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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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amts- und gerichts-personen.
sachen kündig seyn, Barth am a. o. s. 17, Kur-ber beschaf-
fen seyn sol-
len?

Sächsische erneuerte proceß- und gerichts-ordnung,
tit. 2 § 1 s. 24, cod. Frid. March. III tit. 4 § 3,
Gotaische policei-ordnung II tit. 6, und wenn ire
protocole den gezimenden glauben haben sollen, be-
eidiget seyn, Kemmerich am a. o., Wildvogel
de officio actuarii, Jena 1704, die registraturen
müssen sie selbst am behörigen orte, so gleich, in ge-
genwart des richters, ordentlich, und wo möglich ist,
mit den worten der in gerichten erscheinenden per-
sonen fertigen, auch die zur sache dinenden umstän-
de bemerken, anfangs-gründe am a. o. § 2453
§ 2454 fg. Sihe des Mylius actuarium peccant.
1) in causis iniur., 2) circa sententias et decisa, 3) in
formandis et conscribendis actis iud. quoad causs.
ciuil., 4) in possessorio summar, 5) in actu iurandi,

von Leyser spec. 71 medit. ad p, Menken im sy-
stem. iur. ciu.
s. 129 fg. s. 984.

§ 6538

Wenn die landes-gesäze ausdrücklich nicht er-ob der ge-
richts-schrei-
ber ein nota-
rius seyn
soll?

fodern, daß der gerichts-schreiber ein kaiserlicher
notarius seyn soll, ist solches nicht nötig. Jn den
F. S. Gotaischen landen wird z. e. dises in pein-
lichen fällen erfodert. Was aber der gerichts-
schreiber amt und pflicht in peinlichen sachen sey,
wird in den Kur-Braunschweigischen landes-ord-
nungen IIten teile cap. II s. 804 fg. gezeiget.

§ 6539

Die urkunden, welche vom gerichts-schreiberwozu der
gerichts-
schreiber ur-
kunden di-
nen?

gefertiget und beglaubiget sind, dinen zum beweise,
R. A. 1654 § 34. Desselben abschriften und trans-
sumte verdinen mehr glauben, als diejenigen, wel-
che von notarien gemacht worden sind, ungeachtet
das sigel nicht beigedrucket worden ist; iedoch so
vil die abschriften und deren beglaubigungen belan-

get,

amts- und gerichts-perſonen.
ſachen kuͤndig ſeyn, Barth am a. o. ſ. 17, Kur-ber beſchaf-
fen ſeyn ſol-
len?

Saͤchſiſche erneuerte proceß- und gerichts-ordnung,
tit. 2 § 1 ſ. 24, cod. Frid. March. III tit. 4 § 3,
Gotaiſche policei-ordnung II tit. 6, und wenn ire
protocole den gezimenden glauben haben ſollen, be-
eidiget ſeyn, Kemmerich am a. o., Wildvogel
de officio actuarii, Jena 1704, die regiſtraturen
muͤſſen ſie ſelbſt am behoͤrigen orte, ſo gleich, in ge-
genwart des richters, ordentlich, und wo moͤglich iſt,
mit den worten der in gerichten erſcheinenden per-
ſonen fertigen, auch die zur ſache dinenden umſtaͤn-
de bemerken, anfangs-gruͤnde am a. o. § 2453
§ 2454 fg. Sihe des Mylius actuarium peccant.
1) in cauſis iniur., 2) circa ſententias et deciſa, 3) in
formandis et conſcribendis actis iud. quoad cauſſ.
ciuil., 4) in poſſeſſorio ſummar, 5) in actu iurandi,

von Leyſer ſpec. 71 medit. ad π, Menken im ſy-
ſtem. iur. ciu.
ſ. 129 fg. ſ. 984.

§ 6538

Wenn die landes-geſaͤze ausdruͤcklich nicht er-ob der ge-
richts-ſchrei-
ber ein nota-
rius ſeyn
ſoll?

fodern, daß der gerichts-ſchreiber ein kaiſerlicher
notarius ſeyn ſoll, iſt ſolches nicht noͤtig. Jn den
F. S. Gotaiſchen landen wird z. e. diſes in pein-
lichen faͤllen erfodert. Was aber der gerichts-
ſchreiber amt und pflicht in peinlichen ſachen ſey,
wird in den Kur-Braunſchweigiſchen landes-ord-
nungen IIten teile cap. II ſ. 804 fg. gezeiget.

§ 6539

Die urkunden, welche vom gerichts-ſchreiberwozu der
gerichts-
ſchreiber ur-
kunden di-
nen?

gefertiget und beglaubiget ſind, dinen zum beweiſe,
R. A. 1654 § 34. Deſſelben abſchriften und trans-
ſumte verdinen mehr glauben, als diejenigen, wel-
che von notarien gemacht worden ſind, ungeachtet
das ſigel nicht beigedrucket worden iſt; iedoch ſo
vil die abſchriften und deren beglaubigungen belan-

get,
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[1101/1149] amts- und gerichts-perſonen. ſachen kuͤndig ſeyn, Barth am a. o. ſ. 17, Kur- Saͤchſiſche erneuerte proceß- und gerichts-ordnung, tit. 2 § 1 ſ. 24, cod. Frid. March. III tit. 4 § 3, Gotaiſche policei-ordnung II tit. 6, und wenn ire protocole den gezimenden glauben haben ſollen, be- eidiget ſeyn, Kemmerich am a. o., Wildvogel de officio actuarii, Jena 1704, die regiſtraturen muͤſſen ſie ſelbſt am behoͤrigen orte, ſo gleich, in ge- genwart des richters, ordentlich, und wo moͤglich iſt, mit den worten der in gerichten erſcheinenden per- ſonen fertigen, auch die zur ſache dinenden umſtaͤn- de bemerken, anfangs-gruͤnde am a. o. § 2453 § 2454 fg. Sihe des Mylius actuarium peccant. 1) in cauſis iniur., 2) circa ſententias et deciſa, 3) in formandis et conſcribendis actis iud. quoad cauſſ. ciuil., 4) in poſſeſſorio ſummar, 5) in actu iurandi, von Leyſer ſpec. 71 medit. ad π, Menken im ſy- ſtem. iur. ciu. ſ. 129 fg. ſ. 984. ber beſchaf- fen ſeyn ſol- len? § 6538 Wenn die landes-geſaͤze ausdruͤcklich nicht er- fodern, daß der gerichts-ſchreiber ein kaiſerlicher notarius ſeyn ſoll, iſt ſolches nicht noͤtig. Jn den F. S. Gotaiſchen landen wird z. e. diſes in pein- lichen faͤllen erfodert. Was aber der gerichts- ſchreiber amt und pflicht in peinlichen ſachen ſey, wird in den Kur-Braunſchweigiſchen landes-ord- nungen IIten teile cap. II ſ. 804 fg. gezeiget. ob der ge- richts-ſchrei- ber ein nota- rius ſeyn ſoll? § 6539 Die urkunden, welche vom gerichts-ſchreiber gefertiget und beglaubiget ſind, dinen zum beweiſe, R. A. 1654 § 34. Deſſelben abſchriften und trans- ſumte verdinen mehr glauben, als diejenigen, wel- che von notarien gemacht worden ſind, ungeachtet das ſigel nicht beigedrucket worden iſt; iedoch ſo vil die abſchriften und deren beglaubigungen belan- get, wozu der gerichts- ſchreiber ur- kunden di- nen?

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 1101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1149>, abgerufen am 22.11.2024.