nach kan giltiger masen der rückfall der brautgift und der morgengabe bedungen werden (§ 788), obgleich Wolfgang Adam Lauterbachde sin- gulari fratrum iure P. II membr. I § 10 num. 8 s. 1852 vol. II dissert. academ. und andre rechtsgelehr- te, solche für rechtswidrig halten, in betracht ein ie- des geding heutiges tages die kraft einer stipulation träget, David MeviusP. II decis. 241 num. 10 s. 176, Lorenz Andreas Hambergerde non vsu sti- pulationum, vsuque pactorum in foris Germaniae cap. III § 1 fg., Carl von Meanobs. et rerum iud. ad ius Leod. obs. 321 s. 161 und obs. 74 num. 3, 5, 6, 9, 11, s. 154. Es bestärken solches eine grose menge eheberedungen, familien-gedinge, testamente und andre urkunden, von erlauchten und adelichen personen, gestalt dann solches z. e. in dem ehegedinge die adelichen bedingen sich öfters die errungen- schaft, den beisiz etc. in den ehebe- redungen, wie solches mit den bei- spilen aus dem Bassen- heimischen,Franz Emerich Wilhelm freiherrn von Walt- bott, und Marien Adolfinen Theresien freiin von Leerodt belibet worden ist, daß nämlich wenn keine kinder erfolgten, die brautgift wieder zurück fallen sollte, wo sie hergekommen wäre. Ein gleiches verordnete der gemeine stammvater Hanß Heinrich des freiherrlichen Schenk- und Schmidtburgischen geschlechtes in seinem testamente den 4ten febr. 1613. Jm ehelich des Damians Waltbots frei- herrn von Bassenheim und Beaten von Cronenberg, wurde im jare 1608 wegen der morgengabe abge- redet: daß, wenn die Beate von Cronenberg die morgengabe bei irem leben nicht verschaffet hätte, selbige wieder hinter sich auf iren ehemann und sei- ne erben fallen solle. Jmmittels wenn keine kinder vorhanden wären, und der Damian von Bassen- heim vor ihr sterben würde, sollte sie iren wittum, darzu ir eigentümlich zugebrachtes (2000 fl. hei- ratsgut und 1500 fl. für die adelichen kleider und geschmuck) und ererbtes heiratsgut, widerlage,
morgen-
LXXX haubtſtuͤck
nach kan giltiger maſen der ruͤckfall der brautgift und der morgengabe bedungen werden (§ 788), obgleich Wolfgang Adam Lauterbachde ſin- gulari fratrum iure P. II membr. I § 10 num. 8 ſ. 1852 vol. II diſſert. academ. und andre rechtsgelehr- te, ſolche fuͤr rechtswidrig halten, in betracht ein ie- des geding heutiges tages die kraft einer ſtipulation traͤget, David MeviusP. II deciſ. 241 num. 10 ſ. 176, Lorenz Andreas Hambergerde non vſu ſti- pulationum, vſuque pactorum in foris Germaniae cap. III § 1 fg., Carl von Meanobſ. et rerum iud. ad ius Leod. obſ. 321 ſ. 161 und obſ. 74 num. 3, 5, 6, 9, 11, ſ. 154. Es beſtaͤrken ſolches eine groſe menge eheberedungen, familien-gedinge, teſtamente und andre urkunden, von erlauchten und adelichen perſonen, geſtalt dann ſolches z. e. in dem ehegedinge die adelichen bedingen ſich oͤfters die errungen- ſchaft, den beiſiz ꝛc. in den ehebe- redungen, wie ſolches mit den bei- ſpilen aus dem Baſſen- heimiſchen,Franz Emerich Wilhelm freiherrn von Walt- bott, und Marien Adolfinen Thereſien freiin von Leerodt belibet worden iſt, daß naͤmlich wenn keine kinder erfolgten, die brautgift wieder zuruͤck fallen ſollte, wo ſie hergekommen waͤre. Ein gleiches verordnete der gemeine ſtammvater Hanß Heinrich des freiherrlichen Schenk- und Schmidtburgiſchen geſchlechtes in ſeinem teſtamente den 4ten febr. 1613. Jm ehelich des Damians Waltbots frei- herrn von Baſſenheim und Beaten von Cronenberg, wurde im jare 1608 wegen der morgengabe abge- redet: daß, wenn die Beate von Cronenberg die morgengabe bei irem leben nicht verſchaffet haͤtte, ſelbige wieder hinter ſich auf iren ehemann und ſei- ne erben fallen ſolle. Jmmittels wenn keine kinder vorhanden waͤren, und der Damian von Baſſen- heim vor ihr ſterben wuͤrde, ſollte ſie iren wittum, darzu ir eigentuͤmlich zugebrachtes (2000 fl. hei- ratsgut und 1500 fl. fuͤr die adelichen kleider und geſchmuck) und ererbtes heiratsgut, widerlage,
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LXXX haubtſtuͤck
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und der morgengabe bedungen werden (§ 788),
obgleich Wolfgang Adam Lauterbach de ſin-
gulari fratrum iure P. II membr. I § 10 num. 8 ſ.
1852 vol. II diſſert. academ. und andre rechtsgelehr-
te, ſolche fuͤr rechtswidrig halten, in betracht ein ie-
des geding heutiges tages die kraft einer ſtipulation
traͤget, David Mevius P. II deciſ. 241 num. 10 ſ.
176, Lorenz Andreas Hamberger de non vſu ſti-
pulationum, vſuque pactorum in foris Germaniae
cap. III § 1 fg., Carl von Mean obſ. et rerum
iud. ad ius Leod. obſ. 321 ſ. 161 und obſ. 74 num.
3, 5, 6, 9, 11, ſ. 154. Es beſtaͤrken ſolches eine groſe
menge eheberedungen, familien-gedinge, teſtamente
und andre urkunden, von erlauchten und adelichen
perſonen, geſtalt dann ſolches z. e. in dem ehegedinge
Franz Emerich Wilhelm freiherrn von Walt-
bott, und Marien Adolfinen Thereſien freiin von
Leerodt belibet worden iſt, daß naͤmlich wenn keine
kinder erfolgten, die brautgift wieder zuruͤck fallen
ſollte, wo ſie hergekommen waͤre. Ein gleiches
verordnete der gemeine ſtammvater Hanß Heinrich
des freiherrlichen Schenk- und Schmidtburgiſchen
geſchlechtes in ſeinem teſtamente den 4ten febr.
1613. Jm ehelich des Damians Waltbots frei-
herrn von Baſſenheim und Beaten von Cronenberg,
wurde im jare 1608 wegen der morgengabe abge-
redet: daß, wenn die Beate von Cronenberg die
morgengabe bei irem leben nicht verſchaffet haͤtte,
ſelbige wieder hinter ſich auf iren ehemann und ſei-
ne erben fallen ſolle. Jmmittels wenn keine kinder
vorhanden waͤren, und der Damian von Baſſen-
heim vor ihr ſterben wuͤrde, ſollte ſie iren wittum,
darzu ir eigentuͤmlich zugebrachtes (2000 fl. hei-
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bedingen ſich
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ſchaft, den
beiſiz ꝛc. in
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redungen,
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heimiſchen,
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/144>, abgerufen am 24.11.2024.
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