Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

von den schöffen.
scabinis, Hamburgisches stadt-recht, P. I tit. 6 art. 1,
Rostockische gerichts-ordnung, P. II tit. 8 art. 10.
Das Lübische recht im Vten buche tit. I art. 1
gebeut deswegen den richtern: daß sie, wenn ent-
scheidung durch urtel von nöten wäre und von ih-
nen gefodert werde, diselben vor die finder weisen
solten, Steins einleitung zur Lübischen rechts-ge-
lehrsamkeit s. 476 fg., derowegen standen die weis-
tümer der schöffen in grosen ansehen, Buders pro-
gram. de consiliis et responsis prudentum Germa-
niae medii aeui,
Jena 1750. Wenn der kaiser
das gericht hilte, alsdann erwälete er diejenigen,
welche gegenwärtig und darzu fähig waren, Stru-
bens
nebenstunden, im Vten teile s. 88, Estor de
iudiciis principum.
Denn, wofern wegen der per-
sonen des höhen adels zu richten war, nam man
personen gleiches standes, Hugo Grotius in den
prolegom. ad scriptores Goticos; gestalt die stände
nur recht vor ihres gleichen namen, freiherr von
Senkenberg
in der vorrede zur abhandelung de
iudiciis principum, § IIII
s. 8, und Cäsarinus Für-
stenerius
von des kaisers jurisdiction 1747, 4, s. 4
fgg. Ueber personen des nidern adels erkannten
schöffen des nidern adels, doch dergestalt, daß,
wenn es ein vasall war, welcher zu pferde dinete,
die schöffen auch dergleichen seyn musten. Ueber
einen burgmann urteileten die burgmannen. Di-
weil auch die bürger meistens von adel waren, so
nam man seinethalben mitbürger; daher waren
insbesondere die rahts-schöffen von gutem Teutschen
adel, meine anmerkungen über das stats- und kir-
chen-recht s. 124, Strubens nebenstunden, III,
Wölker in den anmerkungen über die Nürnbergi-
sche stadt-reformation, im Iten teile s. 142 fg.
Mich. Prauns beschreibung der adelichen ge-
schlechter in den Reichsstädten cap. 3, 4, 5, Caspar

Lerchens

von den ſchoͤffen.
ſcabinis, Hamburgiſches ſtadt-recht, P. I tit. 6 art. 1,
Roſtockiſche gerichts-ordnung, P. II tit. 8 art. 10.
Das Luͤbiſche recht im Vten buche tit. I art. 1
gebeut deswegen den richtern: daß ſie, wenn ent-
ſcheidung durch urtel von noͤten waͤre und von ih-
nen gefodert werde, diſelben vor die finder weiſen
ſolten, Steins einleitung zur Luͤbiſchen rechts-ge-
lehrſamkeit ſ. 476 fg., derowegen ſtanden die weis-
tuͤmer der ſchoͤffen in groſen anſehen, Buders pro-
gram. de conſiliis et reſponſis prudentum Germa-
niae medii aeui,
Jena 1750. Wenn der kaiſer
das gericht hilte, alsdann erwaͤlete er diejenigen,
welche gegenwaͤrtig und darzu faͤhig waren, Stru-
bens
nebenſtunden, im Vten teile ſ. 88, Eſtor de
iudiciis principum.
Denn, wofern wegen der per-
ſonen des hoͤhen adels zu richten war, nam man
perſonen gleiches ſtandes, Hugo Grotius in den
prolegom. ad ſcriptores Goticos; geſtalt die ſtaͤnde
nur recht vor ihres gleichen namen, freiherr von
Senkenberg
in der vorrede zur abhandelung de
iudiciis principum, § IIII
ſ. 8, und Caͤſarinus Fuͤr-
ſtenerius
von des kaiſers jurisdiction 1747, 4, ſ. 4
fgg. Ueber perſonen des nidern adels erkannten
ſchoͤffen des nidern adels, doch dergeſtalt, daß,
wenn es ein vaſall war, welcher zu pferde dinete,
die ſchoͤffen auch dergleichen ſeyn muſten. Ueber
einen burgmann urteileten die burgmannen. Di-
weil auch die buͤrger meiſtens von adel waren, ſo
nam man ſeinethalben mitbuͤrger; daher waren
insbeſondere die rahts-ſchoͤffen von gutem Teutſchen
adel, meine anmerkungen uͤber das ſtats- und kir-
chen-recht ſ. 124, Strubens nebenſtunden, III,
Woͤlker in den anmerkungen uͤber die Nuͤrnbergi-
ſche ſtadt-reformation, im Iten teile ſ. 142 fg.
Mich. Prauns beſchreibung der adelichen ge-
ſchlechter in den Reichsſtaͤdten cap. 3, 4, 5, Caſpar

Lerchens
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f1165" n="1117"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von den &#x017F;cho&#x0364;ffen.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">&#x017F;cabinis,</hi> Hamburgi&#x017F;ches &#x017F;tadt-recht, <hi rendition="#aq">P. I</hi> tit. 6 art. 1,<lb/>
Ro&#x017F;tocki&#x017F;che gerichts-ordnung, <hi rendition="#aq">P. II</hi> tit. 8 art. 10.<lb/>
Das Lu&#x0364;bi&#x017F;che recht im <hi rendition="#aq">V</hi>ten buche tit. <hi rendition="#aq">I</hi> art. 1<lb/>
gebeut deswegen den richtern: daß &#x017F;ie, wenn ent-<lb/>
&#x017F;cheidung durch urtel von no&#x0364;ten wa&#x0364;re und von ih-<lb/>
nen gefodert werde, di&#x017F;elben vor die finder wei&#x017F;en<lb/>
&#x017F;olten, <hi rendition="#fr">Steins</hi> einleitung zur Lu&#x0364;bi&#x017F;chen rechts-ge-<lb/>
lehr&#x017F;amkeit &#x017F;. 476 fg., derowegen &#x017F;tanden die weis-<lb/>
tu&#x0364;mer der &#x017F;cho&#x0364;ffen in gro&#x017F;en an&#x017F;ehen, <hi rendition="#fr">Buders</hi> pro-<lb/>
gram. <hi rendition="#aq">de con&#x017F;iliis et re&#x017F;pon&#x017F;is prudentum Germa-<lb/>
niae medii aeui,</hi> Jena 1750. Wenn der kai&#x017F;er<lb/>
das gericht hilte, alsdann erwa&#x0364;lete er diejenigen,<lb/>
welche gegenwa&#x0364;rtig und darzu fa&#x0364;hig waren, <hi rendition="#fr">Stru-<lb/>
bens</hi> neben&#x017F;tunden, im <hi rendition="#aq">V</hi>ten teile &#x017F;. 88, <hi rendition="#fr">E&#x017F;tor</hi> <hi rendition="#aq">de<lb/>
iudiciis principum.</hi> Denn, wofern wegen der per-<lb/>
&#x017F;onen des ho&#x0364;hen adels zu richten war, nam man<lb/>
per&#x017F;onen gleiches &#x017F;tandes, <hi rendition="#fr">Hugo Grotius</hi> in den<lb/><hi rendition="#aq">prolegom. ad &#x017F;criptores Goticos;</hi> ge&#x017F;talt die &#x017F;ta&#x0364;nde<lb/>
nur recht vor ihres gleichen namen, freiherr <hi rendition="#fr">von<lb/>
Senkenberg</hi> in der vorrede zur abhandelung <hi rendition="#aq">de<lb/>
iudiciis principum, § IIII</hi> &#x017F;. 8, und <hi rendition="#fr">Ca&#x0364;&#x017F;arinus Fu&#x0364;r-<lb/>
&#x017F;tenerius</hi> von des kai&#x017F;ers jurisdiction 1747, 4, &#x017F;. 4<lb/>
fgg. Ueber per&#x017F;onen des nidern adels erkannten<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;ffen des nidern adels, doch derge&#x017F;talt, daß,<lb/>
wenn es ein va&#x017F;all war, welcher zu pferde dinete,<lb/>
die &#x017F;cho&#x0364;ffen auch dergleichen &#x017F;eyn mu&#x017F;ten. Ueber<lb/>
einen burgmann urteileten die burgmannen. Di-<lb/>
weil auch die bu&#x0364;rger mei&#x017F;tens von adel waren, &#x017F;o<lb/>
nam man &#x017F;einethalben mitbu&#x0364;rger; daher waren<lb/>
insbe&#x017F;ondere die rahts-&#x017F;cho&#x0364;ffen von gutem Teut&#x017F;chen<lb/>
adel, meine anmerkungen u&#x0364;ber das &#x017F;tats- und kir-<lb/>
chen-recht &#x017F;. 124, <hi rendition="#fr">Strubens</hi> neben&#x017F;tunden, <hi rendition="#aq">III,</hi><lb/><hi rendition="#fr">Wo&#x0364;lker</hi> in den anmerkungen u&#x0364;ber die Nu&#x0364;rnbergi-<lb/>
&#x017F;che &#x017F;tadt-reformation, im <hi rendition="#aq">I</hi>ten teile &#x017F;. 142 fg.<lb/><hi rendition="#fr">Mich. Prauns</hi> be&#x017F;chreibung der adelichen ge-<lb/>
&#x017F;chlechter in den Reichs&#x017F;ta&#x0364;dten cap. 3, 4, 5, <hi rendition="#fr">Ca&#x017F;par</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Lerchens</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1117/1165] von den ſchoͤffen. ſcabinis, Hamburgiſches ſtadt-recht, P. I tit. 6 art. 1, Roſtockiſche gerichts-ordnung, P. II tit. 8 art. 10. Das Luͤbiſche recht im Vten buche tit. I art. 1 gebeut deswegen den richtern: daß ſie, wenn ent- ſcheidung durch urtel von noͤten waͤre und von ih- nen gefodert werde, diſelben vor die finder weiſen ſolten, Steins einleitung zur Luͤbiſchen rechts-ge- lehrſamkeit ſ. 476 fg., derowegen ſtanden die weis- tuͤmer der ſchoͤffen in groſen anſehen, Buders pro- gram. de conſiliis et reſponſis prudentum Germa- niae medii aeui, Jena 1750. Wenn der kaiſer das gericht hilte, alsdann erwaͤlete er diejenigen, welche gegenwaͤrtig und darzu faͤhig waren, Stru- bens nebenſtunden, im Vten teile ſ. 88, Eſtor de iudiciis principum. Denn, wofern wegen der per- ſonen des hoͤhen adels zu richten war, nam man perſonen gleiches ſtandes, Hugo Grotius in den prolegom. ad ſcriptores Goticos; geſtalt die ſtaͤnde nur recht vor ihres gleichen namen, freiherr von Senkenberg in der vorrede zur abhandelung de iudiciis principum, § IIII ſ. 8, und Caͤſarinus Fuͤr- ſtenerius von des kaiſers jurisdiction 1747, 4, ſ. 4 fgg. Ueber perſonen des nidern adels erkannten ſchoͤffen des nidern adels, doch dergeſtalt, daß, wenn es ein vaſall war, welcher zu pferde dinete, die ſchoͤffen auch dergleichen ſeyn muſten. Ueber einen burgmann urteileten die burgmannen. Di- weil auch die buͤrger meiſtens von adel waren, ſo nam man ſeinethalben mitbuͤrger; daher waren insbeſondere die rahts-ſchoͤffen von gutem Teutſchen adel, meine anmerkungen uͤber das ſtats- und kir- chen-recht ſ. 124, Strubens nebenſtunden, III, Woͤlker in den anmerkungen uͤber die Nuͤrnbergi- ſche ſtadt-reformation, im Iten teile ſ. 142 fg. Mich. Prauns beſchreibung der adelichen ge- ſchlechter in den Reichsſtaͤdten cap. 3, 4, 5, Caſpar Lerchens

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1165
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 1117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1165>, abgerufen am 22.11.2024.