Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite

XXXII haubtst. vom Teutsch. tugendadel.
Estor am a. o., Riccius am a. o. s. 293 fg. Wa-
penbriefe allein adeln nicht. Von den beweis-
mitteln des adels sihe Links, Knorrens dispu-
tationen.

Zwei und dreißigstes haubtstück
vom Teutschen tugendadel.
§ 194

Der tugend-adel heisset, wenn jemand durchwas der
tugendadel
sey?

seine geschicklichkeit dem staate gute dienste
leistet. Es geschehe vermittels des degens oder
der Feder.

§ 195

Auf diesen adel sahe der Teutsche, nach demauf selbigen
sahen die
Teutschen.

zeugnisse des Tacitus, ganz allein. Der Türk
weis diese stunde nichts vom geburtsadel.

§ 196

Wie der Churfürst Friderich Wilhelm der grose,
zu Brandenburg vier professoren zu den fürnehm-
sten staatsministern erhoben habe, und dessen er-
ster General, der Dörflinger, ein schneider seines
handwerkes gewesen sey, ist eine reichskündige
sache, sihe Kayslers reisebeschreibung vol. 1.

Drei und dreißigstes haubtstück
vom
range der adelichen und bürgerlichen.
§ 197

Die gelehrte, als geistliche, hatten ehedessen dendie gelehrte
als geistli-
che hatten
den rang.

rang, wie z. e. Mainz denselben annoch für
den ältesten und grösten Reichsfürsten hat. Man
zog auch die gelehrten, bürgerlichen standes, zu den

an-

XXXII haubtſt. vom Teutſch. tugendadel.
Eſtor am a. o., Riccius am a. o. ſ. 293 fg. Wa-
penbriefe allein adeln nicht. Von den beweis-
mitteln des adels ſihe Links, Knorrens diſpu-
tationen.

Zwei und dreißigſtes haubtſtuͤck
vom Teutſchen tugendadel.
§ 194

Der tugend-adel heiſſet, wenn jemand durchwas der
tugendadel
ſey?

ſeine geſchicklichkeit dem ſtaate gute dienſte
leiſtet. Es geſchehe vermittels des degens oder
der Feder.

§ 195

Auf dieſen adel ſahe der Teutſche, nach demauf ſelbigen
ſahen die
Teutſchen.

zeugniſſe des Tacitus, ganz allein. Der Tuͤrk
weis dieſe ſtunde nichts vom geburtsadel.

§ 196

Wie der Churfuͤrſt Friderich Wilhelm der groſe,
zu Brandenburg vier profeſſoren zu den fuͤrnehm-
ſten ſtaatsminiſtern erhoben habe, und deſſen er-
ſter General, der Doͤrflinger, ein ſchneider ſeines
handwerkes geweſen ſey, iſt eine reichskuͤndige
ſache, ſihe Kayſlers reiſebeſchreibung vol. 1.

Drei und dreißigſtes haubtſtuͤck
vom
range der adelichen und buͤrgerlichen.
§ 197

Die gelehrte, als geiſtliche, hatten ehedeſſen dendie gelehrte
als geiſtli-
che hatten
den rang.

rang, wie z. e. Mainz denſelben annoch fuͤr
den aͤlteſten und groͤſten Reichsfuͤrſten hat. Man
zog auch die gelehrten, buͤrgerlichen ſtandes, zu den

an-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0089" n="79"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XXXII</hi> haubt&#x017F;t. vom Teut&#x017F;ch. tugendadel.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">E&#x017F;tor</hi> am a. o., <hi rendition="#fr">Riccius</hi> am a. o. &#x017F;. 293 fg. Wa-<lb/>
penbriefe allein adeln nicht. Von den beweis-<lb/>
mitteln des adels &#x017F;ihe <hi rendition="#fr">Links, Knorrens</hi> di&#x017F;pu-<lb/>
tationen.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zwei und dreißig&#x017F;tes haubt&#x017F;tu&#x0364;ck<lb/><hi rendition="#g">vom Teut&#x017F;chen tugendadel</hi>.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 194</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>er tugend-adel hei&#x017F;&#x017F;et, wenn jemand durch<note place="right">was der<lb/>
tugendadel<lb/>
&#x017F;ey?</note><lb/>
&#x017F;eine ge&#x017F;chicklichkeit dem &#x017F;taate gute dien&#x017F;te<lb/>
lei&#x017F;tet. Es ge&#x017F;chehe vermittels des degens oder<lb/>
der Feder.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 195</head><lb/>
            <p>Auf die&#x017F;en adel &#x017F;ahe der Teut&#x017F;che, nach dem<note place="right">auf &#x017F;elbigen<lb/>
&#x017F;ahen die<lb/>
Teut&#x017F;chen.</note><lb/>
zeugni&#x017F;&#x017F;e des <hi rendition="#fr">Tacitus</hi>, ganz allein. Der Tu&#x0364;rk<lb/>
weis die&#x017F;e &#x017F;tunde nichts vom geburtsadel.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 196</head><lb/>
            <p>Wie der Churfu&#x0364;r&#x017F;t Friderich Wilhelm der gro&#x017F;e,<lb/>
zu Brandenburg vier profe&#x017F;&#x017F;oren zu den fu&#x0364;rnehm-<lb/>
&#x017F;ten &#x017F;taatsmini&#x017F;tern erhoben habe, und de&#x017F;&#x017F;en er-<lb/>
&#x017F;ter General, der Do&#x0364;rflinger, ein &#x017F;chneider &#x017F;eines<lb/>
handwerkes gewe&#x017F;en &#x017F;ey, i&#x017F;t eine reichsku&#x0364;ndige<lb/>
&#x017F;ache, &#x017F;ihe <hi rendition="#fr">Kay&#x017F;lers</hi> rei&#x017F;ebe&#x017F;chreibung vol. 1.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b">Drei und dreißig&#x017F;tes haubt&#x017F;tu&#x0364;ck</hi><lb/>
vom<lb/><hi rendition="#b">range der adelichen und bu&#x0364;rgerlichen.</hi></head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 197</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>ie gelehrte, als gei&#x017F;tliche, hatten ehede&#x017F;&#x017F;en den<note place="right">die gelehrte<lb/>
als gei&#x017F;tli-<lb/>
che hatten<lb/>
den rang.</note><lb/>
rang, wie z. e. Mainz den&#x017F;elben annoch fu&#x0364;r<lb/>
den a&#x0364;lte&#x017F;ten und gro&#x0364;&#x017F;ten Reichsfu&#x0364;r&#x017F;ten hat. Man<lb/>
zog auch die gelehrten, bu&#x0364;rgerlichen &#x017F;tandes, zu den<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">an-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[79/0089] XXXII haubtſt. vom Teutſch. tugendadel. Eſtor am a. o., Riccius am a. o. ſ. 293 fg. Wa- penbriefe allein adeln nicht. Von den beweis- mitteln des adels ſihe Links, Knorrens diſpu- tationen. Zwei und dreißigſtes haubtſtuͤck vom Teutſchen tugendadel. § 194 Der tugend-adel heiſſet, wenn jemand durch ſeine geſchicklichkeit dem ſtaate gute dienſte leiſtet. Es geſchehe vermittels des degens oder der Feder. was der tugendadel ſey? § 195 Auf dieſen adel ſahe der Teutſche, nach dem zeugniſſe des Tacitus, ganz allein. Der Tuͤrk weis dieſe ſtunde nichts vom geburtsadel. auf ſelbigen ſahen die Teutſchen. § 196 Wie der Churfuͤrſt Friderich Wilhelm der groſe, zu Brandenburg vier profeſſoren zu den fuͤrnehm- ſten ſtaatsminiſtern erhoben habe, und deſſen er- ſter General, der Doͤrflinger, ein ſchneider ſeines handwerkes geweſen ſey, iſt eine reichskuͤndige ſache, ſihe Kayſlers reiſebeſchreibung vol. 1. Drei und dreißigſtes haubtſtuͤck vom range der adelichen und buͤrgerlichen. § 197 Die gelehrte, als geiſtliche, hatten ehedeſſen den rang, wie z. e. Mainz denſelben annoch fuͤr den aͤlteſten und groͤſten Reichsfuͤrſten hat. Man zog auch die gelehrten, buͤrgerlichen ſtandes, zu den an- die gelehrte als geiſtli- che hatten den rang.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/89
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/89>, abgerufen am 24.11.2024.