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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von den schafen.
einen vorwerke, worauf eine schäferei haftet, nochauf ire fel-
der treiben
lassen müs-
se?

ein anders hat, ist die bürgerschaft die treibung
der schafe von beiden vorwerken auf ire felder zu
leiden nicht schuldig, Estor am a. o. s. 522. Die
gemeinen wollen auch nicht gern leiden und den
adelichen zugestehen, daß dise diejenige weiden mit
dem schafvihe betreiben lassen, worauf das rind-
vih zu weiden pfleget, anerwogen das rindvih ent-
weder gar nicht, oder doch sehr ungern fresse, wo
der schäfer gewesen sey; welches aber keinen grund
hat. Unterdessen hat es eine ganz andere ursache
bei der stoppelhute, anerwogen deshalber verord-
net ist, daß die schafe dem hornvih nachgetriben
werden sollen, Hohenloisches landrecht tit. 19 § 2
s. 115, Nassau-Cazenellenbogische policei-ordnung
vom jare 1615 im IIten teile cap. 5. Estor am
a. o. s. 484, Klingner am a. o. im IIten teile
s. 74, 771, 879, 1023.

§ 1185

An einigen orten haben zwar die gemeinen diedie schafe
dürfen des
nachts an
einigen or-
ten nicht
auf dem fel-
de bleiben.

befugnis schafe zu halten, sie dürfen aber solche
nicht über nacht auf dem felde lassen, sondern
müssen selbige eintreiben, Klingner am a. o. II,
120. Jeweilen hat ein anderer an eben demsel-
ben orte die gerechtsame der schäferei und des
bochts, oder hordenschlages, und dabei die befug-
nis 4 haufen zu machen, 1) die melkschafe, 2)
den gelt- und hammel-haufen, 3) den lämmer-
und 4) stech-haufen.

§ 1186

Im Schwarzburgischen ist an verschidenenwas die
schacken-
schäferei im
Schwarz-
burgischen
bedeuten.

orten einigen untertanen vergönnet, daß sie nach
den hufen landes eine gewisse zal schafe in fremde
felder treiben dürfen, obgleich die edelleute und
nachtbaren mit der weidgerechtigkeit selbiger orten
belenet sind, welches man schackenschäferei, oder

schacken-

von den ſchafen.
einen vorwerke, worauf eine ſchaͤferei haftet, nochauf ire fel-
der treiben
laſſen muͤſ-
ſe?

ein anders hat, iſt die buͤrgerſchaft die treibung
der ſchafe von beiden vorwerken auf ire felder zu
leiden nicht ſchuldig, Eſtor am a. o. ſ. 522. Die
gemeinen wollen auch nicht gern leiden und den
adelichen zugeſtehen, daß diſe diejenige weiden mit
dem ſchafvihe betreiben laſſen, worauf das rind-
vih zu weiden pfleget, anerwogen das rindvih ent-
weder gar nicht, oder doch ſehr ungern freſſe, wo
der ſchaͤfer geweſen ſey; welches aber keinen grund
hat. Unterdeſſen hat es eine ganz andere urſache
bei der ſtoppelhute, anerwogen deshalber verord-
net iſt, daß die ſchafe dem hornvih nachgetriben
werden ſollen, Hohenloiſches landrecht tit. 19 § 2
ſ. 115, Naſſau-Cazenellenbogiſche policei-ordnung
vom jare 1615 im IIten teile cap. 5. Eſtor am
a. o. ſ. 484, Klingner am a. o. im IIten teile
ſ. 74, 771, 879, 1023.

§ 1185

An einigen orten haben zwar die gemeinen diedie ſchafe
duͤrfen des
nachts an
einigen or-
ten nicht
auf dem fel-
de bleiben.

befugnis ſchafe zu halten, ſie duͤrfen aber ſolche
nicht uͤber nacht auf dem felde laſſen, ſondern
muͤſſen ſelbige eintreiben, Klingner am a. o. II,
120. Jeweilen hat ein anderer an eben demſel-
ben orte die gerechtſame der ſchaͤferei und des
bochts, oder hordenſchlages, und dabei die befug-
nis 4 haufen zu machen, 1) die melkſchafe, 2)
den gelt- und hammel-haufen, 3) den laͤmmer-
und 4) ſtech-haufen.

§ 1186

Im Schwarzburgiſchen iſt an verſchidenenwas die
ſchacken-
ſchaͤferei im
Schwarz-
burgiſchen
bedeuten.

orten einigen untertanen vergoͤnnet, daß ſie nach
den hufen landes eine gewiſſe zal ſchafe in fremde
felder treiben duͤrfen, obgleich die edelleute und
nachtbaren mit der weidgerechtigkeit ſelbiger orten
belenet ſind, welches man ſchackenſchaͤferei, oder

ſchacken-
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[495/0507] von den ſchafen. einen vorwerke, worauf eine ſchaͤferei haftet, noch ein anders hat, iſt die buͤrgerſchaft die treibung der ſchafe von beiden vorwerken auf ire felder zu leiden nicht ſchuldig, Eſtor am a. o. ſ. 522. Die gemeinen wollen auch nicht gern leiden und den adelichen zugeſtehen, daß diſe diejenige weiden mit dem ſchafvihe betreiben laſſen, worauf das rind- vih zu weiden pfleget, anerwogen das rindvih ent- weder gar nicht, oder doch ſehr ungern freſſe, wo der ſchaͤfer geweſen ſey; welches aber keinen grund hat. Unterdeſſen hat es eine ganz andere urſache bei der ſtoppelhute, anerwogen deshalber verord- net iſt, daß die ſchafe dem hornvih nachgetriben werden ſollen, Hohenloiſches landrecht tit. 19 § 2 ſ. 115, Naſſau-Cazenellenbogiſche policei-ordnung vom jare 1615 im IIten teile cap. 5. Eſtor am a. o. ſ. 484, Klingner am a. o. im IIten teile ſ. 74, 771, 879, 1023. auf ire fel- der treiben laſſen muͤſ- ſe? § 1185 An einigen orten haben zwar die gemeinen die befugnis ſchafe zu halten, ſie duͤrfen aber ſolche nicht uͤber nacht auf dem felde laſſen, ſondern muͤſſen ſelbige eintreiben, Klingner am a. o. II, 120. Jeweilen hat ein anderer an eben demſel- ben orte die gerechtſame der ſchaͤferei und des bochts, oder hordenſchlages, und dabei die befug- nis 4 haufen zu machen, 1) die melkſchafe, 2) den gelt- und hammel-haufen, 3) den laͤmmer- und 4) ſtech-haufen. die ſchafe duͤrfen des nachts an einigen or- ten nicht auf dem fel- de bleiben. § 1186 Im Schwarzburgiſchen iſt an verſchidenen orten einigen untertanen vergoͤnnet, daß ſie nach den hufen landes eine gewiſſe zal ſchafe in fremde felder treiben duͤrfen, obgleich die edelleute und nachtbaren mit der weidgerechtigkeit ſelbiger orten belenet ſind, welches man ſchackenſchaͤferei, oder ſchacken- was die ſchacken- ſchaͤferei im Schwarz- burgiſchen bedeuten.

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 495. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/507>, abgerufen am 22.11.2024.