dem von Ludolf in den electis juris publici t. VI s. 780-831 mit merern besagen.
Ueberflüssig ist es, von der herzoglichen Jülichi- schen majorei in der Reichs-stadt Achen zu geden- ken; dennoch fället unumgänglich nötig, dergleichen zu wissen, weilen selbst die kaiserliche Maj. nicht ge- meinet sind, bei erkennung einer commission in A- chen, Jülich vorbei zu gehen, s. 821 ermeldter electorum.
Derohalben ist es nicht überflüssig, wenn ich lehre, die maierei sey so vil als die erb-vogtei über die Reichs-stadt, welche durch den könig Richard an den grafen Wilhelm V von Jülich im jare 1269 gebracht worden ist, nach ausweise des herrn G. J. R. Gebauers im leben Richards, Römischen kaisers s. 525. Schläget man des Joh. Nopps Acher chronic s. 164, der ausgabe von 1632 nach; so heisset dise maierei ein vogtei-ding. Denn maier, welches zwar zu erinnern überflüsig ist, bedeutet einen fürgesezten oder vogt, Wachter sp. 1060, wie gestalt, gastalt, der über etwas gestellet ist.
Eine pfandung in gilden- oder innungs-sachen ist zu Osnabrük zu rechte nicht beständig, wenn sie nicht auf geheise des altermanns durch den eilf-ämter-boten verrichtet wird. Jedoch ist es überflüssig und ekel- haft davon etwas zu gedenken. Das gibet sich, wie eine monade, die im sprenkel gefangen ist, und ge- höret in keine Teutsche rechtsgelahrheit.
Zu Osnabrük ist eine land- und justiz-kanzellei. Gut! zu Cassel findet sich eine land-kanzellei. Wohl! davon etwas zu erwänen ist überflüssig. Aber die zu Cassel bestehet nur in der ausfertigung
derer
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Vorrede.
dem von Ludolf in den electis juris publici t. VI ſ. 780-831 mit merern beſagen.
Ueberfluͤſſig iſt es, von der herzoglichen Juͤlichi- ſchen majorei in der Reichs-ſtadt Achen zu geden- ken; dennoch faͤllet unumgaͤnglich noͤtig, dergleichen zu wiſſen, weilen ſelbſt die kaiſerliche Maj. nicht ge- meinet ſind, bei erkennung einer commiſſion in A- chen, Juͤlich vorbei zu gehen, ſ. 821 ermeldter electorum.
Derohalben iſt es nicht uͤberfluͤſſig, wenn ich lehre, die maierei ſey ſo vil als die erb-vogtei uͤber die Reichs-ſtadt, welche durch den koͤnig Richard an den grafen Wilhelm V von Juͤlich im jare 1269 gebracht worden iſt, nach ausweiſe des herrn G. J. R. Gebauers im leben Richards, Roͤmiſchen kaiſers ſ. 525. Schlaͤget man des Joh. Nopps Acher chronic ſ. 164, der ausgabe von 1632 nach; ſo heiſſet diſe maierei ein vogtei-ding. Denn maier, welches zwar zu erinnern uͤberfluͤſig iſt, bedeutet einen fuͤrgeſezten oder vogt, Wachter ſp. 1060, wie geſtalt, gaſtalt, der uͤber etwas geſtellet iſt.
Eine pfandung in gilden- oder innungs-ſachen iſt zu Osnabruͤk zu rechte nicht beſtaͤndig, wenn ſie nicht auf geheiſe des altermanns durch den eilf-aͤmter-boten verrichtet wird. Jedoch iſt es uͤberfluͤſſig und ekel- haft davon etwas zu gedenken. Das gibet ſich, wie eine monade, die im ſprenkel gefangen iſt, und ge- hoͤret in keine Teutſche rechtsgelahrheit.
Zu Osnabruͤk iſt eine land- und juſtiz-kanzellei. Gut! zu Caſſel findet ſich eine land-kanzellei. Wohl! davon etwas zu erwaͤnen iſt uͤberfluͤſſig. Aber die zu Caſſel beſtehet nur in der ausfertigung
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Vorrede.
dem von Ludolf in den electis juris publici t. VI
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ſchen majorei in der Reichs-ſtadt Achen zu geden-
ken; dennoch faͤllet unumgaͤnglich noͤtig, dergleichen
zu wiſſen, weilen ſelbſt die kaiſerliche Maj. nicht ge-
meinet ſind, bei erkennung einer commiſſion in A-
chen, Juͤlich vorbei zu gehen, ſ. 821 ermeldter
electorum.
Derohalben iſt es nicht uͤberfluͤſſig, wenn ich
lehre, die maierei ſey ſo vil als die erb-vogtei uͤber
die Reichs-ſtadt, welche durch den koͤnig Richard
an den grafen Wilhelm V von Juͤlich im jare 1269
gebracht worden iſt, nach ausweiſe des herrn G.
J. R. Gebauers im leben Richards, Roͤmiſchen
kaiſers ſ. 525. Schlaͤget man des Joh. Nopps
Acher chronic ſ. 164, der ausgabe von 1632 nach;
ſo heiſſet diſe maierei ein vogtei-ding. Denn maier,
welches zwar zu erinnern uͤberfluͤſig iſt, bedeutet
einen fuͤrgeſezten oder vogt, Wachter ſp. 1060,
wie geſtalt, gaſtalt, der uͤber etwas geſtellet iſt.
Eine pfandung in gilden- oder innungs-ſachen iſt
zu Osnabruͤk zu rechte nicht beſtaͤndig, wenn ſie nicht
auf geheiſe des altermanns durch den eilf-aͤmter-boten
verrichtet wird. Jedoch iſt es uͤberfluͤſſig und ekel-
haft davon etwas zu gedenken. Das gibet ſich, wie
eine monade, die im ſprenkel gefangen iſt, und ge-
hoͤret in keine Teutſche rechtsgelahrheit.
Zu Osnabruͤk iſt eine land- und juſtiz-kanzellei.
Gut! zu Caſſel findet ſich eine land-kanzellei.
Wohl! davon etwas zu erwaͤnen iſt uͤberfluͤſſig.
Aber die zu Caſſel beſtehet nur in der ausfertigung
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/13>, abgerufen am 21.11.2024.
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