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Eschstruth, Nataly von: Katz' und Maus. Berlin, 1886.

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Fehd' erklärt dem Frankensteiner;
Gudula, er ist verloren!"
"Dann geschieht ihm recht, Vieledle!"
Zürnet listig, schlau die Kleine,
"Warum raubt er? Traun, die Schuld ist
Doch nicht Eure; 's ist die seine!
O, und wie er Euch gekränket
Bei der Fuhrt, am Breitgescheide,
Wie er ungerufen, frechlich,
Hülfreich stand Euch stets zur Seite --"
"Hülfreich! ach, das ist's ja, Liebe,
Bin zu Dank ihm reich verpflichtet,
Hab' zum Lohn für seine Treue
Nun zu Grunde ihn gerichtet!
Frechlich, sagst Du, mich gekränket?
Niemals ist's ihm eingefallen,
Stets der Höflichste, der Beste,
Guda, war er mir vor Allen!
Ach, könnt' ich doch in dem tiefen
Grünen Strome drunten enden,
Oder könnt' ich die Gefahren
Hülfreich ihm vom Haupte wenden!"
Und mit hast'gem Schritt enteilet
Sie durch herbstlich Sturmeswehen,
Aber lächelnd hat das Waldkind
Und voll Glück ihr nachgesehen
Und geflüstert: "Hast im Hasse,
Wie der Herbst, sein Glück genommen,
Jetzt wird's Frühling, Deine Liebe
Wird wie goldne Sonne kommen,
Auf sein einsam, trübes Herze
Fehd' erklärt dem Frankenſteiner;
Gudula, er iſt verloren!“
„Dann geſchieht ihm recht, Vieledle!“
Zürnet liſtig, ſchlau die Kleine,
„Warum raubt er? Traun, die Schuld iſt
Doch nicht Eure; 's iſt die ſeine!
O, und wie er Euch gekränket
Bei der Fuhrt, am Breitgeſcheide,
Wie er ungerufen, frechlich,
Hülfreich ſtand Euch ſtets zur Seite —“
„Hülfreich! ach, das iſt's ja, Liebe,
Bin zu Dank ihm reich verpflichtet,
Hab' zum Lohn für ſeine Treue
Nun zu Grunde ihn gerichtet!
Frechlich, ſagſt Du, mich gekränket?
Niemals iſt's ihm eingefallen,
Stets der Höflichſte, der Beſte,
Guda, war er mir vor Allen!
Ach, könnt' ich doch in dem tiefen
Grünen Strome drunten enden,
Oder könnt' ich die Gefahren
Hülfreich ihm vom Haupte wenden!“
Und mit haſt'gem Schritt enteilet
Sie durch herbſtlich Sturmeswehen,
Aber lächelnd hat das Waldkind
Und voll Glück ihr nachgeſehen
Und geflüſtert: „Haſt im Haſſe,
Wie der Herbſt, ſein Glück genommen,
Jetzt wird's Frühling, Deine Liebe
Wird wie goldne Sonne kommen,
Auf ſein einſam, trübes Herze
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[158/0172] Fehd' erklärt dem Frankenſteiner; Gudula, er iſt verloren!“ „Dann geſchieht ihm recht, Vieledle!“ Zürnet liſtig, ſchlau die Kleine, „Warum raubt er? Traun, die Schuld iſt Doch nicht Eure; 's iſt die ſeine! O, und wie er Euch gekränket Bei der Fuhrt, am Breitgeſcheide, Wie er ungerufen, frechlich, Hülfreich ſtand Euch ſtets zur Seite —“ „Hülfreich! ach, das iſt's ja, Liebe, Bin zu Dank ihm reich verpflichtet, Hab' zum Lohn für ſeine Treue Nun zu Grunde ihn gerichtet! Frechlich, ſagſt Du, mich gekränket? Niemals iſt's ihm eingefallen, Stets der Höflichſte, der Beſte, Guda, war er mir vor Allen! Ach, könnt' ich doch in dem tiefen Grünen Strome drunten enden, Oder könnt' ich die Gefahren Hülfreich ihm vom Haupte wenden!“ Und mit haſt'gem Schritt enteilet Sie durch herbſtlich Sturmeswehen, Aber lächelnd hat das Waldkind Und voll Glück ihr nachgeſehen Und geflüſtert: „Haſt im Haſſe, Wie der Herbſt, ſein Glück genommen, Jetzt wird's Frühling, Deine Liebe Wird wie goldne Sonne kommen, Auf ſein einſam, trübes Herze

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Zitationshilfe: Eschstruth, Nataly von: Katz' und Maus. Berlin, 1886, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eschstruth_katz_1886/172>, abgerufen am 21.11.2024.