de die tricesimo,Dreyerde vsu genuino iuris An- glo Saxon. s. 188 fgg. num. 52, Lübeckisches stadt- recht II art. 37. Jn hisigen landen nennet man es die ersten vir wochen, darin der gemeine mann we- gen der trauer des nächsten verstorbenen sich des ausgehens und besuchung der kirche enthält.
§ 3251
woher der dreisigste sei- nen ur- sprung hat?
Der dreisigste hat seinen ursprung von dem see- len-geräte, welches dem verstorbenen gehalten, und am dreisigsten nach dem abschide des verstorbenen vollendet wurde, Dreyer am a. o. s. 109*, Altzelli- scher Chronicken IIIter teil, s. 164 * 167, VIIIter teil s. 237 s. 659. Man pfleget solchen noch zu beobachten, das feierliche leichen-begängnis, wo eine beisezung vorhergegangen ist, so dann anzustellen, die testamente feierlich zu eröfnen, Hohenloisches landrecht IIII tit. 9 § 2 s. 158 und VI tit. 5, Stein in der einleitung zur Lübischen rechts-gelehrsamkeit § 204 s. 254 fg.
§ 3252
wie die versi- gelung be- schihet?
Binnen diser zeit muß die versigelung besche- hen, dafür der hinterblibene ehegatt, oder ein an- drer, auch amtshalber, sorgen muß. Sie beschi- het entweder von der oberkeit, sowohl auf ersuchen, als auch amtshalber, gestalt dann in der F. H. Casselischen jüden-ordnung vom jare 1749 § 16 s. 12 fg., dises leztere den oberkeiten besonders aufgeleget und befolen ist. Morellde iure statuta- rio Augustano circa obsignationes,Carl Gottl. Knorrens disp. de obsignatione iudiciaria cap. II § 1 s. 15, oder 2) bei adelicher gerichts-herrschaft vom gerichts-halter im beiseyn zwener gerichtsschöp- pen, oder 3) kan sie von einem notarien, und dessen zwenen gezeugen verrichtet werden; oder 4) man lässet solche durch drei erbare männer besorgen, oder
5) die
LXXXXVI haubtſtuͤck von den
de die triceſimo,Dreyerde vſu genuino iuris An- glo Saxon. ſ. 188 fgg. num. 52, Luͤbeckiſches ſtadt- recht II art. 37. Jn hiſigen landen nennet man es die erſten vir wochen, darin der gemeine mann we- gen der trauer des naͤchſten verſtorbenen ſich des ausgehens und beſuchung der kirche enthaͤlt.
§ 3251
woher der dreiſigſte ſei- nen ur- ſprung hat?
Der dreiſigſte hat ſeinen urſprung von dem ſee- len-geraͤte, welches dem verſtorbenen gehalten, und am dreiſigſten nach dem abſchide des verſtorbenen vollendet wurde, Dreyer am a. o. ſ. 109*, Altzelli- ſcher Chronicken IIIter teil, ſ. 164 * 167, VIIIter teil ſ. 237 ſ. 659. Man pfleget ſolchen noch zu beobachten, das feierliche leichen-begaͤngnis, wo eine beiſezung vorhergegangen iſt, ſo dann anzuſtellen, die teſtamente feierlich zu eroͤfnen, Hohenloiſches landrecht IIII tit. 9 § 2 ſ. 158 und VI tit. 5, Stein in der einleitung zur Luͤbiſchen rechts-gelehrſamkeit § 204 ſ. 254 fg.
§ 3252
wie die verſi- gelung be- ſchihet?
Binnen diſer zeit muß die verſigelung beſche- hen, dafuͤr der hinterblibene ehegatt, oder ein an- drer, auch amtshalber, ſorgen muß. Sie beſchi- het entweder von der oberkeit, ſowohl auf erſuchen, als auch amtshalber, geſtalt dann in der F. H. Caſſeliſchen juͤden-ordnung vom jare 1749 § 16 ſ. 12 fg., diſes leztere den oberkeiten beſonders aufgeleget und befolen iſt. Morellde iure ſtatuta- rio Auguſtano circa obſignationes,Carl Gottl. Knorrens diſp. de obſignatione iudiciaria cap. II § 1 ſ. 15, oder 2) bei adelicher gerichts-herrſchaft vom gerichts-halter im beiſeyn zwener gerichtsſchoͤp- pen, oder 3) kan ſie von einem notarien, und deſſen zwenen gezeugen verrichtet werden; oder 4) man laͤſſet ſolche durch drei erbare maͤnner beſorgen, oder
5) die
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0226"n="176"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">LXXXXVI</hi> haubtſtuͤck von den</hi></fw><lb/><hirendition="#aq">de die triceſimo,</hi><hirendition="#fr">Dreyer</hi><hirendition="#aq">de vſu genuino iuris An-<lb/>
glo Saxon.</hi>ſ. 188 fgg. num. 52, Luͤbeckiſches ſtadt-<lb/>
recht <hirendition="#aq">II</hi> art. 37. Jn hiſigen landen nennet man es<lb/>
die erſten vir wochen, darin der gemeine mann we-<lb/>
gen der trauer des naͤchſten verſtorbenen ſich des<lb/>
ausgehens und beſuchung der kirche enthaͤlt.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 3251</head><lb/><noteplace="left">woher der<lb/>
dreiſigſte ſei-<lb/>
nen ur-<lb/>ſprung hat?</note><p>Der dreiſigſte hat ſeinen urſprung von dem ſee-<lb/>
len-geraͤte, welches dem verſtorbenen gehalten, und<lb/>
am dreiſigſten nach dem abſchide des verſtorbenen<lb/>
vollendet wurde, <hirendition="#fr">Dreyer</hi> am a. o. ſ. 109*, Altzelli-<lb/>ſcher Chronicken <hirendition="#aq">III</hi>ter teil, ſ. 164 * 167, <hirendition="#aq">VIII</hi>ter<lb/>
teil ſ. 237 ſ. 659. Man pfleget ſolchen noch zu<lb/>
beobachten, das feierliche leichen-begaͤngnis, wo eine<lb/>
beiſezung vorhergegangen iſt, ſo dann anzuſtellen,<lb/>
die teſtamente feierlich zu eroͤfnen, Hohenloiſches<lb/>
landrecht <hirendition="#aq">IIII</hi> tit. 9 § 2 ſ. 158 und <hirendition="#aq">VI</hi> tit. 5, <hirendition="#fr">Stein</hi><lb/>
in der einleitung zur Luͤbiſchen rechts-gelehrſamkeit<lb/>
§ 204 ſ. 254 fg.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 3252</head><lb/><noteplace="left">wie die verſi-<lb/>
gelung be-<lb/>ſchihet?</note><p>Binnen diſer zeit muß die verſigelung beſche-<lb/>
hen, dafuͤr der hinterblibene ehegatt, oder ein an-<lb/>
drer, auch amtshalber, ſorgen muß. Sie beſchi-<lb/>
het entweder von der oberkeit, ſowohl auf erſuchen,<lb/>
als auch amtshalber, geſtalt dann in der F. H.<lb/>
Caſſeliſchen juͤden-ordnung vom jare 1749 § 16<lb/>ſ. 12 fg., diſes leztere den oberkeiten beſonders<lb/>
aufgeleget und befolen iſt. <hirendition="#fr">Morell</hi><hirendition="#aq">de iure ſtatuta-<lb/>
rio Auguſtano circa obſignationes,</hi><hirendition="#fr">Carl Gottl.<lb/>
Knorrens</hi> diſp. <hirendition="#aq">de obſignatione iudiciaria</hi> cap. <hirendition="#aq">II</hi><lb/>
§ 1 ſ. 15, oder 2) bei adelicher gerichts-herrſchaft<lb/>
vom gerichts-halter im beiſeyn zwener gerichtsſchoͤp-<lb/>
pen, oder 3) kan ſie von einem notarien, und deſſen<lb/>
zwenen gezeugen verrichtet werden; oder 4) man<lb/>
laͤſſet ſolche durch drei erbare maͤnner beſorgen, oder<lb/><fwplace="bottom"type="catch">5) die</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[176/0226]
LXXXXVI haubtſtuͤck von den
de die triceſimo, Dreyer de vſu genuino iuris An-
glo Saxon. ſ. 188 fgg. num. 52, Luͤbeckiſches ſtadt-
recht II art. 37. Jn hiſigen landen nennet man es
die erſten vir wochen, darin der gemeine mann we-
gen der trauer des naͤchſten verſtorbenen ſich des
ausgehens und beſuchung der kirche enthaͤlt.
§ 3251
Der dreiſigſte hat ſeinen urſprung von dem ſee-
len-geraͤte, welches dem verſtorbenen gehalten, und
am dreiſigſten nach dem abſchide des verſtorbenen
vollendet wurde, Dreyer am a. o. ſ. 109*, Altzelli-
ſcher Chronicken IIIter teil, ſ. 164 * 167, VIIIter
teil ſ. 237 ſ. 659. Man pfleget ſolchen noch zu
beobachten, das feierliche leichen-begaͤngnis, wo eine
beiſezung vorhergegangen iſt, ſo dann anzuſtellen,
die teſtamente feierlich zu eroͤfnen, Hohenloiſches
landrecht IIII tit. 9 § 2 ſ. 158 und VI tit. 5, Stein
in der einleitung zur Luͤbiſchen rechts-gelehrſamkeit
§ 204 ſ. 254 fg.
§ 3252
Binnen diſer zeit muß die verſigelung beſche-
hen, dafuͤr der hinterblibene ehegatt, oder ein an-
drer, auch amtshalber, ſorgen muß. Sie beſchi-
het entweder von der oberkeit, ſowohl auf erſuchen,
als auch amtshalber, geſtalt dann in der F. H.
Caſſeliſchen juͤden-ordnung vom jare 1749 § 16
ſ. 12 fg., diſes leztere den oberkeiten beſonders
aufgeleget und befolen iſt. Morell de iure ſtatuta-
rio Auguſtano circa obſignationes, Carl Gottl.
Knorrens diſp. de obſignatione iudiciaria cap. II
§ 1 ſ. 15, oder 2) bei adelicher gerichts-herrſchaft
vom gerichts-halter im beiſeyn zwener gerichtsſchoͤp-
pen, oder 3) kan ſie von einem notarien, und deſſen
zwenen gezeugen verrichtet werden; oder 4) man
laͤſſet ſolche durch drei erbare maͤnner beſorgen, oder
5) die
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/226>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.