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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XLI haubtstück
Schragens probeschrift de iure hortensi, Stras-
burg 1697, 4, und G. T. Geislers disp. de iure
hortensi,
daselbst 1698, 4.

§ 1677

Merere schriften vom garten-bau und besondern
plantagen machet Herr H. R. Zink in der kame-
ralisten bibliothek s. 248 fgg. namhaft.

Von den weinbergen.
§ 1678
was der
weinberg
ist?

Der weinberg (wingert) heisset ein fruchtba-
res stück landes, oder ein berg, welcher mit wein-
reben bepflanzet ist.

§ 1679
wie dessen
boden be-
schaffen seyn
muß?

Der boden darf nicht naß, noch leimig seyn,
sondern mit sand und leimen vermischet, iedoch ist
das trockene mit groben kisse vermischte erdreich
das beste. Der Moseler wein wächset auf den
schifern, oder einem boden, der aus schifersteinen
bestehet, dergleichen man in der nähe bei Gladen-
bach und Dautphe findet. Samuel Trowells
anleitung für einen landmann, vermehret durch
Wilhelm Ellis, Leipzig 1750, 8, s. 230 fgg.

§ 1680
[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]maleichen
dessen lage.

Der berg, oder hügel ist besser, als die ebene
zu dem weinwachse, deshalber hat der bergwein
bei Rüdesheim ein groses feuer bei sich. Die un-
terhalb Landau am gebürge wachsende weine, als
zu Rod, Weiher, Edickhoben, Neustadt, Mos-
bach, Hambach, Kinsbach, Gimeldingen, Forst,
Deidesheim etc. sind flüchtig und subtil; iedoch
haben sie ein dickes, saures, irdisches salz, Bäum-
ler
s. 411. Der weinberg muß gegen mittag li-
gen, damit er den ganzen tag die sonne habe.
Deswegen tanget es nichts einen weinberg an ei-

nem

XLI haubtſtuͤck
Schragens probeſchrift de iure hortenſi, Stras-
burg 1697, 4, und G. T. Geislers diſp. de iure
hortenſi,
daſelbſt 1698, 4.

§ 1677

Merere ſchriften vom garten-bau und beſondern
plantagen machet Herr H. R. Zink in der kame-
raliſten bibliothek ſ. 248 fgg. namhaft.

Von den weinbergen.
§ 1678
was der
weinberg
iſt?

Der weinberg (wingert) heiſſet ein fruchtba-
res ſtuͤck landes, oder ein berg, welcher mit wein-
reben bepflanzet iſt.

§ 1679
wie deſſen
boden be-
ſchaffen ſeyn
muß?

Der boden darf nicht naß, noch leimig ſeyn,
ſondern mit ſand und leimen vermiſchet, iedoch iſt
das trockene mit groben kiſſe vermiſchte erdreich
das beſte. Der Moſeler wein waͤchſet auf den
ſchifern, oder einem boden, der aus ſchiferſteinen
beſtehet, dergleichen man in der naͤhe bei Gladen-
bach und Dautphe findet. Samuel Trowells
anleitung fuͤr einen landmann, vermehret durch
Wilhelm Ellis, Leipzig 1750, 8, ſ. 230 fgg.

§ 1680
[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]maleichen
deſſen lage.

Der berg, oder huͤgel iſt beſſer, als die ebene
zu dem weinwachſe, deshalber hat der bergwein
bei Ruͤdesheim ein groſes feuer bei ſich. Die un-
terhalb Landau am gebuͤrge wachſende weine, als
zu Rod, Weiher, Edickhoben, Neuſtadt, Mos-
bach, Hambach, Kinsbach, Gimeldingen, Forſt,
Deidesheim ꝛc. ſind fluͤchtig und ſubtil; iedoch
haben ſie ein dickes, ſaures, irdiſches ſalz, Baͤum-
ler
ſ. 411. Der weinberg muß gegen mittag li-
gen, damit er den ganzen tag die ſonne habe.
Deswegen tanget es nichts einen weinberg an ei-

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[674/0686] XLI haubtſtuͤck Schragens probeſchrift de iure hortenſi, Stras- burg 1697, 4, und G. T. Geislers diſp. de iure hortenſi, daſelbſt 1698, 4. § 1677 Merere ſchriften vom garten-bau und beſondern plantagen machet Herr H. R. Zink in der kame- raliſten bibliothek ſ. 248 fgg. namhaft. Von den weinbergen. § 1678 Der weinberg (wingert) heiſſet ein fruchtba- res ſtuͤck landes, oder ein berg, welcher mit wein- reben bepflanzet iſt. § 1679 Der boden darf nicht naß, noch leimig ſeyn, ſondern mit ſand und leimen vermiſchet, iedoch iſt das trockene mit groben kiſſe vermiſchte erdreich das beſte. Der Moſeler wein waͤchſet auf den ſchifern, oder einem boden, der aus ſchiferſteinen beſtehet, dergleichen man in der naͤhe bei Gladen- bach und Dautphe findet. Samuel Trowells anleitung fuͤr einen landmann, vermehret durch Wilhelm Ellis, Leipzig 1750, 8, ſ. 230 fgg. § 1680 Der berg, oder huͤgel iſt beſſer, als die ebene zu dem weinwachſe, deshalber hat der bergwein bei Ruͤdesheim ein groſes feuer bei ſich. Die un- terhalb Landau am gebuͤrge wachſende weine, als zu Rod, Weiher, Edickhoben, Neuſtadt, Mos- bach, Hambach, Kinsbach, Gimeldingen, Forſt, Deidesheim ꝛc. ſind fluͤchtig und ſubtil; iedoch haben ſie ein dickes, ſaures, irdiſches ſalz, Baͤum- ler ſ. 411. Der weinberg muß gegen mittag li- gen, damit er den ganzen tag die ſonne habe. Deswegen tanget es nichts einen weinberg an ei- nem

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 674. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/686>, abgerufen am 22.11.2024.