und der wildnisse niemand für den wilden thieren sicher war, darnebst keine saat wachsen konnte, auch den großen herren aller orten jäger zu bestel- len, zu kostbar war; so liesen selbige gern gesche- hen, daß der adel sich des jagens unterzoge, Schöttgen am a. o. s. 209 fg., daher reiten und jagen noch heut zu tage für eine erlaubte adeliche beschäftigung gehalten wird; gestalt die adeliche jägereibediente, jägerbursche, jagd-pagen, jagd- junker, oberforstmeister und oberjägermeister ge- nennet werden.
§ 191
ihre güter waren frei.
Immaßen ihre güter den öffentlichen beschwer- den nicht unterworfen waren, so hiesen sie freigü- ter, Strubende jure villicorum, cap. VI § 4 und in der observ. 3 § 10, s. 108, Riccius am a. o. s. 426, und s. 41 fg.
Ein und dreißigstes haubtstück vom briefadel.
§ 192
was der briefadel sei.
Dieser ist eine handlung, welche die glossatoren aus dem titel der pandecten und codicis de jure aureorum annulorum und de natalibus restituendis erfunden haben, kraft deren einem der kaiser das recht des Teutschen geburtsadels für sich und seine ehelichen leibeserben ertheilet, Estors kleine schriften I band, s. 859 fg.
§ 193
vom ritter- schlagen.
Dieses geschahe ehedem durch den ritterschlag. Allein heut zu tage schläget der kaiser bei der krö- nung nur alte adeliche zu rittern. Im übrigen werden auch personen bürgerlichen standes durch einen kaiserlichen brief zu edelleuten gemachet,
Estor
XXXI haubtſt. vom briefadel.
und der wildniſſe niemand fuͤr den wilden thieren ſicher war, darnebſt keine ſaat wachſen konnte, auch den großen herren aller orten jaͤger zu beſtel- len, zu koſtbar war; ſo lieſen ſelbige gern geſche- hen, daß der adel ſich des jagens unterzoge, Schoͤttgen am a. o. ſ. 209 fg., daher reiten und jagen noch heut zu tage fuͤr eine erlaubte adeliche beſchaͤftigung gehalten wird; geſtalt die adeliche jaͤgereibediente, jaͤgerburſche, jagd-pagen, jagd- junker, oberforſtmeiſter und oberjaͤgermeiſter ge- nennet werden.
§ 191
ihre guͤter waren frei.
Immaßen ihre guͤter den oͤffentlichen beſchwer- den nicht unterworfen waren, ſo hieſen ſie freiguͤ- ter, Strubende jure villicorum, cap. VI § 4 und in der obſerv. 3 § 10, ſ. 108, Riccius am a. o. ſ. 426, und ſ. 41 fg.
Ein und dreißigſtes haubtſtuͤck vom briefadel.
§ 192
was der briefadel ſei.
Dieſer iſt eine handlung, welche die gloſſatoren aus dem titel der pandecten und codicis de jure aureorum annulorum und de natalibus reſtituendis erfunden haben, kraft deren einem der kaiſer das recht des Teutſchen geburtsadels fuͤr ſich und ſeine ehelichen leibeserben ertheilet, Eſtors kleine ſchriften I band, ſ. 859 fg.
§ 193
vom ritter- ſchlagen.
Dieſes geſchahe ehedem durch den ritterſchlag. Allein heut zu tage ſchlaͤget der kaiſer bei der kroͤ- nung nur alte adeliche zu rittern. Im uͤbrigen werden auch perſonen buͤrgerlichen ſtandes durch einen kaiſerlichen brief zu edelleuten gemachet,
Eſtor
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XXXI haubtſt. vom briefadel.
und der wildniſſe niemand fuͤr den wilden thieren
ſicher war, darnebſt keine ſaat wachſen konnte,
auch den großen herren aller orten jaͤger zu beſtel-
len, zu koſtbar war; ſo lieſen ſelbige gern geſche-
hen, daß der adel ſich des jagens unterzoge,
Schoͤttgen am a. o. ſ. 209 fg., daher reiten und
jagen noch heut zu tage fuͤr eine erlaubte adeliche
beſchaͤftigung gehalten wird; geſtalt die adeliche
jaͤgereibediente, jaͤgerburſche, jagd-pagen, jagd-
junker, oberforſtmeiſter und oberjaͤgermeiſter ge-
nennet werden.
§ 191
Immaßen ihre guͤter den oͤffentlichen beſchwer-
den nicht unterworfen waren, ſo hieſen ſie freiguͤ-
ter, Struben de jure villicorum, cap. VI § 4
und in der obſerv. 3 § 10, ſ. 108, Riccius am a. o.
ſ. 426, und ſ. 41 fg.
Ein und dreißigſtes haubtſtuͤck
vom briefadel.
§ 192
Dieſer iſt eine handlung, welche die gloſſatoren
aus dem titel der pandecten und codicis de
jure aureorum annulorum und de natalibus
reſtituendis erfunden haben, kraft deren einem
der kaiſer das recht des Teutſchen geburtsadels
fuͤr ſich und ſeine ehelichen leibeserben ertheilet,
Eſtors kleine ſchriften I band, ſ. 859 fg.
§ 193
Dieſes geſchahe ehedem durch den ritterſchlag.
Allein heut zu tage ſchlaͤget der kaiſer bei der kroͤ-
nung nur alte adeliche zu rittern. Im uͤbrigen
werden auch perſonen buͤrgerlichen ſtandes durch
einen kaiſerlichen brief zu edelleuten gemachet,
Eſtor
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/88>, abgerufen am 24.11.2024.
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