Disemnach finge man an: gulden-groschen zu schlagen, welche guldener hisen; der guldener, oder gulden aus gold, galt 21 ggr. nunmehr aber ist er noch so hoch gestigen. Der silberne gulden und zwar die zwei drittel-stücke, welche seit 1667 bis auf den Leipziger fuß geschlagen sind, stehen in starken aufgelte, weiln die mark silbers nur auf eilftehalb taler ausgemünzet wurde; gulden-gro- schen gilt 1 fl. 16 kr. oder 21 ggr. 4 pfennige. Im jare 1486 lise erzherzog Sigismund gulden-pfen- nige zu 2 lote prägen, 1517 wurden solcher in Böhmen im Joachims-tale vile geschlagen, von Praun am a. o. cap. 4 § 8 s. 111 fg. § 10 s. 115 fg. cap. V § 3 s. 135. Besonders lisen die grafen Schlick im Joachims-tale eine grose menge der- selben prägen; daher bekamen sie von tale den namen taler. Auf der einen seite stehet st. Joa- chims-bild, auf der rückseite der Böhmische lö- we, Tenzels bibliothek 1705 s. 337. Disem bei- spile folgeten der kaiser Fedinand, die Teutsche fürsten, Dännemark, Schweden und Polen, auch Spanien; daher der name Philipps-Spa- nische-taler, königs-taler bekannt worden sind. Es gibet zal- species- und wechsel-taler; der spe- cies-taler bedeutet ein 2 fl. stück. Von deren werte sihe den von Ludolfobs. 211; der wechsel- taler ist 1585 entstanden, welcher 74 kreuzer tut. Die harten taler wurden auch zu 72 kreuzer ge- präget. Der kaiser-taler machet 2 fl. oder 30 ggr. Der engel-taler, eine Kur-Sächsische silber-münze des kur fürsten Johann Georgens des I, gilt 8 bis 9 ggr.
§ 2818
von den Reichs-gul- den u. taler.
Wie der taler auf 90 kreuzer gesezet wurde, hat man zweidrittel-stücke, oder Reichs-gulden zu
60 kreu-
LXV haubtſtuͤck
§ 2817
guldener, taler,
Diſemnach finge man an: gulden-groſchen zu ſchlagen, welche guldener hiſen; der guldener, oder gulden aus gold, galt 21 ggr. nunmehr aber iſt er noch ſo hoch geſtigen. Der ſilberne gulden und zwar die zwei drittel-ſtuͤcke, welche ſeit 1667 bis auf den Leipziger fuß geſchlagen ſind, ſtehen in ſtarken aufgelte, weiln die mark ſilbers nur auf eilftehalb taler ausgemuͤnzet wurde; gulden-gro- ſchen gilt 1 fl. 16 kr. oder 21 ggr. 4 pfennige. Im jare 1486 liſe erzherzog Sigismund gulden-pfen- nige zu 2 lote praͤgen, 1517 wurden ſolcher in Boͤhmen im Joachims-tale vile geſchlagen, von Praun am a. o. cap. 4 § 8 ſ. 111 fg. § 10 ſ. 115 fg. cap. V § 3 ſ. 135. Beſonders liſen die grafen Schlick im Joachims-tale eine groſe menge der- ſelben praͤgen; daher bekamen ſie von tale den namen taler. Auf der einen ſeite ſtehet ſt. Joa- chims-bild, auf der ruͤckſeite der Boͤhmiſche loͤ- we, Tenzels bibliothek 1705 ſ. 337. Diſem bei- ſpile folgeten der kaiſer Fedinand, die Teutſche fuͤrſten, Daͤnnemark, Schweden und Polen, auch Spanien; daher der name Philipps-Spa- niſche-taler, koͤnigs-taler bekannt worden ſind. Es gibet zal- ſpecies- und wechſel-taler; der ſpe- cies-taler bedeutet ein 2 fl. ſtuͤck. Von deren werte ſihe den von Ludolfobſ. 211; der wechſel- taler iſt 1585 entſtanden, welcher 74 kreuzer tut. Die harten taler wurden auch zu 72 kreuzer ge- praͤget. Der kaiſer-taler machet 2 fl. oder 30 ggr. Der engel-taler, eine Kur-Saͤchſiſche ſilber-muͤnze des kur fuͤrſten Johann Georgens des I, gilt 8 bis 9 ggr.
§ 2818
von den Reichs-gul- den u. taler.
Wie der taler auf 90 kreuzer geſezet wurde, hat man zweidrittel-ſtuͤcke, oder Reichs-gulden zu
60 kreu-
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LXV haubtſtuͤck
§ 2817
Diſemnach finge man an: gulden-groſchen zu
ſchlagen, welche guldener hiſen; der guldener, oder
gulden aus gold, galt 21 ggr. nunmehr aber iſt er
noch ſo hoch geſtigen. Der ſilberne gulden und
zwar die zwei drittel-ſtuͤcke, welche ſeit 1667 bis
auf den Leipziger fuß geſchlagen ſind, ſtehen in
ſtarken aufgelte, weiln die mark ſilbers nur auf
eilftehalb taler ausgemuͤnzet wurde; gulden-gro-
ſchen gilt 1 fl. 16 kr. oder 21 ggr. 4 pfennige. Im
jare 1486 liſe erzherzog Sigismund gulden-pfen-
nige zu 2 lote praͤgen, 1517 wurden ſolcher in
Boͤhmen im Joachims-tale vile geſchlagen, von
Praun am a. o. cap. 4 § 8 ſ. 111 fg. § 10 ſ. 115 fg.
cap. V § 3 ſ. 135. Beſonders liſen die grafen
Schlick im Joachims-tale eine groſe menge der-
ſelben praͤgen; daher bekamen ſie von tale den
namen taler. Auf der einen ſeite ſtehet ſt. Joa-
chims-bild, auf der ruͤckſeite der Boͤhmiſche loͤ-
we, Tenzels bibliothek 1705 ſ. 337. Diſem bei-
ſpile folgeten der kaiſer Fedinand, die Teutſche
fuͤrſten, Daͤnnemark, Schweden und Polen,
auch Spanien; daher der name Philipps-Spa-
niſche-taler, koͤnigs-taler bekannt worden ſind.
Es gibet zal- ſpecies- und wechſel-taler; der ſpe-
cies-taler bedeutet ein 2 fl. ſtuͤck. Von deren
werte ſihe den von Ludolf obſ. 211; der wechſel-
taler iſt 1585 entſtanden, welcher 74 kreuzer tut.
Die harten taler wurden auch zu 72 kreuzer ge-
praͤget. Der kaiſer-taler machet 2 fl. oder 30 ggr.
Der engel-taler, eine Kur-Saͤchſiſche ſilber-muͤnze
des kur fuͤrſten Johann Georgens des I, gilt 8
bis 9 ggr.
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Wie der taler auf 90 kreuzer geſezet wurde,
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1144>, abgerufen am 23.11.2024.
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