lbn="pen_133.023"/>
zu finden geglaubt, ich hätte nicht so lange gezaudert, <lbn="pen_133.024"/>
den lodernden Flammen zu folgen, die
</hi></p></div></body></text></TEI>
[133/0174]
pen_133.001
Stirne gestiegen. Wie der Mondschein sein pen_133.002
kahles Haupt bescheint, und den glänzend weißen pen_133.003
Bart! O daß die kühlen Abendwinde dir pen_133.004
nicht schaden, und der feuchte Thau! Itzt pen_133.005
küßt' er ihm die Stirne, sanft ihn zu wecken, pen_133.006
und führt' ihn in die Hütte, um sanfter auf pen_133.007
weichen Fellen zu schlummern.
pen_133.008
Gessner.
pen_133.009
Mirtil, Thyrsis.
pen_133.010
Mirtil hatte sich, in einer kühlen nächtlichen pen_133.011
Stunde, auf einen weit umsehenden Hügel begeben; pen_133.012
gesammelte dürre Reiser brannten vor pen_133.013
ihm in hellen Flammen, indeſs daſs er einsam, pen_133.014
ins Gras gestrecket, mit irrenden Blicken den pen_133.015
Himmel, mit Sternen besäet, und die vom Mond pen_133.016
beleuchtete Gegend durchlief. Aber schüchtern pen_133.017
sah er sich itzt um, denn es rauschte etwas im pen_133.018
Dunkeln daher. Es war Thyrsis. Sei mir willkommen, pen_133.019
sprach er: setze dich zum wärmenden pen_133.020
Feuer! Wie kömmst du hieher, itzt da die pen_133.021
ganze Gegend schlummert?
pen_133.022
Thyrsis. Sei mir gegrüßt! Hätt' ich dich pen_133.023
zu finden geglaubt, ich hätte nicht so lange gezaudert, pen_133.024
den lodernden Flammen zu folgen, die
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: gekennzeichnet;
Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: nicht übernommen;
Kustoden: nicht übernommen;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): wie Vorlage;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: nicht übernommen;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/174>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.