mehr im bürger- oder bauernstande befinden; da-nichtge- brauch. her es an vielen orten frei-bauern gibet, welche bauern sind, iedoch adeliche gerechtigkeiten auf ihren gütern haben, Struben in obs. 10.
§ 187
Der adel gehet verloren, wenn man sich dessendurch dessen begebung. begibet, iedoch schadet dieses den bereits gebohr- nen kindern nicht, ob gleich der vater auf seinen Adelstand verzicht leistete, Riccius am a. o. s. 523, 524.
§ 188
Ferner, wenn eine von adel einen unadelichendurch hei- raten und bürgerliche handthi- rung, heiratet, so verlieret sie ihren adel; ingleichen ge- het der adel verloren durch unanständige handthi- rungen, nicht minder durch die infamiam juris, wenn einer seines standes und seiner würde entsezet, sein wapen durch den scharfrichter zerbrochen wird, Riccius am a. o. cap. 46 § 2 s. 525 fg.
§ 189
Der Teutsche adel kan keine handelschaft trei-durch die kaufmann- schaft. ben. Dieses flüset nicht aus dem L. 3, C. de com- merciis, sondern aus der verachtung der Kauf- mannschaft, welche bei den Teutschen ehedem die leibeigene und freigelassene triben. Wannenher die adelichen, sich damit abgaben, zu den turniren nicht gelassen wurden, Goldast in Reichssazungen 1th. s. 5, Forster in der anmerkung über den Ta- citus, s. 492, sihe Rottmanns Schaumburgische policeiordnung, s. 371, 372, Ostfrisisches land- recht, B. II, cap. 296 § 1, Riccius am a. o. s. 453, 455, von Ludewigde opifice exule in pagis, cap. 11 s. 14 fg. Caspar Zieglerde jure commerciorum § 10 fg.
§ 190
Als ehemalige soldaten hat man ihnen das jagensie beschäf- tigten sich mit dem jagen. nachgelassen, anerwogen wegen menge des wildes
und
oder heutigen adel.
mehr im buͤrger- oder bauernſtande befinden; da-nichtge- brauch. her es an vielen orten frei-bauern gibet, welche bauern ſind, iedoch adeliche gerechtigkeiten auf ihren guͤtern haben, Struben in obſ. 10.
§ 187
Der adel gehet verloren, wenn man ſich deſſenduꝛch deſſen begebung. begibet, iedoch ſchadet dieſes den bereits gebohr- nen kindern nicht, ob gleich der vater auf ſeinen Adelſtand verzicht leiſtete, Riccius am a. o. ſ. 523, 524.
§ 188
Ferner, wenn eine von adel einen unadelichendurch hei- raten und buͤrgerliche handthi- rung, heiratet, ſo verlieret ſie ihren adel; ingleichen ge- het der adel verloren durch unanſtaͤndige handthi- rungen, nicht minder durch die infamiam juris, wenn einer ſeines ſtandes und ſeiner wuͤrde entſezet, ſein wapen durch den ſcharfrichter zerbrochen wird, Riccius am a. o. cap. 46 § 2 ſ. 525 fg.
§ 189
Der Teutſche adel kan keine handelſchaft trei-durch die kaufmann- ſchaft. ben. Dieſes fluͤſet nicht aus dem L. 3, C. de com- merciis, ſondern aus der verachtung der Kauf- mannſchaft, welche bei den Teutſchen ehedem die leibeigene und freigelaſſene triben. Wannenher die adelichen, ſich damit abgaben, zu den turniren nicht gelaſſen wurden, Goldaſt in Reichsſazungen 1th. ſ. 5, Forſter in der anmerkung uͤber den Ta- citus, ſ. 492, ſihe Rottmanns Schaumburgiſche policeiordnung, ſ. 371, 372, Oſtfriſiſches land- recht, B. II, cap. 296 § 1, Riccius am a. o. ſ. 453, 455, von Ludewigde opifice exule in pagis, cap. 11 ſ. 14 fg. Caſpar Zieglerde jure commerciorum § 10 fg.
§ 190
Als ehemalige ſoldaten hat man ihnen das jagenſie beſchaͤf- tigten ſich mit dem jagen. nachgelaſſen, anerwogen wegen menge des wildes
und
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[77/0087]
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mehr im buͤrger- oder bauernſtande befinden; da-
her es an vielen orten frei-bauern gibet, welche
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ihren guͤtern haben, Struben in obſ. 10.
nichtge-
brauch.
§ 187
Der adel gehet verloren, wenn man ſich deſſen
begibet, iedoch ſchadet dieſes den bereits gebohr-
nen kindern nicht, ob gleich der vater auf ſeinen
Adelſtand verzicht leiſtete, Riccius am a. o.
ſ. 523, 524.
duꝛch deſſen
begebung.
§ 188
Ferner, wenn eine von adel einen unadelichen
heiratet, ſo verlieret ſie ihren adel; ingleichen ge-
het der adel verloren durch unanſtaͤndige handthi-
rungen, nicht minder durch die infamiam juris,
wenn einer ſeines ſtandes und ſeiner wuͤrde entſezet,
ſein wapen durch den ſcharfrichter zerbrochen wird,
Riccius am a. o. cap. 46 § 2 ſ. 525 fg.
durch hei-
raten und
buͤrgerliche
handthi-
rung,
§ 189
Der Teutſche adel kan keine handelſchaft trei-
ben. Dieſes fluͤſet nicht aus dem L. 3, C. de com-
merciis, ſondern aus der verachtung der Kauf-
mannſchaft, welche bei den Teutſchen ehedem die
leibeigene und freigelaſſene triben. Wannenher
die adelichen, ſich damit abgaben, zu den turniren
nicht gelaſſen wurden, Goldaſt in Reichsſazungen
1th. ſ. 5, Forſter in der anmerkung uͤber den Ta-
citus, ſ. 492, ſihe Rottmanns Schaumburgiſche
policeiordnung, ſ. 371, 372, Oſtfriſiſches land-
recht, B. II, cap. 296 § 1, Riccius am a. o.
ſ. 453, 455, von Ludewig de opifice exule in
pagis, cap. 11 ſ. 14 fg. Caſpar Ziegler de jure
commerciorum § 10 fg.
durch die
kaufmann-
ſchaft.
§ 190
Als ehemalige ſoldaten hat man ihnen das jagen
nachgelaſſen, anerwogen wegen menge des wildes
und
ſie beſchaͤf-
tigten ſich
mit dem
jagen.
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/87>, abgerufen am 24.11.2024.
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