Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite

von den schafen.
gutes gras. Der hortenschlag hat nicht minder
seinen grosen nuzen. Es ist auch der aufwand
wegen des schafvihes nicht so gros als bei dem
übrigen vihe, in betracht selbiges ausser dem hü-
terlone und der salzlecke, im sommer nichts kostet,
sihe den von Justi am a. o. I, 531, den Hückel
von schafen und geisen, 8, den Leopoldt am a. o.
s. 342 fg., s. 275. Ire 21 eigenschaften erzälet
Friderich Wilhelm Hastfer im unterrichte von
der zucht und wartung der besten art von schafen,
in gros 8, s. 16-20, wie er dann auch s. 29-35,
die kennzeichen der guten schafe meldet.

§ 1167

Nach dem geschlechte sind sie entweder böcke,deren ein-
teilung nach
dem ge-
schlechte,
alter,

(störe), oder wenn sie verschnitten worden sind,
heissen sie hammel, schöpsen, oder weiblichen ge-
schlechtes, welche schafe benennet werden, wenn
sie erwachsen sind. Daher, wenn ich einem die
herde schafe vermache, oder meine schafnöser; so
bekömmt er alles schafvih. Hergegen wenn der
testirer saget: meine schafe vermache ich ihm; als-
denn verstehet man nur die erwachsenen schafe,
weiblichen geschlechtes. Nach dem alter sind die
schafe entweder lämmer, oder järlinge etc. Ihr
alter ist aus den zänen wahrzunemen, Stisser am
a. o. s. 147, 148, Leopoldt s. 343. Zur zucht
sind die dreijärige die beste; die 5 järige werden
zum schlachten ausgemerzet.

§ 1168

Die schafe sind entweder rein (reinschmizer),und gesund-
heit,

oder schmir-vih. Jene sind weichlich und haben
auch feine wolle. Die schmirschafe haben grö-
bere wolle, als jene, sind iedoch dauerhafter, und
hat man wegen der räude mit den reinen grose
beschwerlichkeit, Stisser am a. o. s. 146 fg.

§ 1169
H h 5

von den ſchafen.
gutes gras. Der hortenſchlag hat nicht minder
ſeinen groſen nuzen. Es iſt auch der aufwand
wegen des ſchafvihes nicht ſo gros als bei dem
uͤbrigen vihe, in betracht ſelbiges auſſer dem huͤ-
terlone und der ſalzlecke, im ſommer nichts koſtet,
ſihe den von Juſti am a. o. I, 531, den Huͤckel
von ſchafen und geiſen, 8, den Leopoldt am a. o.
ſ. 342 fg., ſ. 275. Ire 21 eigenſchaften erzaͤlet
Friderich Wilhelm Haſtfer im unterrichte von
der zucht und wartung der beſten art von ſchafen,
in gros 8, ſ. 16-20, wie er dann auch ſ. 29-35,
die kennzeichen der guten ſchafe meldet.

§ 1167

Nach dem geſchlechte ſind ſie entweder boͤcke,deren ein-
teilung nach
dem ge-
ſchlechte,
alter,

(ſtoͤre), oder wenn ſie verſchnitten worden ſind,
heiſſen ſie hammel, ſchoͤpſen, oder weiblichen ge-
ſchlechtes, welche ſchafe benennet werden, wenn
ſie erwachſen ſind. Daher, wenn ich einem die
herde ſchafe vermache, oder meine ſchafnoͤſer; ſo
bekoͤmmt er alles ſchafvih. Hergegen wenn der
teſtirer ſaget: meine ſchafe vermache ich ihm; als-
denn verſtehet man nur die erwachſenen ſchafe,
weiblichen geſchlechtes. Nach dem alter ſind die
ſchafe entweder laͤmmer, oder jaͤrlinge ꝛc. Ihr
alter iſt aus den zaͤnen wahrzunemen, Stiſſer am
a. o. ſ. 147, 148, Leopoldt ſ. 343. Zur zucht
ſind die dreijaͤrige die beſte; die 5 jaͤrige werden
zum ſchlachten ausgemerzet.

§ 1168

Die ſchafe ſind entweder rein (reinſchmizer),und geſund-
heit,

oder ſchmir-vih. Jene ſind weichlich und haben
auch feine wolle. Die ſchmirſchafe haben groͤ-
bere wolle, als jene, ſind iedoch dauerhafter, und
hat man wegen der raͤude mit den reinen groſe
beſchwerlichkeit, Stiſſer am a. o. ſ. 146 fg.

§ 1169
H h 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0501" n="489"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von den &#x017F;chafen.</hi></fw><lb/>
gutes gras. Der horten&#x017F;chlag hat nicht minder<lb/>
&#x017F;einen gro&#x017F;en nuzen. Es i&#x017F;t auch der aufwand<lb/>
wegen des &#x017F;chafvihes nicht &#x017F;o gros als bei dem<lb/>
u&#x0364;brigen vihe, in betracht &#x017F;elbiges au&#x017F;&#x017F;er dem hu&#x0364;-<lb/>
terlone und der &#x017F;alzlecke, im &#x017F;ommer nichts ko&#x017F;tet,<lb/>
&#x017F;ihe den <hi rendition="#fr">von Ju&#x017F;ti</hi> am a. o. <hi rendition="#aq">I</hi>, 531, den <hi rendition="#fr">Hu&#x0364;ckel</hi><lb/>
von &#x017F;chafen und gei&#x017F;en, 8, den <hi rendition="#fr">Leopoldt</hi> am a. o.<lb/>
&#x017F;. 342 fg., &#x017F;. 275. Ire 21 eigen&#x017F;chaften erza&#x0364;let<lb/><hi rendition="#fr">Friderich Wilhelm Ha&#x017F;tfer</hi> im unterrichte von<lb/>
der zucht und wartung der be&#x017F;ten art von &#x017F;chafen,<lb/>
in gros 8, &#x017F;. 16-20, wie er dann auch &#x017F;. 29-35,<lb/>
die kennzeichen der guten &#x017F;chafe meldet.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1167</head><lb/>
            <p>Nach dem ge&#x017F;chlechte &#x017F;ind &#x017F;ie entweder bo&#x0364;cke,<note place="right">deren ein-<lb/>
teilung nach<lb/>
dem ge-<lb/>
&#x017F;chlechte,<lb/>
alter,</note><lb/>
(&#x017F;to&#x0364;re), oder wenn &#x017F;ie ver&#x017F;chnitten worden &#x017F;ind,<lb/>
hei&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ie hammel, &#x017F;cho&#x0364;p&#x017F;en, oder weiblichen ge-<lb/>
&#x017F;chlechtes, welche &#x017F;chafe benennet werden, wenn<lb/>
&#x017F;ie erwach&#x017F;en &#x017F;ind. Daher, wenn ich einem die<lb/>
herde &#x017F;chafe vermache, oder meine &#x017F;chafno&#x0364;&#x017F;er; &#x017F;o<lb/>
beko&#x0364;mmt er alles &#x017F;chafvih. Hergegen wenn der<lb/>
te&#x017F;tirer &#x017F;aget: meine &#x017F;chafe vermache ich ihm; als-<lb/>
denn ver&#x017F;tehet man nur die erwach&#x017F;enen &#x017F;chafe,<lb/>
weiblichen ge&#x017F;chlechtes. Nach dem alter &#x017F;ind die<lb/>
&#x017F;chafe entweder la&#x0364;mmer, oder ja&#x0364;rlinge &#xA75B;c. Ihr<lb/>
alter i&#x017F;t aus den za&#x0364;nen wahrzunemen, <hi rendition="#fr">Sti&#x017F;&#x017F;er</hi> am<lb/>
a. o. &#x017F;. 147, 148, <hi rendition="#fr">Leopoldt</hi> &#x017F;. 343. Zur zucht<lb/>
&#x017F;ind die dreija&#x0364;rige die be&#x017F;te; die 5 ja&#x0364;rige werden<lb/>
zum &#x017F;chlachten ausgemerzet.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1168</head><lb/>
            <p>Die &#x017F;chafe &#x017F;ind entweder rein (rein&#x017F;chmizer),<note place="right">und ge&#x017F;und-<lb/>
heit,</note><lb/>
oder &#x017F;chmir-vih. Jene &#x017F;ind weichlich und haben<lb/>
auch feine wolle. Die &#x017F;chmir&#x017F;chafe haben gro&#x0364;-<lb/>
bere wolle, als jene, &#x017F;ind iedoch dauerhafter, und<lb/>
hat man wegen der ra&#x0364;ude mit den reinen gro&#x017F;e<lb/>
be&#x017F;chwerlichkeit, <hi rendition="#fr">Sti&#x017F;&#x017F;er</hi> am a. o. &#x017F;. 146 fg.</p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">H h 5</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">§ 1169</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[489/0501] von den ſchafen. gutes gras. Der hortenſchlag hat nicht minder ſeinen groſen nuzen. Es iſt auch der aufwand wegen des ſchafvihes nicht ſo gros als bei dem uͤbrigen vihe, in betracht ſelbiges auſſer dem huͤ- terlone und der ſalzlecke, im ſommer nichts koſtet, ſihe den von Juſti am a. o. I, 531, den Huͤckel von ſchafen und geiſen, 8, den Leopoldt am a. o. ſ. 342 fg., ſ. 275. Ire 21 eigenſchaften erzaͤlet Friderich Wilhelm Haſtfer im unterrichte von der zucht und wartung der beſten art von ſchafen, in gros 8, ſ. 16-20, wie er dann auch ſ. 29-35, die kennzeichen der guten ſchafe meldet. § 1167 Nach dem geſchlechte ſind ſie entweder boͤcke, (ſtoͤre), oder wenn ſie verſchnitten worden ſind, heiſſen ſie hammel, ſchoͤpſen, oder weiblichen ge- ſchlechtes, welche ſchafe benennet werden, wenn ſie erwachſen ſind. Daher, wenn ich einem die herde ſchafe vermache, oder meine ſchafnoͤſer; ſo bekoͤmmt er alles ſchafvih. Hergegen wenn der teſtirer ſaget: meine ſchafe vermache ich ihm; als- denn verſtehet man nur die erwachſenen ſchafe, weiblichen geſchlechtes. Nach dem alter ſind die ſchafe entweder laͤmmer, oder jaͤrlinge ꝛc. Ihr alter iſt aus den zaͤnen wahrzunemen, Stiſſer am a. o. ſ. 147, 148, Leopoldt ſ. 343. Zur zucht ſind die dreijaͤrige die beſte; die 5 jaͤrige werden zum ſchlachten ausgemerzet. deren ein- teilung nach dem ge- ſchlechte, alter, § 1168 Die ſchafe ſind entweder rein (reinſchmizer), oder ſchmir-vih. Jene ſind weichlich und haben auch feine wolle. Die ſchmirſchafe haben groͤ- bere wolle, als jene, ſind iedoch dauerhafter, und hat man wegen der raͤude mit den reinen groſe beſchwerlichkeit, Stiſſer am a. o. ſ. 146 fg. und geſund- heit, § 1169 H h 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/501
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 489. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/501>, abgerufen am 22.11.2024.