Siben und funfzigstes haubtstück von den Teutschen gerichten neuerer zeiten.
§ 6280
Die gerichte sind entweder obere, mitlere, undder Teut- schen R. ge- richte eintei- lungen, nidere (§ 5052) geistliche, oder weltliche (§ 4942), Reichs- oder land-gerichte. Sie er- strecken sich bald über das ganze Teutsche Reich mit allen zubehörungen, bald nur über einen ge- wissen teil und ort des Teutschen Reiches; wan- nenher die Reichs-gerichte in allgemeine und beson- dere, höchste und nachgesezte eingeteilet werden. Zu den ersten gehören das im jare 1495 errichtete kaiserliche und Reichs-kammer-gericht, und der unter dem kaiser Ferdinande dem Iten nachher gestiftete kaiserliche und Reichs-hofraht. Zu den andern sind die land- und hof-gerichte in ober- und nider Schwaben, Franken, Baiern, zu Rotweil, Weingarten, Hirschberg, Onolzbach, Wirz- burg, Wasungen, Buder am a. o., der königli- che stul zu Achen etc., worzu die freigerichte, stul- gedinge, vehm-gerichte etc. hir und da in Teutsch- lande, besonders in Westfalen, noch gerechnet werden mögen. Sihe die anmerkungen von den Westfälischen gerichten, auch den vormaligen land- gerichten in Teutschlande, Wolsenbüttel 1751, 4, wovon der herr hofraht Koch verfasser seyn soll; von Pistorius in der vorrede zum IIIIten bande der amoenitat. und s. 833 fg., Mascov am a. o. s. 254 und im anhange s. 47 fg., Joh. George Scherzde summis atque subalternis imp. R. G. iudiciis et eorum concurrentia,von Uffenbach, Mauritiusde consilio imperiali aulico, freiherr
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Siben und funfzigſtes haubtſtuͤck von den Teutſchen gerichten neuerer zeiten.
§ 6280
Die gerichte ſind entweder obere, mitlere, undder Teut- ſchen R. ge- richte eintei- lungen, nidere (§ 5052) geiſtliche, oder weltliche (§ 4942), Reichs- oder land-gerichte. Sie er- ſtrecken ſich bald uͤber das ganze Teutſche Reich mit allen zubehoͤrungen, bald nur uͤber einen ge- wiſſen teil und ort des Teutſchen Reiches; wan- nenher die Reichs-gerichte in allgemeine und beſon- dere, hoͤchſte und nachgeſezte eingeteilet werden. Zu den erſten gehoͤren das im jare 1495 errichtete kaiſerliche und Reichs-kammer-gericht, und der unter dem kaiſer Ferdinande dem Iten nachher geſtiftete kaiſerliche und Reichs-hofraht. Zu den andern ſind die land- und hof-gerichte in ober- und nider Schwaben, Franken, Baiern, zu Rotweil, Weingarten, Hirſchberg, Onolzbach, Wirz- burg, Waſungen, Buder am a. o., der koͤnigli- che ſtul zu Achen ꝛc., worzu die freigerichte, ſtul- gedinge, vehm-gerichte ꝛc. hir und da in Teutſch- lande, beſonders in Weſtfalen, noch gerechnet werden moͤgen. Sihe die anmerkungen von den Weſtfaͤliſchen gerichten, auch den vormaligen land- gerichten in Teutſchlande, Wolſenbuͤttel 1751, 4, wovon der herr hofraht Koch verfaſſer ſeyn ſoll; von Piſtorius in der vorrede zum IIIIten bande der amoenitat. und ſ. 833 fg., Maſcov am a. o. ſ. 254 und im anhange ſ. 47 fg., Joh. George Scherzde ſummis atque ſubalternis imp. R. G. iudiciis et eorum concurrentia,von Uffenbach, Mauritiusde conſilio imperiali aulico, freiherr
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Siben und funfzigſtes haubtſtuͤck
von den
Teutſchen gerichten neuerer zeiten.
§ 6280
Die gerichte ſind entweder obere, mitlere, und
nidere (§ 5052) geiſtliche, oder weltliche
(§ 4942), Reichs- oder land-gerichte. Sie er-
ſtrecken ſich bald uͤber das ganze Teutſche Reich
mit allen zubehoͤrungen, bald nur uͤber einen ge-
wiſſen teil und ort des Teutſchen Reiches; wan-
nenher die Reichs-gerichte in allgemeine und beſon-
dere, hoͤchſte und nachgeſezte eingeteilet werden.
Zu den erſten gehoͤren das im jare 1495 errichtete
kaiſerliche und Reichs-kammer-gericht, und der unter
dem kaiſer Ferdinande dem Iten nachher geſtiftete
kaiſerliche und Reichs-hofraht. Zu den andern ſind
die land- und hof-gerichte in ober- und nider
Schwaben, Franken, Baiern, zu Rotweil,
Weingarten, Hirſchberg, Onolzbach, Wirz-
burg, Waſungen, Buder am a. o., der koͤnigli-
che ſtul zu Achen ꝛc., worzu die freigerichte, ſtul-
gedinge, vehm-gerichte ꝛc. hir und da in Teutſch-
lande, beſonders in Weſtfalen, noch gerechnet
werden moͤgen. Sihe die anmerkungen von den
Weſtfaͤliſchen gerichten, auch den vormaligen land-
gerichten in Teutſchlande, Wolſenbuͤttel 1751, 4,
wovon der herr hofraht Koch verfaſſer ſeyn ſoll;
von Piſtorius in der vorrede zum IIIIten bande
der amoenitat. und ſ. 833 fg., Maſcov am a. o.
ſ. 254 und im anhange ſ. 47 fg., Joh. George
Scherz de ſummis atque ſubalternis imp. R. G.
iudiciis et eorum concurrentia, von Uffenbach,
Mauritius de conſilio imperiali aulico, freiherr
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 1001. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1049>, abgerufen am 22.11.2024.
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