dungen, väterlichen testamenten, oder sonst durch geschenke etc. zugeordnet worden ist, begnügen lassen, Lünig von der mittelbaren oder landsässi- gen ritterschaft in Teutschlande, s. 1567 fg.
§ 3011
Bei kunkel-lehnen, wo der unmittelbar auf ein-die schwester- söne gehören nicht zum manns stam- me. ander folgende manns-stamm erloschen ist, und ein schwester-son sich vorfindet, gehöret dieser zum manns-stamme des ersten erwerbers nicht mehr, BöhmerT. I P. II consult. 86 num. 45 fg. s. 413, sondern das kunkel-lehn ausser Sachsen, erreichet nunmehr seine kraft; hingegen in Sachsen, oder an orten und enden Sächsischen rechtes in rücksicht auf die seiten-verwandten, tritt die gesamte hand zum behufe der mitbelehnten ein, freiherr von Senkenberg in den primis lineis iuris feudalis Part. II cap. XI § 302 s. 337, Samuel Strykde successione in feudo masculis et feminis concesso cap. III num. 17 fg. Kurz! bei den stamm- und lehn-gütern, wird eine nicht unterbrochene folge der manns-personen erfodert. Daher wenn je- mand eine tochter verlässet, die einen schon erzilet hat, diser keinen fürzug hat. Derowegen die freiherren von Thüngen wegen irer Fuldischen lehnen hergebracht haben, daß bisher noch keine tochter, oder deren son zur lehnsfolge gelanget ist.
§ 3012
Jnhalts der Teutschen rechte, leget sich bei demdie erbschaft bei dem adel ist mancher- lei. ritterstande eine dreifache erbschaft dar. 1) die lehn- 2) die stamm-guts- und 3) die eigen- (allo- dial-) erbschaft, welche wohl von einander zu un- terscheiden sind; absonderlich da nach masgebung der Teutschen rechte, der vasall oder stamms-fol- ger im lehne, oder stamm-gute nicht dem leztver- storbenen, sondern dem ersten erwerber folget, auch
der
IIteil. E
von den erbſchaften one lezten willen.
dungen, vaͤterlichen teſtamenten, oder ſonſt durch geſchenke ꝛc. zugeordnet worden iſt, begnuͤgen laſſen, Luͤnig von der mittelbaren oder landſaͤſſi- gen ritterſchaft in Teutſchlande, ſ. 1567 fg.
§ 3011
Bei kunkel-lehnen, wo der unmittelbar auf ein-die ſchweſter- ſoͤne gehoͤren nicht zum manns ſtam- me. ander folgende manns-ſtamm erloſchen iſt, und ein ſchweſter-ſon ſich vorfindet, gehoͤret dieſer zum manns-ſtamme des erſten erwerbers nicht mehr, BoͤhmerT. I P. II conſult. 86 num. 45 fg. ſ. 413, ſondern das kunkel-lehn auſſer Sachſen, erreichet nunmehr ſeine kraft; hingegen in Sachſen, oder an orten und enden Saͤchſiſchen rechtes in ruͤckſicht auf die ſeiten-verwandten, tritt die geſamte hand zum behufe der mitbelehnten ein, freiherr von Senkenberg in den primis lineis iuris feudalis Part. II cap. XI § 302 ſ. 337, Samuel Strykde ſucceſſione in feudo maſculis et feminis conceſſo cap. III num. 17 fg. Kurz! bei den ſtamm- und lehn-guͤtern, wird eine nicht unterbrochene folge der manns-perſonen erfodert. Daher wenn je- mand eine tochter verlaͤſſet, die einen ſchon erzilet hat, diſer keinen fuͤrzug hat. Derowegen die freiherren von Thuͤngen wegen irer Fuldiſchen lehnen hergebracht haben, daß bisher noch keine tochter, oder deren ſon zur lehnsfolge gelanget iſt.
§ 3012
Jnhalts der Teutſchen rechte, leget ſich bei demdie erbſchaft bei dem adel iſt mancher- lei. ritterſtande eine dreifache erbſchaft dar. 1) die lehn- 2) die ſtamm-guts- und 3) die eigen- (allo- dial-) erbſchaft, welche wohl von einander zu un- terſcheiden ſind; abſonderlich da nach masgebung der Teutſchen rechte, der vaſall oder ſtamms-fol- ger im lehne, oder ſtamm-gute nicht dem leztver- ſtorbenen, ſondern dem erſten erwerber folget, auch
der
IIteil. E
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0117"n="65"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von den erbſchaften one lezten willen.</hi></fw><lb/>
dungen, vaͤterlichen teſtamenten, oder ſonſt durch<lb/>
geſchenke ꝛc. zugeordnet worden iſt, begnuͤgen<lb/>
laſſen, <hirendition="#fr">Luͤnig</hi> von der mittelbaren oder landſaͤſſi-<lb/>
gen ritterſchaft in Teutſchlande, ſ. 1567 fg.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 3011</head><lb/><p>Bei kunkel-lehnen, wo der unmittelbar auf ein-<noteplace="right">die ſchweſter-<lb/>ſoͤne gehoͤren<lb/>
nicht zum<lb/>
manns ſtam-<lb/>
me.</note><lb/>
ander folgende manns-ſtamm erloſchen iſt, und ein<lb/>ſchweſter-ſon ſich vorfindet, gehoͤret dieſer zum<lb/>
manns-ſtamme des erſten erwerbers nicht mehr,<lb/><hirendition="#fr">Boͤhmer</hi><hirendition="#aq">T. I P. II conſult.</hi> 86 num. 45 fg. ſ. 413,<lb/>ſondern das kunkel-lehn auſſer Sachſen, erreichet<lb/>
nunmehr ſeine kraft; hingegen in Sachſen, oder<lb/>
an orten und enden Saͤchſiſchen rechtes in ruͤckſicht<lb/>
auf die ſeiten-verwandten, tritt die geſamte hand<lb/>
zum behufe der mitbelehnten ein, freiherr <hirendition="#fr">von<lb/>
Senkenberg</hi> in den <hirendition="#aq">primis lineis iuris feudalis<lb/>
Part. II</hi> cap. <hirendition="#aq">XI</hi> § 302 ſ. 337, <hirendition="#fr">Samuel Stryk</hi><hirendition="#aq">de<lb/>ſucceſſione in feudo maſculis et feminis conceſſo</hi><lb/>
cap. <hirendition="#aq">III</hi> num. 17 fg. Kurz! bei den ſtamm- und<lb/>
lehn-guͤtern, wird eine nicht unterbrochene folge<lb/>
der manns-perſonen erfodert. Daher wenn je-<lb/>
mand eine tochter verlaͤſſet, die einen ſchon erzilet<lb/>
hat, diſer keinen fuͤrzug hat. Derowegen die<lb/>
freiherren von Thuͤngen wegen irer Fuldiſchen<lb/>
lehnen hergebracht haben, daß bisher noch keine<lb/>
tochter, oder deren ſon zur lehnsfolge gelanget iſt.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 3012</head><lb/><p>Jnhalts der Teutſchen rechte, leget ſich bei dem<noteplace="right">die erbſchaft<lb/>
bei dem adel<lb/>
iſt mancher-<lb/>
lei.</note><lb/>
ritterſtande eine dreifache erbſchaft dar. 1) die<lb/>
lehn- 2) die ſtamm-guts- und 3) die eigen- (allo-<lb/>
dial-) erbſchaft, welche wohl von einander zu un-<lb/>
terſcheiden ſind; abſonderlich da nach masgebung<lb/>
der Teutſchen rechte, der vaſall oder ſtamms-fol-<lb/>
ger im lehne, oder ſtamm-gute nicht dem leztver-<lb/>ſtorbenen, ſondern dem erſten erwerber folget, auch<lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#aq">II</hi><hirendition="#fr">teil.</hi> E</fw><fwplace="bottom"type="catch">der</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[65/0117]
von den erbſchaften one lezten willen.
dungen, vaͤterlichen teſtamenten, oder ſonſt durch
geſchenke ꝛc. zugeordnet worden iſt, begnuͤgen
laſſen, Luͤnig von der mittelbaren oder landſaͤſſi-
gen ritterſchaft in Teutſchlande, ſ. 1567 fg.
§ 3011
Bei kunkel-lehnen, wo der unmittelbar auf ein-
ander folgende manns-ſtamm erloſchen iſt, und ein
ſchweſter-ſon ſich vorfindet, gehoͤret dieſer zum
manns-ſtamme des erſten erwerbers nicht mehr,
Boͤhmer T. I P. II conſult. 86 num. 45 fg. ſ. 413,
ſondern das kunkel-lehn auſſer Sachſen, erreichet
nunmehr ſeine kraft; hingegen in Sachſen, oder
an orten und enden Saͤchſiſchen rechtes in ruͤckſicht
auf die ſeiten-verwandten, tritt die geſamte hand
zum behufe der mitbelehnten ein, freiherr von
Senkenberg in den primis lineis iuris feudalis
Part. II cap. XI § 302 ſ. 337, Samuel Stryk de
ſucceſſione in feudo maſculis et feminis conceſſo
cap. III num. 17 fg. Kurz! bei den ſtamm- und
lehn-guͤtern, wird eine nicht unterbrochene folge
der manns-perſonen erfodert. Daher wenn je-
mand eine tochter verlaͤſſet, die einen ſchon erzilet
hat, diſer keinen fuͤrzug hat. Derowegen die
freiherren von Thuͤngen wegen irer Fuldiſchen
lehnen hergebracht haben, daß bisher noch keine
tochter, oder deren ſon zur lehnsfolge gelanget iſt.
die ſchweſter-
ſoͤne gehoͤren
nicht zum
manns ſtam-
me.
§ 3012
Jnhalts der Teutſchen rechte, leget ſich bei dem
ritterſtande eine dreifache erbſchaft dar. 1) die
lehn- 2) die ſtamm-guts- und 3) die eigen- (allo-
dial-) erbſchaft, welche wohl von einander zu un-
terſcheiden ſind; abſonderlich da nach masgebung
der Teutſchen rechte, der vaſall oder ſtamms-fol-
ger im lehne, oder ſtamm-gute nicht dem leztver-
ſtorbenen, ſondern dem erſten erwerber folget, auch
der
die erbſchaft
bei dem adel
iſt mancher-
lei.
II teil. E
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/117>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.