Auf die verfälschung des fachbaumes sezet man 300 fl. strafe an, nebst dem verluste des müller-handwer- kes (§ 2398). Eben dises ist auch von der ein- seitigen erhöhung des gesunkenen fachbaumes zu sagen, welcher müller die bretter aus dem gerinne übern sachbaume vorgehen lässet, der muß 100 fl. strafe erlegen, und zum andernmale 200 fl. Für jeden zoll an der wehres-erhöhung tut die strafe 5 fl., dises wird auch bei den erhöheten schuzbrettern be- obachtet. Marperger s. 258.
§ 2416
Ein ieder müller hat zu dem ende die freiheitwie es bet grosen flu- ten und wenn nichts zu malen ist, ge- halten wer- den soll? seines nachbars müle und wehre ungehindert zu be- sichtigen, um es der oberkeit anzeigen zu können. (§ 2386). Bei großen fluten darf das wüste ge- rinne und der aal-fang bey 30 fl. strafe nicht ver- schlossen seyn, sondern er muß offen bleiben. Wann nichts zu malen vorhanden ist, müssen alle schutzbretter aufgezogen werden, bei 5 fl. strafe, damit der obere müller keine stauchung, der un- tere aber keinen wasser-mangel erleide, Kur-Säch- sische mülen-ordnung wegen der Unstrut.
§ 2417
Daß es beim wasserfalle und dem widerwogeworauf es bei dem wasser-falle ankömmt? nicht allemal auf die nähe der am flusse ligenden andern müle ankomme; solches leret die erfarung bei der hisigen grosen herrschaftlichen müle. Denn nicht ferne davon ist ein wehr zum behufe der schlag- und papyr-müle an der Läne. An der stadt Homberg hat man am Ohme flusse folgendedie mülen an der Ohme. mülen im gesichte 1) die zu Wettershausen, 2) nicht gar weit davon die stadt- oder oberste müle, 3) bald dabei die sand-müle, 4) so dann die her- ren-müle, 5) darunter die hain-müle, 6) nicht gar weit davon die herren-müle zu Ober-Ufleiden, 7) eine viertelstunde davon die Au-müle, 8) eine
halbe
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von den muͤlen.
Auf die verfaͤlſchung des fachbaumes ſezet man 300 fl. ſtrafe an, nebſt dem verluſte des muͤller-handwer- kes (§ 2398). Eben diſes iſt auch von der ein- ſeitigen erhoͤhung des geſunkenen fachbaumes zu ſagen, welcher muͤller die bretter aus dem gerinne uͤbern ſachbaume vorgehen laͤſſet, der muß 100 fl. ſtrafe erlegen, und zum andernmale 200 fl. Fuͤr jeden zoll an der wehres-erhoͤhung tut die ſtrafe 5 fl., diſes wird auch bei den erhoͤheten ſchuzbrettern be- obachtet. Marperger ſ. 258.
§ 2416
Ein ieder muͤller hat zu dem ende die freiheitwie es bet groſen flu- ten und weñ nichts zu malen iſt, ge- halten wer- den ſoll? ſeines nachbars muͤle und wehre ungehindert zu be- ſichtigen, um es der oberkeit anzeigen zu koͤnnen. (§ 2386). Bei großen fluten darf das wuͤſte ge- rinne und der aal-fang bey 30 fl. ſtrafe nicht ver- ſchloſſen ſeyn, ſondern er muß offen bleiben. Wann nichts zu malen vorhanden iſt, muͤſſen alle ſchutzbretter aufgezogen werden, bei 5 fl. ſtrafe, damit der obere muͤller keine ſtauchung, der un- tere aber keinen waſſer-mangel erleide, Kur-Saͤch- ſiſche muͤlen-ordnung wegen der Unſtrut.
§ 2417
Daß es beim waſſerfalle und dem widerwogeworauf es bei dem waſſer-falle ankoͤmmt? nicht allemal auf die naͤhe der am fluſſe ligenden andern muͤle ankomme; ſolches leret die erfarung bei der hiſigen groſen herrſchaftlichen muͤle. Denn nicht ferne davon iſt ein wehr zum behufe der ſchlag- und papyr-muͤle an der Laͤne. An der ſtadt Homberg hat man am Ohme fluſſe folgendedie muͤlen an der Ohme. muͤlen im geſichte 1) die zu Wettershauſen, 2) nicht gar weit davon die ſtadt- oder oberſte muͤle, 3) bald dabei die ſand-muͤle, 4) ſo dann die her- ren-muͤle, 5) darunter die hain-muͤle, 6) nicht gar weit davon die herren-muͤle zu Ober-Ufleiden, 7) eine viertelſtunde davon die Au-muͤle, 8) eine
halbe
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von den muͤlen.
Auf die verfaͤlſchung des fachbaumes ſezet man 300
fl. ſtrafe an, nebſt dem verluſte des muͤller-handwer-
kes (§ 2398). Eben diſes iſt auch von der ein-
ſeitigen erhoͤhung des geſunkenen fachbaumes zu
ſagen, welcher muͤller die bretter aus dem gerinne
uͤbern ſachbaume vorgehen laͤſſet, der muß 100 fl.
ſtrafe erlegen, und zum andernmale 200 fl. Fuͤr
jeden zoll an der wehres-erhoͤhung tut die ſtrafe 5 fl.,
diſes wird auch bei den erhoͤheten ſchuzbrettern be-
obachtet. Marperger ſ. 258.
§ 2416
Ein ieder muͤller hat zu dem ende die freiheit
ſeines nachbars muͤle und wehre ungehindert zu be-
ſichtigen, um es der oberkeit anzeigen zu koͤnnen.
(§ 2386). Bei großen fluten darf das wuͤſte ge-
rinne und der aal-fang bey 30 fl. ſtrafe nicht ver-
ſchloſſen ſeyn, ſondern er muß offen bleiben.
Wann nichts zu malen vorhanden iſt, muͤſſen alle
ſchutzbretter aufgezogen werden, bei 5 fl. ſtrafe,
damit der obere muͤller keine ſtauchung, der un-
tere aber keinen waſſer-mangel erleide, Kur-Saͤch-
ſiſche muͤlen-ordnung wegen der Unſtrut.
wie es bet
groſen flu-
ten und weñ
nichts zu
malen iſt, ge-
halten wer-
den ſoll?
§ 2417
Daß es beim waſſerfalle und dem widerwoge
nicht allemal auf die naͤhe der am fluſſe ligenden
andern muͤle ankomme; ſolches leret die erfarung
bei der hiſigen groſen herrſchaftlichen muͤle. Denn
nicht ferne davon iſt ein wehr zum behufe der
ſchlag- und papyr-muͤle an der Laͤne. An der
ſtadt Homberg hat man am Ohme fluſſe folgende
muͤlen im geſichte 1) die zu Wettershauſen, 2)
nicht gar weit davon die ſtadt- oder oberſte muͤle,
3) bald dabei die ſand-muͤle, 4) ſo dann die her-
ren-muͤle, 5) darunter die hain-muͤle, 6) nicht
gar weit davon die herren-muͤle zu Ober-Ufleiden,
7) eine viertelſtunde davon die Au-muͤle, 8) eine
halbe
worauf es
bei dem
waſſer-falle
ankoͤmmt?
die muͤlen an
der Ohme.
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 963. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/975>, abgerufen am 22.11.2024.
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