Ernst, Ferdinand: Bemerkungen auf einer Reise durch das Innere der vereinigten Staaten von Nord-Amerika im Jahre 1819. Hildesheim, 1820.zung stößt an den Fluß Les Dardennes, wel- Ich wandte mich nun nach Portages. Auf zung ſtoͤßt an den Fluß Les Dardennes, wel- Ich wandte mich nun nach Portages. Auf <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="diaryEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0126" n="112"/> zung ſtoͤßt an den Fluß <hi rendition="#g">Les Dardennes</hi>, wel-<lb/> cher in den Miſſiſſippi faͤllt. Hier befindet ſich<lb/> eine katholiſche Kirche, wo alle Monate einmal<lb/> durch den Pfarrer von <hi rendition="#aq">Portages des Sioux</hi> der<lb/> Gottesdienſt gehalten wird. Dann machte er mich<lb/> mit einem Deutſchen Gaſtwirth, Namens <hi rendition="#g">Knutz</hi>,<lb/> bekannt, deſſen Vater aber bereits in Amerika<lb/> geboren war. Er beſaß einen großen Obſtgarten<lb/> voller Aepfelbaͤume, unter denen ich die herrlich-<lb/> ſten Sorten fand. Hier fuͤhrt die große Straße<lb/> nach Boonstik und Franklin vorbei. Dieſe Oer-<lb/> ter ſind ſehr gut angebauet, daher dieſe Straße<lb/> ziemlich viel bereiſet wird. <hi rendition="#g">Knutz</hi> hatte bereits<lb/> einen guten Cider bereitet, womit er uns bewir-<lb/> thete.</p><lb/> <p>Ich wandte mich nun nach <hi rendition="#aq">Portages</hi>. Auf<lb/> dieſem Weg paſſirt man jene beiden Huͤgel, wel-<lb/> che unter dem Franzoͤſiſchen Namen <hi rendition="#aq">Les Mam-<lb/> melles</hi> bekannt ſind. Von hier aus uͤberſieht<lb/> man das Thal, wo der Miſſouri und Miſſiſſippi<lb/> ſich vereinigen. Auch hier macht man die Be-<lb/> merkung, daß dieſe Thaͤler von Jahr zu Jahr<lb/> trockner werden, und die Ueberſchwemmungen ſich<lb/> ſeit dem Erdbeben 1811 ſehr vermindert haben.<lb/> Es ſcheinen dieſe Huͤgel ehemals die Vereinigung<lb/> des Miſſouri und Miſſiſſippi begraͤnzt zu haben;<lb/> jetzt ſind dieſe Gewaͤſſer beinahe 6 Meilen zuruͤck-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [112/0126]
zung ſtoͤßt an den Fluß Les Dardennes, wel-
cher in den Miſſiſſippi faͤllt. Hier befindet ſich
eine katholiſche Kirche, wo alle Monate einmal
durch den Pfarrer von Portages des Sioux der
Gottesdienſt gehalten wird. Dann machte er mich
mit einem Deutſchen Gaſtwirth, Namens Knutz,
bekannt, deſſen Vater aber bereits in Amerika
geboren war. Er beſaß einen großen Obſtgarten
voller Aepfelbaͤume, unter denen ich die herrlich-
ſten Sorten fand. Hier fuͤhrt die große Straße
nach Boonstik und Franklin vorbei. Dieſe Oer-
ter ſind ſehr gut angebauet, daher dieſe Straße
ziemlich viel bereiſet wird. Knutz hatte bereits
einen guten Cider bereitet, womit er uns bewir-
thete.
Ich wandte mich nun nach Portages. Auf
dieſem Weg paſſirt man jene beiden Huͤgel, wel-
che unter dem Franzoͤſiſchen Namen Les Mam-
melles bekannt ſind. Von hier aus uͤberſieht
man das Thal, wo der Miſſouri und Miſſiſſippi
ſich vereinigen. Auch hier macht man die Be-
merkung, daß dieſe Thaͤler von Jahr zu Jahr
trockner werden, und die Ueberſchwemmungen ſich
ſeit dem Erdbeben 1811 ſehr vermindert haben.
Es ſcheinen dieſe Huͤgel ehemals die Vereinigung
des Miſſouri und Miſſiſſippi begraͤnzt zu haben;
jetzt ſind dieſe Gewaͤſſer beinahe 6 Meilen zuruͤck-
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