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Ernst, Ferdinand: Bemerkungen auf einer Reise durch das Innere der vereinigten Staaten von Nord-Amerika im Jahre 1819. Hildesheim, 1820.

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getreten, und haben ein fruchtbares Thal zurück-
gelassen.

Gegen Mittag kam ich nach Portage des
Sioux
am Mississippi, ausschließlich von Franzo-
sen bewohnt, welche von Canada auf dem Illinois
herabkommend, sich hier niedergelassen und diesen
Ort angelegt haben. Es sind gute Leute, welche
den alten ehrlichen Charakter behalten haben, den
ihre Vorfahren vor länger als 150 Jahren aus
Europa nach Canada hinüberbrachten. Ich bestieg
hier ein Canot, in welchem mich ein Franzose auf
dem Mississippi hinaufruderte. Die jenseitigen
Ufer des Mississippi im Illinois-Staate bestehen
aus Felswänden, worin sich einige sehr große Höh-
len befinden. Wir besuchten zwei dieser Höhlen,
worin ich Tropfstein, jedoch nicht allgemein, auch
nicht in so langen Stangen, als in den Höhlen
am Harz und in Franken, fand. Der Lauf des
Mississippi ist ziemlich reissend; um so mehr sticht
das stille dahin fließende Wasser des Illinois ge-
gen ihn ab. Wir erreichten diesen Fluß gegen
Abend, und fuhren etwa 3 Meilen denselben hin-
auf, wo wir bei einem Franzosen übernachteten,
welcher auf dem Militair-Lande am rechten Ufer
desselben wohnte. Es ist gewiß kein Fluß in Nord-
Amerika, welcher zur Schiffahrt stromaufwärts sich
besser eignet, als dieser. Sein stilles Wasser hat

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getreten, und haben ein fruchtbares Thal zuruͤck-
gelaſſen.

Gegen Mittag kam ich nach Portage des
Sioux
am Miſſiſſippi, ausſchließlich von Franzo-
ſen bewohnt, welche von Canada auf dem Illinois
herabkommend, ſich hier niedergelaſſen und dieſen
Ort angelegt haben. Es ſind gute Leute, welche
den alten ehrlichen Charakter behalten haben, den
ihre Vorfahren vor laͤnger als 150 Jahren aus
Europa nach Canada hinuͤberbrachten. Ich beſtieg
hier ein Canot, in welchem mich ein Franzoſe auf
dem Miſſiſſippi hinaufruderte. Die jenſeitigen
Ufer des Miſſiſſippi im Illinois-Staate beſtehen
aus Felswaͤnden, worin ſich einige ſehr große Hoͤh-
len befinden. Wir beſuchten zwei dieſer Hoͤhlen,
worin ich Tropfſtein, jedoch nicht allgemein, auch
nicht in ſo langen Stangen, als in den Hoͤhlen
am Harz und in Franken, fand. Der Lauf des
Miſſiſſippi iſt ziemlich reiſſend; um ſo mehr ſticht
das ſtille dahin fließende Waſſer des Illinois ge-
gen ihn ab. Wir erreichten dieſen Fluß gegen
Abend, und fuhren etwa 3 Meilen denſelben hin-
auf, wo wir bei einem Franzoſen uͤbernachteten,
welcher auf dem Militair-Lande am rechten Ufer
deſſelben wohnte. Es iſt gewiß kein Fluß in Nord-
Amerika, welcher zur Schiffahrt ſtromaufwaͤrts ſich
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[113/0127] getreten, und haben ein fruchtbares Thal zuruͤck- gelaſſen. Gegen Mittag kam ich nach Portage des Sioux am Miſſiſſippi, ausſchließlich von Franzo- ſen bewohnt, welche von Canada auf dem Illinois herabkommend, ſich hier niedergelaſſen und dieſen Ort angelegt haben. Es ſind gute Leute, welche den alten ehrlichen Charakter behalten haben, den ihre Vorfahren vor laͤnger als 150 Jahren aus Europa nach Canada hinuͤberbrachten. Ich beſtieg hier ein Canot, in welchem mich ein Franzoſe auf dem Miſſiſſippi hinaufruderte. Die jenſeitigen Ufer des Miſſiſſippi im Illinois-Staate beſtehen aus Felswaͤnden, worin ſich einige ſehr große Hoͤh- len befinden. Wir beſuchten zwei dieſer Hoͤhlen, worin ich Tropfſtein, jedoch nicht allgemein, auch nicht in ſo langen Stangen, als in den Hoͤhlen am Harz und in Franken, fand. Der Lauf des Miſſiſſippi iſt ziemlich reiſſend; um ſo mehr ſticht das ſtille dahin fließende Waſſer des Illinois ge- gen ihn ab. Wir erreichten dieſen Fluß gegen Abend, und fuhren etwa 3 Meilen denſelben hin- auf, wo wir bei einem Franzoſen uͤbernachteten, welcher auf dem Militair-Lande am rechten Ufer deſſelben wohnte. Es iſt gewiß kein Fluß in Nord- Amerika, welcher zur Schiffahrt ſtromaufwaͤrts ſich beſſer eignet, als dieſer. Sein ſtilles Waſſer hat 8

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Zitationshilfe: Ernst, Ferdinand: Bemerkungen auf einer Reise durch das Innere der vereinigten Staaten von Nord-Amerika im Jahre 1819. Hildesheim, 1820, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ernst_nordamerika_1820/127>, abgerufen am 21.11.2024.