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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von den schafen.
§ 1189

Wie die schäferei im Kur-Brandenburgischen
in anschlag zu bringen sey, lehret Gasser in der
einleitung zu den ökonomischen wissenschaften s.
179, Stisser am a. o. s. 354 § 23.

§ 1190

Das sömmern, oder umackern der stoppelfel-das um-
ackern der
stoppeln darf
zum nach-
teile der
schafweide
nicht gerei-
chen.

der gehet zum nachteile der schafweide nicht an.
Entstehet streit darüber: daß z. e. der edelmann
allzuvile schafe halte und der bauern melk- auch
zugvih abbruch an der weide leide, wird die anzal
auf verständiger hauswirte erkenntniß gesezet,
Estor am a. o. s. 495.

§ 1191

Es ist immittels keine folge, daß derjenige, wel-vom horn-
vihtribe ist
auf den
schaftrib
nicht zu fol-
gern.

cher mit dem hornvihe den trib, oder die hut hat,
dises auch mit schafen, zigen, und gänsen ausüben
könne, Esbach über den Carpzov s. 290.

§ 1192

Wer die weide-gerechtigkeit hat, mag den buch-der horten-
schlag gehö-
ret nicht al-
lezeit zur
trift-gerech-
tigkeit.

ten- oder horten-schlag eben nicht begeren, von
Berger
in der oecon. iuris s. 307, anerwogen
selbiger nicht stets zur hut- und trift-gerechtigkeit
gehöret, Klingner am a. o. im IIten teile s. 109,
s. 616, 732, 734, 742 fgg., sondern an manchen
orten ist nur das blosse lagern verstattet, Stisser
am a. o. s. 185 § 19. Unterdessen hat der horten-
schlag, oder pferch sowohl auf wisen als auch auf
äckern seinen grosen nuzen, Klock de aerario,
cap. IIII
num. 32, Bilderbeck in der resolut. III
s. 224, Klingner am a. o. II, 110.

§ 1193

Wo nimand die schäferei an dem orte alleinwie die scha-
fe gehütel
werden sol-
len?

hat, kan ein ieder die schafe im winter auf dem
seinigen hüten. Allein das beständige allein-hü-
ten eines ieden gehet nicht an, sondern er muß

unter
J i
von den ſchafen.
§ 1189

Wie die ſchaͤferei im Kur-Brandenburgiſchen
in anſchlag zu bringen ſey, lehret Gaſſer in der
einleitung zu den oͤkonomiſchen wiſſenſchaften ſ.
179, Stiſſer am a. o. ſ. 354 § 23.

§ 1190

Das ſoͤmmern, oder umackern der ſtoppelfel-das um-
ackern der
ſtoppeln darf
zum nach-
teile der
ſchafweide
nicht gerei-
chen.

der gehet zum nachteile der ſchafweide nicht an.
Entſtehet ſtreit daruͤber: daß z. e. der edelmann
allzuvile ſchafe halte und der bauern melk- auch
zugvih abbruch an der weide leide, wird die anzal
auf verſtaͤndiger hauswirte erkenntniß geſezet,
Eſtor am a. o. ſ. 495.

§ 1191

Es iſt immittels keine folge, daß derjenige, wel-vom horn-
vihtribe iſt
auf den
ſchaftrib
nicht zu fol-
gern.

cher mit dem hornvihe den trib, oder die hut hat,
diſes auch mit ſchafen, zigen, und gaͤnſen ausuͤben
koͤnne, Esbach uͤber den Carpzov ſ. 290.

§ 1192

Wer die weide-gerechtigkeit hat, mag den buch-der horten-
ſchlag gehoͤ-
ret nicht al-
lezeit zur
trift-gerech-
tigkeit.

ten- oder horten-ſchlag eben nicht begeren, von
Berger
in der oecon. iuris ſ. 307, anerwogen
ſelbiger nicht ſtets zur hut- und trift-gerechtigkeit
gehoͤret, Klingner am a. o. im IIten teile ſ. 109,
ſ. 616, 732, 734, 742 fgg., ſondern an manchen
orten iſt nur das bloſſe lagern verſtattet, Stiſſer
am a. o. ſ. 185 § 19. Unterdeſſen hat der horten-
ſchlag, oder pferch ſowohl auf wiſen als auch auf
aͤckern ſeinen groſen nuzen, Klock de aerario,
cap. IIII
num. 32, Bilderbeck in der reſolut. III
ſ. 224, Klingner am a. o. II, 110.

§ 1193

Wo nimand die ſchaͤferei an dem orte alleinwie die ſcha-
fe gehuͤtel
werden ſol-
len?

hat, kan ein ieder die ſchafe im winter auf dem
ſeinigen huͤten. Allein das beſtaͤndige allein-huͤ-
ten eines ieden gehet nicht an, ſondern er muß

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J i
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[497/0509] von den ſchafen. § 1189 Wie die ſchaͤferei im Kur-Brandenburgiſchen in anſchlag zu bringen ſey, lehret Gaſſer in der einleitung zu den oͤkonomiſchen wiſſenſchaften ſ. 179, Stiſſer am a. o. ſ. 354 § 23. § 1190 Das ſoͤmmern, oder umackern der ſtoppelfel- der gehet zum nachteile der ſchafweide nicht an. Entſtehet ſtreit daruͤber: daß z. e. der edelmann allzuvile ſchafe halte und der bauern melk- auch zugvih abbruch an der weide leide, wird die anzal auf verſtaͤndiger hauswirte erkenntniß geſezet, Eſtor am a. o. ſ. 495. das um- ackern der ſtoppeln darf zum nach- teile der ſchafweide nicht gerei- chen. § 1191 Es iſt immittels keine folge, daß derjenige, wel- cher mit dem hornvihe den trib, oder die hut hat, diſes auch mit ſchafen, zigen, und gaͤnſen ausuͤben koͤnne, Esbach uͤber den Carpzov ſ. 290. vom horn- vihtribe iſt auf den ſchaftrib nicht zu fol- gern. § 1192 Wer die weide-gerechtigkeit hat, mag den buch- ten- oder horten-ſchlag eben nicht begeren, von Berger in der oecon. iuris ſ. 307, anerwogen ſelbiger nicht ſtets zur hut- und trift-gerechtigkeit gehoͤret, Klingner am a. o. im IIten teile ſ. 109, ſ. 616, 732, 734, 742 fgg., ſondern an manchen orten iſt nur das bloſſe lagern verſtattet, Stiſſer am a. o. ſ. 185 § 19. Unterdeſſen hat der horten- ſchlag, oder pferch ſowohl auf wiſen als auch auf aͤckern ſeinen groſen nuzen, Klock de aerario, cap. IIII num. 32, Bilderbeck in der reſolut. III ſ. 224, Klingner am a. o. II, 110. der horten- ſchlag gehoͤ- ret nicht al- lezeit zur trift-gerech- tigkeit. § 1193 Wo nimand die ſchaͤferei an dem orte allein hat, kan ein ieder die ſchafe im winter auf dem ſeinigen huͤten. Allein das beſtaͤndige allein-huͤ- ten eines ieden gehet nicht an, ſondern er muß unter wie die ſcha- fe gehuͤtel werden ſol- len? J i

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 497. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/509>, abgerufen am 22.11.2024.