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Eschstruth, Nataly von: Katz' und Maus. Berlin, 1886.

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War jede Spur vom Teufelsnest verwischt!
Es glaubt das Volk, der Fels hab' sich geöffnet
Und sie verschlungen, just um Mitternacht."
Da hebt mit großen, ängstlich klugen Augen
Der kleine Prinz sein blondes Lockenhaupt,
Und seinen Finger an die Lippen legend,
Geheimnißvoll, mit schnellem Blick ringsum
Und einem Wink, daß Nella sich ihm neige,
Erzählt er wichtig: "Ja, so ist's, so ist's!
Ich hörte wohl, wie Ysentrud am Abend
Die ganze Mähr' erzählt' Frau Irmengard.
Da drüben -- seht Ihr -- wo die grauen Felsen
Geborsten sind -- just mitten in der Wand,
Wo eine tiefe Kluft ist eingerissen,
Ein weißer Wasserstrahl quillt d'raus hervor,
Hu -- schwarz und schauerlich sieht man sie klaffen,
Und Felsgeröll thürmt d'rüber sich empor,
Da ... schaut Ihr's deutlich? ... da, sagt Ysentrud,
Geschieht all' Nacht ein grauenvolles Wunder!
Der Berg birst auf, und aus den schwarzen Klüften
Hersprengt in tollkühn', großem Sprung zum Thal
Ein schwarzes Roß, trägt einen schwarzen Reiter,
Und Funken sprühen, wo sein Hufschlag trifft.
Das ist der böse, böse Feind, der Teufel,
Der dreimal blos in seine Hände klatscht,
Und alle Steine fangen an zu leben,
Und aus der Erde wirbelt Rauch und Qualm
Und Feuersgluth, und hohe Mauern steigen
An allen Seiten auf und fügen sich
Zu jener Burg, die Alle wir geseh'n.
D'rinn aber wohnt der Satan, und er lauert
War jede Spur vom Teufelsneſt verwiſcht!
Es glaubt das Volk, der Fels hab' ſich geöffnet
Und ſie verſchlungen, juſt um Mitternacht.“
Da hebt mit großen, ängſtlich klugen Augen
Der kleine Prinz ſein blondes Lockenhaupt,
Und ſeinen Finger an die Lippen legend,
Geheimnißvoll, mit ſchnellem Blick ringsum
Und einem Wink, daß Nella ſich ihm neige,
Erzählt er wichtig: „Ja, ſo iſt's, ſo iſt's!
Ich hörte wohl, wie Yſentrud am Abend
Die ganze Mähr' erzählt' Frau Irmengard.
Da drüben — ſeht Ihr — wo die grauen Felſen
Geborſten ſind — juſt mitten in der Wand,
Wo eine tiefe Kluft iſt eingeriſſen,
Ein weißer Waſſerſtrahl quillt d'raus hervor,
Hu — ſchwarz und ſchauerlich ſieht man ſie klaffen,
Und Felsgeröll thürmt d'rüber ſich empor,
Da ... ſchaut Ihr's deutlich? ... da, ſagt Yſentrud,
Geſchieht all' Nacht ein grauenvolles Wunder!
Der Berg birſt auf, und aus den ſchwarzen Klüften
Herſprengt in tollkühn', großem Sprung zum Thal
Ein ſchwarzes Roß, trägt einen ſchwarzen Reiter,
Und Funken ſprühen, wo ſein Hufſchlag trifft.
Das iſt der böſe, böſe Feind, der Teufel,
Der dreimal blos in ſeine Hände klatſcht,
Und alle Steine fangen an zu leben,
Und aus der Erde wirbelt Rauch und Qualm
Und Feuersgluth, und hohe Mauern ſteigen
An allen Seiten auf und fügen ſich
Zu jener Burg, die Alle wir geſeh'n.
D'rinn aber wohnt der Satan, und er lauert
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[95/0109] War jede Spur vom Teufelsneſt verwiſcht! Es glaubt das Volk, der Fels hab' ſich geöffnet Und ſie verſchlungen, juſt um Mitternacht.“ Da hebt mit großen, ängſtlich klugen Augen Der kleine Prinz ſein blondes Lockenhaupt, Und ſeinen Finger an die Lippen legend, Geheimnißvoll, mit ſchnellem Blick ringsum Und einem Wink, daß Nella ſich ihm neige, Erzählt er wichtig: „Ja, ſo iſt's, ſo iſt's! Ich hörte wohl, wie Yſentrud am Abend Die ganze Mähr' erzählt' Frau Irmengard. Da drüben — ſeht Ihr — wo die grauen Felſen Geborſten ſind — juſt mitten in der Wand, Wo eine tiefe Kluft iſt eingeriſſen, Ein weißer Waſſerſtrahl quillt d'raus hervor, Hu — ſchwarz und ſchauerlich ſieht man ſie klaffen, Und Felsgeröll thürmt d'rüber ſich empor, Da ... ſchaut Ihr's deutlich? ... da, ſagt Yſentrud, Geſchieht all' Nacht ein grauenvolles Wunder! Der Berg birſt auf, und aus den ſchwarzen Klüften Herſprengt in tollkühn', großem Sprung zum Thal Ein ſchwarzes Roß, trägt einen ſchwarzen Reiter, Und Funken ſprühen, wo ſein Hufſchlag trifft. Das iſt der böſe, böſe Feind, der Teufel, Der dreimal blos in ſeine Hände klatſcht, Und alle Steine fangen an zu leben, Und aus der Erde wirbelt Rauch und Qualm Und Feuersgluth, und hohe Mauern ſteigen An allen Seiten auf und fügen ſich Zu jener Burg, die Alle wir geſeh'n. D'rinn aber wohnt der Satan, und er lauert

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Zitationshilfe: Eschstruth, Nataly von: Katz' und Maus. Berlin, 1886, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eschstruth_katz_1886/109>, abgerufen am 21.11.2024.