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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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von der absonderung der güter etc.
§ 3285

Bei der absonderung des stamm-gutes, auchwas bei der
absonderung
des lehnes
vom erbe
und von den
stamm-gü-
tern zu be-
trachten ist?

lehnes vom erbe, sind in betrachtung zu zihen 1) das
mit den stamm-gütern, oder dem lehne vermischte
erbe, 2) die stamm-gutes- oder lehnes-verbesserung,
3) die auf das lehn, oder das stamm-gut verwend-
teten kosten, 4) die früchte, 5) das farnis im stamm-
gute, oder lehne, 6) das lehn-gelt, Hofmann am
a. o. cap. II § III fg., s. 31 fg., oder 7) der zufall
der töchter beim abgange des manns-stammes einer
lini, nach ausweise der fideicommiß-brife, z. e. des
S. im ritter-orte C.

§ 3286

Die erb- und eigene güter, welche zum lehnwelche güter
den erb-fol-
gern gehö-
ren?

gebracht, auch gebrauchet, iedoch selbigem nicht
einverleibet worden sind, gehören den erbfolgern,
imgleichen werden dahin die lehns-besserungen, die
früchte nach vollbrachter arbeit, die farnis etc. ge-
rechnet, Hofmann am a. o. cap. II § III-IIII s. 32
fgg., Struvens decisiones iuris feudal. quaenam
res sint feudales? quaenam allodiales?
Also hatte
C. L. S. zu S. seine waldungen ungemein ge-
schonet, daß zum nuzen des waldes wohl 6000
klafter holzes geschlagen werden können. Allein
ungeachtet er sich vom stamms-folger eine merkli-
che vergütung versprach, so zeigete der erfolg den-
noch ein anders. Die S. landerbin in S. fo-
derte vom stamms-folger 1756 an Holländer-bäu-
men 31 stücke, in deren fällung der bruder gewilli-
get hatte. Dieweil sie aber noch nicht angewisen
und nicht gefället waren; hatte die foderung der
land-erbin nicht statt.

§ 3287

Die frau herzogin von Orleans, liße das far-wie es bet
der Pfälzi-
schen erb-
schaft, nach

nis ires verstorbenen herrn bruders des kur-fürsten

Carls
von der abſonderung der guͤter ꝛc.
§ 3285

Bei der abſonderung des ſtamm-gutes, auchwas bei der
abſonderung
des lehnes
vom erbe
und von den
ſtamm-guͤ-
tern zu be-
trachten iſt?

lehnes vom erbe, ſind in betrachtung zu zihen 1) das
mit den ſtamm-guͤtern, oder dem lehne vermiſchte
erbe, 2) die ſtamm-gutes- oder lehnes-verbeſſerung,
3) die auf das lehn, oder das ſtamm-gut verwend-
teten koſten, 4) die fruͤchte, 5) das farnis im ſtamm-
gute, oder lehne, 6) das lehn-gelt, Hofmann am
a. o. cap. II § III fg., ſ. 31 fg., oder 7) der zufall
der toͤchter beim abgange des manns-ſtammes einer
lini, nach ausweiſe der fideicommiß-brife, z. e. des
S. im ritter-orte C.

§ 3286

Die erb- und eigene guͤter, welche zum lehnwelche guͤter
den erb-fol-
gern gehoͤ-
ren?

gebracht, auch gebrauchet, iedoch ſelbigem nicht
einverleibet worden ſind, gehoͤren den erbfolgern,
imgleichen werden dahin die lehns-beſſerungen, die
fruͤchte nach vollbrachter arbeit, die farnis ꝛc. ge-
rechnet, Hofmann am a. o. cap. II § III-IIII ſ. 32
fgg., Struvens deciſiones iuris feudal. quaenam
res ſint feudales? quaenam allodiales?
Alſo hatte
C. L. S. zu S. ſeine waldungen ungemein ge-
ſchonet, daß zum nuzen des waldes wohl 6000
klafter holzes geſchlagen werden koͤnnen. Allein
ungeachtet er ſich vom ſtamms-folger eine merkli-
che verguͤtung verſprach, ſo zeigete der erfolg den-
noch ein anders. Die S. landerbin in S. fo-
derte vom ſtamms-folger 1756 an Hollaͤnder-baͤu-
men 31 ſtuͤcke, in deren faͤllung der bruder gewilli-
get hatte. Dieweil ſie aber noch nicht angewiſen
und nicht gefaͤllet waren; hatte die foderung der
land-erbin nicht ſtatt.

§ 3287

Die frau herzogin von Orleans, liße das far-wie es bet
der Pfaͤlzi-
ſchen erb-
ſchaft, nach

nis ires verſtorbenen herrn bruders des kur-fuͤrſten

Carls
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[191/0241] von der abſonderung der guͤter ꝛc. § 3285 Bei der abſonderung des ſtamm-gutes, auch lehnes vom erbe, ſind in betrachtung zu zihen 1) das mit den ſtamm-guͤtern, oder dem lehne vermiſchte erbe, 2) die ſtamm-gutes- oder lehnes-verbeſſerung, 3) die auf das lehn, oder das ſtamm-gut verwend- teten koſten, 4) die fruͤchte, 5) das farnis im ſtamm- gute, oder lehne, 6) das lehn-gelt, Hofmann am a. o. cap. II § III fg., ſ. 31 fg., oder 7) der zufall der toͤchter beim abgange des manns-ſtammes einer lini, nach ausweiſe der fideicommiß-brife, z. e. des S. im ritter-orte C. was bei der abſonderung des lehnes vom erbe und von den ſtamm-guͤ- tern zu be- trachten iſt? § 3286 Die erb- und eigene guͤter, welche zum lehn gebracht, auch gebrauchet, iedoch ſelbigem nicht einverleibet worden ſind, gehoͤren den erbfolgern, imgleichen werden dahin die lehns-beſſerungen, die fruͤchte nach vollbrachter arbeit, die farnis ꝛc. ge- rechnet, Hofmann am a. o. cap. II § III-IIII ſ. 32 fgg., Struvens deciſiones iuris feudal. quaenam res ſint feudales? quaenam allodiales? Alſo hatte C. L. S. zu S. ſeine waldungen ungemein ge- ſchonet, daß zum nuzen des waldes wohl 6000 klafter holzes geſchlagen werden koͤnnen. Allein ungeachtet er ſich vom ſtamms-folger eine merkli- che verguͤtung verſprach, ſo zeigete der erfolg den- noch ein anders. Die S. landerbin in S. fo- derte vom ſtamms-folger 1756 an Hollaͤnder-baͤu- men 31 ſtuͤcke, in deren faͤllung der bruder gewilli- get hatte. Dieweil ſie aber noch nicht angewiſen und nicht gefaͤllet waren; hatte die foderung der land-erbin nicht ſtatt. welche guͤter den erb-fol- gern gehoͤ- ren? § 3287 Die frau herzogin von Orleans, liße das far- nis ires verſtorbenen herrn bruders des kur-fuͤrſten Carls wie es bet der Pfaͤlzi- ſchen erb- ſchaft, nach

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/241>, abgerufen am 21.11.2024.