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Eschstruth, Nataly von: Katz' und Maus. Berlin, 1886.

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Zwischen Glück und Pflicht und Eidschwur
Als Verworfner untergehen! --
Muß ich Dich auch ewig lassen,
Lebt mir dennoch aller Ferne,
Allem Scheiden kühn zum Trotze,
Dein lieb Bildniß fort im Herzen,
Bleibt mit allem trauten Segen
Als Vermächtniß Deiner Freundschaft.
Gott behüt' Dich! -- Zieh' in Frieden!
Mein Gebet wird Dich begleiten,
Und die Engel Gottes werden
Beiden uns den Frieden bringen,
Der verheißen den Gerechten!" --
Ruhiger war seine Stimme,
Leuchtender sein Blick geworden,
Und die Hände über ihren
Beiden Händen treu gefaltet,
Murmelt er: "Der Herr des Himmels
Hat's gegeben, hat's genommen,
Gottes Namen sei gelobet!" --
Und er wandte sich und eilte
Tief gesenkten Haupts von dannen.
Regungslos am moos'gen Stamme
Kniete Gudula und weinte,
Weinte heiße, bittre Thränen
Süßer, jungverblühter Minne,
Ach, und ewigen Entsagens. --
Ueber ihr im Buchenwipfel
Gurrt ein Pärlein wilder Tauben,
Summt's und surrt's von zarten Flügeln,
Flüstert's wehmuthsvoll im Laube.
Zwiſchen Glück und Pflicht und Eidſchwur
Als Verworfner untergehen! —
Muß ich Dich auch ewig laſſen,
Lebt mir dennoch aller Ferne,
Allem Scheiden kühn zum Trotze,
Dein lieb Bildniß fort im Herzen,
Bleibt mit allem trauten Segen
Als Vermächtniß Deiner Freundſchaft.
Gott behüt' Dich! — Zieh' in Frieden!
Mein Gebet wird Dich begleiten,
Und die Engel Gottes werden
Beiden uns den Frieden bringen,
Der verheißen den Gerechten!“ —
Ruhiger war ſeine Stimme,
Leuchtender ſein Blick geworden,
Und die Hände über ihren
Beiden Händen treu gefaltet,
Murmelt er: „Der Herr des Himmels
Hat's gegeben, hat's genommen,
Gottes Namen ſei gelobet!“ —
Und er wandte ſich und eilte
Tief geſenkten Haupts von dannen.
Regungslos am mooſ'gen Stamme
Kniete Gudula und weinte,
Weinte heiße, bittre Thränen
Süßer, jungverblühter Minne,
Ach, und ewigen Entſagens. —
Ueber ihr im Buchenwipfel
Gurrt ein Pärlein wilder Tauben,
Summt's und ſurrt's von zarten Flügeln,
Flüſtert's wehmuthsvoll im Laube.
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[150/0164] Zwiſchen Glück und Pflicht und Eidſchwur Als Verworfner untergehen! — Muß ich Dich auch ewig laſſen, Lebt mir dennoch aller Ferne, Allem Scheiden kühn zum Trotze, Dein lieb Bildniß fort im Herzen, Bleibt mit allem trauten Segen Als Vermächtniß Deiner Freundſchaft. Gott behüt' Dich! — Zieh' in Frieden! Mein Gebet wird Dich begleiten, Und die Engel Gottes werden Beiden uns den Frieden bringen, Der verheißen den Gerechten!“ — Ruhiger war ſeine Stimme, Leuchtender ſein Blick geworden, Und die Hände über ihren Beiden Händen treu gefaltet, Murmelt er: „Der Herr des Himmels Hat's gegeben, hat's genommen, Gottes Namen ſei gelobet!“ — Und er wandte ſich und eilte Tief geſenkten Haupts von dannen. Regungslos am mooſ'gen Stamme Kniete Gudula und weinte, Weinte heiße, bittre Thränen Süßer, jungverblühter Minne, Ach, und ewigen Entſagens. — Ueber ihr im Buchenwipfel Gurrt ein Pärlein wilder Tauben, Summt's und ſurrt's von zarten Flügeln, Flüſtert's wehmuthsvoll im Laube.

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Zitationshilfe: Eschstruth, Nataly von: Katz' und Maus. Berlin, 1886, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eschstruth_katz_1886/164>, abgerufen am 21.11.2024.