von CoccejiT. II consil. 714 num. 69, 75, s. 1004, 1005.
§ 1873
Die gemeinschaft kan auf verschidene weisen beendiget und aufgehoben werden, z. e. durch die völlige teilung, veräusserung, verjärung etc. Von der teilung ist aber unterschiden, wenn nur die sache mit aller gemeinschafter bewilligung gewür- dert, oder geschäzet wird, von Cocceji am a. o. T. II consil. 714 num. 91 s. 1007, Frommann am a. o. § 47 fgg., imgleichen, wenn nur die teilung in ansehung des niesbrauches beschehen ist, Reinhart am a. o. not. 1 s. 4 not. 29 s. 60 s. 254 not. 162.
Siben und virzigstes haubtstück vom besize und mit-besize.
§ 1874
was der be- siz ist?
Die würkliche inhabung einer sache, heisset ein besiz; bei disem hat man nächst der ergrei- fung, oder gesäzlichen verordnung die absicht und meinung entweder die sache für sich zu behalten und andre von deren gebrauch auszuschlüßen, oder es ist sotane absicht nicht vorhanden. Zum recht- mäsigen besize einer unbeweglichen sache ist die ge- richtliche gewärung, oder festmachung bei den Teutschen nötig gewesen.
§ 1875
über welche sachen sich der besiz er- strecket?
Der besiz erstrecket sich nach den Teutschen rechten, sowohl auf körperliche, als unkörperliche sachen. Von beiden kommet die redensart in den urkunden vor: in proprium tradere,Heda in historia Vltraiect. s. 95, Heineccius am a. o.
s. 390,
XLVII haubtſtuͤck
von CoccejiT. II conſil. 714 num. 69, 75, ſ. 1004, 1005.
§ 1873
Die gemeinſchaft kan auf verſchidene weiſen beendiget und aufgehoben werden, z. e. durch die voͤllige teilung, veraͤuſſerung, verjaͤrung ꝛc. Von der teilung iſt aber unterſchiden, wenn nur die ſache mit aller gemeinſchafter bewilligung gewuͤr- dert, oder geſchaͤzet wird, von Cocceji am a. o. T. II conſil. 714 num. 91 ſ. 1007, Frommann am a. o. § 47 fgg., imgleichen, wenn nur die teilung in anſehung des niesbrauches beſchehen iſt, Reinhart am a. o. not. 1 ſ. 4 not. 29 ſ. 60 ſ. 254 not. 162.
Siben und virzigſtes haubtſtuͤck vom beſize und mit-beſize.
§ 1874
was der be- ſiz iſt?
Die wuͤrkliche inhabung einer ſache, heiſſet ein beſiz; bei diſem hat man naͤchſt der ergrei- fung, oder geſaͤzlichen verordnung die abſicht und meinung entweder die ſache fuͤr ſich zu behalten und andre von deren gebrauch auszuſchluͤßen, oder es iſt ſotane abſicht nicht vorhanden. Zum recht- maͤſigen beſize einer unbeweglichen ſache iſt die ge- richtliche gewaͤrung, oder feſtmachung bei den Teutſchen noͤtig geweſen.
§ 1875
uͤber welche ſachen ſich der beſiz er- ſtrecket?
Der beſiz erſtrecket ſich nach den Teutſchen rechten, ſowohl auf koͤrperliche, als unkoͤrperliche ſachen. Von beiden kommet die redensart in den urkunden vor: in proprium tradere,Heda in hiſtoria Vltraiect. ſ. 95, Heineccius am a. o.
ſ. 390,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0770"n="758"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">XLVII</hi> haubtſtuͤck</hi></fw><lb/><hirendition="#fr">von Cocceji</hi><hirendition="#aq">T. II conſil.</hi> 714 num. 69, 75, ſ.<lb/>
1004, 1005.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 1873</head><lb/><p>Die gemeinſchaft kan auf verſchidene weiſen<lb/>
beendiget und aufgehoben werden, z. e. durch die<lb/>
voͤllige teilung, veraͤuſſerung, verjaͤrung ꝛc. Von<lb/>
der teilung iſt aber unterſchiden, wenn nur die<lb/>ſache mit aller gemeinſchafter bewilligung gewuͤr-<lb/>
dert, oder geſchaͤzet wird, <hirendition="#fr">von Cocceji</hi> am a. o.<lb/><hirendition="#aq">T. II conſil.</hi> 714 num. 91 ſ. 1007, <hirendition="#fr">Frommann</hi><lb/>
am a. o. § 47 fgg., imgleichen, wenn nur die<lb/>
teilung in anſehung des niesbrauches beſchehen iſt,<lb/><hirendition="#fr">Reinhart</hi> am a. o. not. 1 ſ. 4 not. 29 ſ. 60 ſ. 254<lb/>
not. 162.</p></div></div></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Siben und virzigſtes haubtſtuͤck<lb/>
vom beſize und mit-beſize.</hi></head><lb/><divn="3"><head>§ 1874</head><lb/><noteplace="left">was der be-<lb/>ſiz iſt?</note><p><hirendition="#in">D</hi>ie wuͤrkliche inhabung einer ſache, heiſſet ein<lb/><hirendition="#fr">beſiz;</hi> bei diſem hat man naͤchſt der ergrei-<lb/>
fung, oder geſaͤzlichen verordnung die abſicht und<lb/>
meinung entweder die ſache fuͤr ſich zu behalten<lb/>
und andre von deren gebrauch auszuſchluͤßen, oder<lb/>
es iſt ſotane abſicht nicht vorhanden. Zum recht-<lb/>
maͤſigen beſize einer unbeweglichen ſache iſt die ge-<lb/>
richtliche gewaͤrung, oder feſtmachung bei den<lb/>
Teutſchen noͤtig geweſen.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1875</head><lb/><noteplace="left">uͤber welche<lb/>ſachen ſich<lb/>
der beſiz er-<lb/>ſtrecket?</note><p>Der beſiz erſtrecket ſich nach den Teutſchen<lb/>
rechten, ſowohl auf koͤrperliche, als unkoͤrperliche<lb/>ſachen. Von beiden kommet die redensart in<lb/>
den urkunden vor: <hirendition="#aq">in proprium tradere,</hi><hirendition="#fr">Heda</hi><lb/>
in <hirendition="#aq">hiſtoria Vltraiect.</hi>ſ. 95, <hirendition="#fr">Heineccius</hi> am a. o.<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſ. 390,</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[758/0770]
XLVII haubtſtuͤck
von Cocceji T. II conſil. 714 num. 69, 75, ſ.
1004, 1005.
§ 1873
Die gemeinſchaft kan auf verſchidene weiſen
beendiget und aufgehoben werden, z. e. durch die
voͤllige teilung, veraͤuſſerung, verjaͤrung ꝛc. Von
der teilung iſt aber unterſchiden, wenn nur die
ſache mit aller gemeinſchafter bewilligung gewuͤr-
dert, oder geſchaͤzet wird, von Cocceji am a. o.
T. II conſil. 714 num. 91 ſ. 1007, Frommann
am a. o. § 47 fgg., imgleichen, wenn nur die
teilung in anſehung des niesbrauches beſchehen iſt,
Reinhart am a. o. not. 1 ſ. 4 not. 29 ſ. 60 ſ. 254
not. 162.
Siben und virzigſtes haubtſtuͤck
vom beſize und mit-beſize.
§ 1874
Die wuͤrkliche inhabung einer ſache, heiſſet ein
beſiz; bei diſem hat man naͤchſt der ergrei-
fung, oder geſaͤzlichen verordnung die abſicht und
meinung entweder die ſache fuͤr ſich zu behalten
und andre von deren gebrauch auszuſchluͤßen, oder
es iſt ſotane abſicht nicht vorhanden. Zum recht-
maͤſigen beſize einer unbeweglichen ſache iſt die ge-
richtliche gewaͤrung, oder feſtmachung bei den
Teutſchen noͤtig geweſen.
§ 1875
Der beſiz erſtrecket ſich nach den Teutſchen
rechten, ſowohl auf koͤrperliche, als unkoͤrperliche
ſachen. Von beiden kommet die redensart in
den urkunden vor: in proprium tradere, Heda
in hiſtoria Vltraiect. ſ. 95, Heineccius am a. o.
ſ. 390,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 758. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/770>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.