Die dazu gehörige stücke sind in der disp. de apparatu et instructu nuptarum zu finden, den ursprung der gerate leitet J. Fl. Rivinus in der disp. an vitricus geradam in legitimam impu- tare possit, nec ne? aus dem lege Anglorum et Werinorum her. Menkede rebus Gera- dicis. Sie wird binnen jar und tag verjäret, Rivinus in der disp. de praescriptione gera- dae,Joachims disp. de successione geradae iuxta forum domicilii instituenda.
§ 1390
wer in er- mangelung einer gera- tefähigen weibesper- son solche erhalte?
Stirbet eine weibesperson, die keine mume verlässet, oder nicht gerate fähig ist, indem sie sich in einem lande befindet, wo die gerate nicht üblich ist; so schreiben einige die gerate der ober- keit, welche die hohe gerichtsbarkeit hat, als heim- gefallen zu. Barth im dissensu 870 § 1; dahin- gegen Barth im hodog. for. s. 607 selbige dem ehemanne, als mobiliar-erben, mit grunde zueig- net, gestalt dann auch zu Leipzig, Wittenberg, Chemniz, Weisenfels und in einigen andern Kur- Sächsischen städten solche dem ehemanne, wenn er bürger ist, auch wohl den sönen, vor den spill- magen zukommet. Nicht minder kan ein ehe- mann seiner ehefrau die gerate bei lebendigen lei- be abkaufen. Im übrigen saget man: gerate machet vil ungerade.
Acht
XXVII haubtſtuͤck
§ 1389
auch verjaͤ- tung,
Die dazu gehoͤrige ſtuͤcke ſind in der diſp. de apparatu et inſtructu nuptarum zu finden, den urſprung der gerate leitet J. Fl. Rivinus in der diſp. an vitricus geradam in legitimam impu- tare poſſit, nec ne? aus dem lege Anglorum et Werinorum her. Menkede rebus Gera- dicis. Sie wird binnen jar und tag verjaͤret, Rivinus in der diſp. de praeſcriptione gera- dae,Joachims diſp. de ſucceſſione geradae iuxta forum domicilii inſtituenda.
§ 1390
wer in er- mangelung einer gera- tefaͤhigen weibesper- ſon ſolche erhalte?
Stirbet eine weibesperſon, die keine mume verlaͤſſet, oder nicht gerate faͤhig iſt, indem ſie ſich in einem lande befindet, wo die gerate nicht uͤblich iſt; ſo ſchreiben einige die gerate der ober- keit, welche die hohe gerichtsbarkeit hat, als heim- gefallen zu. Barth im diſſenſu 870 § 1; dahin- gegen Barth im hodog. for. ſ. 607 ſelbige dem ehemanne, als mobiliar-erben, mit grunde zueig- net, geſtalt dann auch zu Leipzig, Wittenberg, Chemniz, Weiſenfels und in einigen andern Kur- Saͤchſiſchen ſtaͤdten ſolche dem ehemanne, wenn er buͤrger iſt, auch wohl den ſoͤnen, vor den ſpill- magen zukommet. Nicht minder kan ein ehe- mann ſeiner ehefrau die gerate bei lebendigen lei- be abkaufen. Im uͤbrigen ſaget man: gerate machet vil ungerade.
Acht
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XXVII haubtſtuͤck
§ 1389
Die dazu gehoͤrige ſtuͤcke ſind in der diſp. de
apparatu et inſtructu nuptarum zu finden, den
urſprung der gerate leitet J. Fl. Rivinus in der
diſp. an vitricus geradam in legitimam impu-
tare poſſit, nec ne? aus dem lege Anglorum
et Werinorum her. Menke de rebus Gera-
dicis. Sie wird binnen jar und tag verjaͤret,
Rivinus in der diſp. de praeſcriptione gera-
dae, Joachims diſp. de ſucceſſione geradae
iuxta forum domicilii inſtituenda.
§ 1390
Stirbet eine weibesperſon, die keine mume
verlaͤſſet, oder nicht gerate faͤhig iſt, indem ſie
ſich in einem lande befindet, wo die gerate nicht
uͤblich iſt; ſo ſchreiben einige die gerate der ober-
keit, welche die hohe gerichtsbarkeit hat, als heim-
gefallen zu. Barth im diſſenſu 870 § 1; dahin-
gegen Barth im hodog. for. ſ. 607 ſelbige dem
ehemanne, als mobiliar-erben, mit grunde zueig-
net, geſtalt dann auch zu Leipzig, Wittenberg,
Chemniz, Weiſenfels und in einigen andern Kur-
Saͤchſiſchen ſtaͤdten ſolche dem ehemanne, wenn
er buͤrger iſt, auch wohl den ſoͤnen, vor den ſpill-
magen zukommet. Nicht minder kan ein ehe-
mann ſeiner ehefrau die gerate bei lebendigen lei-
be abkaufen. Im uͤbrigen ſaget man: gerate
machet vil ungerade.
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 570. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/582>, abgerufen am 25.11.2024.
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