sachen, 21) die erblehne, 22) die aufgetragenen lehne, 23) die erkauften lehn-stücke, 24) die pfand- lehne, 25) die einkünfte des jares 1685, 26) die früchte, das interesse, nebst aller caussa, Thuce- liusT. III actorum publicorum s. 172 fg.
§ 3289
Der schwereste beweiß findet sich bei den unbe-der beweiß bei den er- be-stücken ist schwer. weglichen erbe-stücken und gerechtigkeiten. Die Spigelische land-erben foderten 1682 als erbe: vir volle maier zu Dasselburg, zwo halbe maier da- selbst, sechs volle köter allda, siben halbe köter, die scheffel- und Hogersche heuer. Zu Körbecke die volle maier, halbe maier, volle und halbe köter, den großen und kleinen zehnten, den fickel-zehnt, die zuschlags-gelter, die hof-heuer, zu Borgentricke das wisen-gelt, das hof-gelt etc.
§ 3290
Es ist unterdessen keine sonderbare meinung, die ich oben (§ 1899) veroffenbaret habe, was maßen im zweifel etwas für lehn- oder stamm-gut zu ach- ten sei. Die induction, und erfarung, mithin die gesunde vernunft erheischen dises. Wer einen blick in Franken, Schwaben, und an den Rhein- strom tut, der findet beim adel entweder ein lehn- oder stamm-gut. Jn der deduction wegen der ab- sonderung des lehnes vom erbe, in betreff der frei- frau von Sölental, geborner von Rauchhaubt, wider den Friderich Paull von Kamecken, wird ein urtel des ober-apellations-gerichtes zu Zelle an- gezogen, daß die vermutung für das lehn sei, folg- lich das allodium von demjenigen, welcher solche eigenschaft behaubte, bei iedem stücke, welches man von der lehns-verbindlichkeit frei zu seyn glaube, erwisen werden müsse. BöhmerT. I P. II con- sult. 59 num. 9 s. 291.
§ 3291
II teil N
von der abſonderung der guͤter ꝛc.
ſachen, 21) die erblehne, 22) die aufgetragenen lehne, 23) die erkauften lehn-ſtuͤcke, 24) die pfand- lehne, 25) die einkuͤnfte des jares 1685, 26) die fruͤchte, das intereſſe, nebſt aller cauſſa, Thuce- liusT. III actorum publicorum ſ. 172 fg.
§ 3289
Der ſchwereſte beweiß findet ſich bei den unbe-der beweiß bei den er- be-ſtuͤcken iſt ſchwer. weglichen erbe-ſtuͤcken und gerechtigkeiten. Die Spigeliſche land-erben foderten 1682 als erbe: vir volle maier zu Daſſelburg, zwo halbe maier da- ſelbſt, ſechs volle koͤter allda, ſiben halbe koͤter, die ſcheffel- und Hogerſche heuer. Zu Koͤrbecke die volle maier, halbe maier, volle und halbe koͤter, den großen und kleinen zehnten, den fickel-zehnt, die zuſchlags-gelter, die hof-heuer, zu Borgentricke das wiſen-gelt, das hof-gelt ꝛc.
§ 3290
Es iſt unterdeſſen keine ſonderbare meinung, die ich oben (§ 1899) veroffenbaret habe, was maßen im zweifel etwas fuͤr lehn- oder ſtamm-gut zu ach- ten ſei. Die induction, und erfarung, mithin die geſunde vernunft erheiſchen diſes. Wer einen blick in Franken, Schwaben, und an den Rhein- ſtrom tut, der findet beim adel entweder ein lehn- oder ſtamm-gut. Jn der deduction wegen der ab- ſonderung des lehnes vom erbe, in betreff der frei- frau von Soͤlental, geborner von Rauchhaubt, wider den Friderich Paull von Kamecken, wird ein urtel des ober-apellations-gerichtes zu Zelle an- gezogen, daß die vermutung fuͤr das lehn ſei, folg- lich das allodium von demjenigen, welcher ſolche eigenſchaft behaubte, bei iedem ſtuͤcke, welches man von der lehns-verbindlichkeit frei zu ſeyn glaube, erwiſen werden muͤſſe. BoͤhmerT. I P. II con- ſult. 59 num. 9 ſ. 291.
§ 3291
II teil N
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von der abſonderung der guͤter ꝛc.
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lehne, 25) die einkuͤnfte des jares 1685, 26) die
fruͤchte, das intereſſe, nebſt aller cauſſa, Thuce-
lius T. III actorum publicorum ſ. 172 fg.
§ 3289
Der ſchwereſte beweiß findet ſich bei den unbe-
weglichen erbe-ſtuͤcken und gerechtigkeiten. Die
Spigeliſche land-erben foderten 1682 als erbe: vir
volle maier zu Daſſelburg, zwo halbe maier da-
ſelbſt, ſechs volle koͤter allda, ſiben halbe koͤter,
die ſcheffel- und Hogerſche heuer. Zu Koͤrbecke die
volle maier, halbe maier, volle und halbe koͤter,
den großen und kleinen zehnten, den fickel-zehnt,
die zuſchlags-gelter, die hof-heuer, zu Borgentricke
das wiſen-gelt, das hof-gelt ꝛc.
der beweiß
bei den er-
be-ſtuͤcken
iſt ſchwer.
§ 3290
Es iſt unterdeſſen keine ſonderbare meinung, die
ich oben (§ 1899) veroffenbaret habe, was maßen
im zweifel etwas fuͤr lehn- oder ſtamm-gut zu ach-
ten ſei. Die induction, und erfarung, mithin
die geſunde vernunft erheiſchen diſes. Wer einen
blick in Franken, Schwaben, und an den Rhein-
ſtrom tut, der findet beim adel entweder ein lehn-
oder ſtamm-gut. Jn der deduction wegen der ab-
ſonderung des lehnes vom erbe, in betreff der frei-
frau von Soͤlental, geborner von Rauchhaubt,
wider den Friderich Paull von Kamecken, wird
ein urtel des ober-apellations-gerichtes zu Zelle an-
gezogen, daß die vermutung fuͤr das lehn ſei, folg-
lich das allodium von demjenigen, welcher ſolche
eigenſchaft behaubte, bei iedem ſtuͤcke, welches man
von der lehns-verbindlichkeit frei zu ſeyn glaube,
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ſult. 59 num. 9 ſ. 291.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/243>, abgerufen am 16.02.2025.
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