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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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I haubtst. von den
§ 1055
sie werden
zu den rega-
lien

Auf solche Weise ist es geschehen, daß, da die
bemerkte sachen blos zum eigentume des states ge-
hören, welchem die oberste gewalt fürstehet, man
diselben gleichsam als das besondere eigentum der
fürsten, welchen solches beigeleget wird, angese-
hen hat, folglich die daraus entspringenden rechte
in absicht auf das privat-eigentum, vorzüglich kö-
nigliche rechte, oder regalien genennet hat, von
Justi
in der statswirtschaft IIten teile § 95, 96,
s. 113 fgg., von Leyser im specim. 25 medit. I.

§ 1056
gerechnet,

Disemnach gehören diejenige sachen, welche die
Römer res communes nenneten, nach masgebung
der Teutschen rechte zu den regalien, von Ley-
ser
am a. o. medit. 3. Pauli de iure principis
circa res nullius,
Hert de superioritate terri-
toriali
§ 47 § 56.

§ 1057
wie auch die
res publicä,

Solche sachen des states (res publicas), wie
die Römer gehabt haben, hatten die Teutschen
nicht, sondern sie rechneten selbige ebenfalls unter
die regalien, II F. 56, von Leyser in spec. 25
med. II,
Hert am a. o. § 47 fgg., George
Ludewig Böhmer
in der disput. de iure prin-
cipis circa loca et opera publica,
Grotius de
iure belli et pacis
im IIten buche cap. VIII § 5.

§ 1058
ob sie an-
dern nach-
gelassen
werden kön-
nen?

Die statssachen können von einigen sowohl
ausdrüklich, als auch stillschweigend einem andern
nachgelassen werden, von Leyser im spec. 25
medit. I.
Jedoch gehet dises von den domainen
was domai-
nen und ta-
felgüter
sind?
und tafelgütern nicht an. Jene sind diejenige gü-
ter, welche dem regenten unmittelbar zugehören,
von Justi stats-wirtschaft II teil s. 85 fgg. Man
nennet sie auch kammer-güter. Die dotal-güter

sind
I haubtſt. von den
§ 1055
ſie werden
zu den rega-
lien

Auf ſolche Weiſe iſt es geſchehen, daß, da die
bemerkte ſachen blos zum eigentume des ſtates ge-
hoͤren, welchem die oberſte gewalt fuͤrſtehet, man
diſelben gleichſam als das beſondere eigentum der
fuͤrſten, welchen ſolches beigeleget wird, angeſe-
hen hat, folglich die daraus entſpringenden rechte
in abſicht auf das privat-eigentum, vorzuͤglich koͤ-
nigliche rechte, oder regalien genennet hat, von
Juſti
in der ſtatswirtſchaft IIten teile § 95, 96,
ſ. 113 fgg., von Leyſer im ſpecim. 25 medit. I.

§ 1056
gerechnet,

Diſemnach gehoͤren diejenige ſachen, welche die
Roͤmer res communes nenneten, nach masgebung
der Teutſchen rechte zu den regalien, von Ley-
ſer
am a. o. medit. 3. Pauli de iure principis
circa res nullius,
Hert de ſuperioritate terri-
toriali
§ 47 § 56.

§ 1057
wie auch die
res publicaͤ,

Solche ſachen des ſtates (res publicas), wie
die Roͤmer gehabt haben, hatten die Teutſchen
nicht, ſondern ſie rechneten ſelbige ebenfalls unter
die regalien, II F. 56, von Leyſer in ſpec. 25
med. II,
Hert am a. o. § 47 fgg., George
Ludewig Boͤhmer
in der diſput. de iure prin-
cipis circa loca et opera publica,
Grotius de
iure belli et pacis
im IIten buche cap. VIII § 5.

§ 1058
ob ſie an-
dern nach-
gelaſſen
werden koͤn-
nen?

Die ſtatsſachen koͤnnen von einigen ſowohl
ausdruͤklich, als auch ſtillſchweigend einem andern
nachgelaſſen werden, von Leyſer im ſpec. 25
medit. I.
Jedoch gehet diſes von den domainen
was domai-
nen und ta-
felguͤter
ſind?
und tafelguͤtern nicht an. Jene ſind diejenige guͤ-
ter, welche dem regenten unmittelbar zugehoͤren,
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nennet ſie auch kammer-guͤter. Die dotal-guͤter

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[452/0464] I haubtſt. von den § 1055 Auf ſolche Weiſe iſt es geſchehen, daß, da die bemerkte ſachen blos zum eigentume des ſtates ge- hoͤren, welchem die oberſte gewalt fuͤrſtehet, man diſelben gleichſam als das beſondere eigentum der fuͤrſten, welchen ſolches beigeleget wird, angeſe- hen hat, folglich die daraus entſpringenden rechte in abſicht auf das privat-eigentum, vorzuͤglich koͤ- nigliche rechte, oder regalien genennet hat, von Juſti in der ſtatswirtſchaft IIten teile § 95, 96, ſ. 113 fgg., von Leyſer im ſpecim. 25 medit. I. § 1056 Diſemnach gehoͤren diejenige ſachen, welche die Roͤmer res communes nenneten, nach masgebung der Teutſchen rechte zu den regalien, von Ley- ſer am a. o. medit. 3. Pauli de iure principis circa res nullius, Hert de ſuperioritate terri- toriali § 47 § 56. § 1057 Solche ſachen des ſtates (res publicas), wie die Roͤmer gehabt haben, hatten die Teutſchen nicht, ſondern ſie rechneten ſelbige ebenfalls unter die regalien, II F. 56, von Leyſer in ſpec. 25 med. II, Hert am a. o. § 47 fgg., George Ludewig Boͤhmer in der diſput. de iure prin- cipis circa loca et opera publica, Grotius de iure belli et pacis im IIten buche cap. VIII § 5. § 1058 Die ſtatsſachen koͤnnen von einigen ſowohl ausdruͤklich, als auch ſtillſchweigend einem andern nachgelaſſen werden, von Leyſer im ſpec. 25 medit. I. Jedoch gehet diſes von den domainen und tafelguͤtern nicht an. Jene ſind diejenige guͤ- ter, welche dem regenten unmittelbar zugehoͤren, von Juſti ſtats-wirtſchaft II teil ſ. 85 fgg. Man nennet ſie auch kammer-guͤter. Die dotal-guͤter ſind was domai- nen und ta- felguͤter ſind?

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 452. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/464>, abgerufen am 22.11.2024.