häufig vor in den trad. Corbei. s. 60. u. a. frei- herr von Cramer in den neben-stunden im IIIIten teile.
§ 1943
XXIIII)Landsidel-leihe oder vilmer zu lan-landsidel- leihen, sidelem rechte. Dieses wort ist zusammen gese- zet aus land, gut, sidel, das ist, sizer, und lei- he, solchem nach ein land-sidel derjenige ist, wel- cher auf des andern lande als pächter, oder be- ständer sizet, Frisch am a. o. s. 570 T. I, oder der auf eines lande und gute sizet, weil er kein ei- genes hat, Wachter im glossario, col. 920. Derohalben die land-sidel-leihe eigentlich für eine überlassung einer unbeweglichen sache gegen einen järlichen pacht genommen werden sollte, gestalt landsidilon in den ältesten übersezungen einen pächter anzeiget, Wachter am a. o. unter dem worte sodal. Die älteste nachricht von den hisi- gen gegenden in absicht auf die landsidel-leihe fin- det sich bei dem freiherrn von GudenusT. II. codic. dipl. s. 169.
§ 1944
Von der eigenschaft der lansidel-leihe lässetdie landsi- del-leihen sich eine allgemeine regel nicht fassen. Entweder ist sie auf gewisse jare gesezet; alsdenn bedeutet sie anfänglich einen zeit-pacht (locationem condu- ctionem) wie die juristen-facultät zu Tübingen aus den landsidel-leihe-brifen, besage des VIIten teiles der cons. Tubingensium cons. LI num. 170 geschlossen hat.
§ 1945
Oder es ist keine zeit im leihe-brife benimet, wiesind unter- schidlich, im landsideleihe-brife des hisigen ehemaligen Kanz- lers Johann Heizenbergers vom jare 1571 bei dem von Ludolff s. 631, des IIten bandes der obser- vationum. Alsdann ist dem bauer ein erb-folge-
recht,
D d d 3
von den bauerguͤtern.
haͤufig vor in den trad. Corbei. ſ. 60. u. a. frei- herr von Cramer in den neben-ſtunden im IIIIten teile.
§ 1943
XXIIII)Landſidel-leihe oder vilmer zu lan-landſidel- leihen, ſidelem rechte. Dieſes wort iſt zuſammen geſe- zet aus land, gut, ſidel, das iſt, ſizer, und lei- he, ſolchem nach ein land-ſidel derjenige iſt, wel- cher auf des andern lande als paͤchter, oder be- ſtaͤnder ſizet, Friſch am a. o. ſ. 570 T. I, oder der auf eines lande und gute ſizet, weil er kein ei- genes hat, Wachter im gloſſario, col. 920. Derohalben die land-ſidel-leihe eigentlich fuͤr eine uͤberlaſſung einer unbeweglichen ſache gegen einen jaͤrlichen pacht genommen werden ſollte, geſtalt landſidilon in den aͤlteſten uͤberſezungen einen paͤchter anzeiget, Wachter am a. o. unter dem worte ſodal. Die aͤlteſte nachricht von den hiſi- gen gegenden in abſicht auf die landſidel-leihe fin- det ſich bei dem freiherrn von GudenusT. II. codic. dipl. ſ. 169.
§ 1944
Von der eigenſchaft der lanſidel-leihe laͤſſetdie landſi- del-leihen ſich eine allgemeine regel nicht faſſen. Entweder iſt ſie auf gewiſſe jare geſezet; alsdenn bedeutet ſie anfaͤnglich einen zeit-pacht (locationem condu- ctionem) wie die juriſten-facultaͤt zu Tuͤbingen aus den landſidel-leihe-brifen, beſage des VIIten teiles der conſ. Tubingenſium conſ. LI num. 170 geſchloſſen hat.
§ 1945
Oder es iſt keine zeit im leihe-brife benimet, wieſind unter- ſchidlich, im landſideleihe-brife des hiſigen ehemaligen Kanz- lers Johann Heizenbergers vom jare 1571 bei dem von Ludolff ſ. 631, des IIten bandes der obſer- vationum. Alsdann iſt dem bauer ein erb-folge-
recht,
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haͤufig vor in den trad. Corbei. ſ. 60. u. a. frei-
herr von Cramer in den neben-ſtunden im IIIIten
teile.
§ 1943
XXIIII) Landſidel-leihe oder vilmer zu lan-
ſidelem rechte. Dieſes wort iſt zuſammen geſe-
zet aus land, gut, ſidel, das iſt, ſizer, und lei-
he, ſolchem nach ein land-ſidel derjenige iſt, wel-
cher auf des andern lande als paͤchter, oder be-
ſtaͤnder ſizet, Friſch am a. o. ſ. 570 T. I, oder
der auf eines lande und gute ſizet, weil er kein ei-
genes hat, Wachter im gloſſario, col. 920.
Derohalben die land-ſidel-leihe eigentlich fuͤr eine
uͤberlaſſung einer unbeweglichen ſache gegen einen
jaͤrlichen pacht genommen werden ſollte, geſtalt
landſidilon in den aͤlteſten uͤberſezungen einen
paͤchter anzeiget, Wachter am a. o. unter dem
worte ſodal. Die aͤlteſte nachricht von den hiſi-
gen gegenden in abſicht auf die landſidel-leihe fin-
det ſich bei dem freiherrn von Gudenus T. II.
codic. dipl. ſ. 169.
landſidel-
leihen,
§ 1944
Von der eigenſchaft der lanſidel-leihe laͤſſet
ſich eine allgemeine regel nicht faſſen. Entweder
iſt ſie auf gewiſſe jare geſezet; alsdenn bedeutet ſie
anfaͤnglich einen zeit-pacht (locationem condu-
ctionem) wie die juriſten-facultaͤt zu Tuͤbingen
aus den landſidel-leihe-brifen, beſage des VIIten
teiles der conſ. Tubingenſium conſ. LI num.
170 geſchloſſen hat.
die landſi-
del-leihen
§ 1945
Oder es iſt keine zeit im leihe-brife benimet, wie
im landſideleihe-brife des hiſigen ehemaligen Kanz-
lers Johann Heizenbergers vom jare 1571 bei dem
von Ludolff ſ. 631, des IIten bandes der obſer-
vationum. Alsdann iſt dem bauer ein erb-folge-
recht,
ſind unter-
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 789. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/801>, abgerufen am 22.11.2024.
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