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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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CXV haubtstück von den
commissis, Joh. Christian Ruprechts disp. de
fideicommisso familiae cognatico,
Marburg 1739.

§ 3424
was die fidei-
commisse ent-
halten?

Die Teutschen waren auf alle art und weise
bedacht durch erstgeburts-rechte, seniorate, gan-
erbschaften, verzichte der töchter, erb-vereinigun-
gen, erb-verbrüderungen und fideicommisse der fa-
milien den flor und glanz irer familien zu erhalten,
Gundling de renunciat. hered. filiar. illustrium
cap. I, Knipschildt de fideicommisso familiae
cap. I num. 13, graf Franz von Oettingen am
a. o. cap. III, gräflich Solmsische erb-einigung
vom jare 1578 § 1, fgg. Daher in vilen erb-ver-
einigungen geordnet ist, daß keiner für sich von sei-
nen gütern etwas verkaufen, vertauschen, verändern,
verschenken, vergeben, durch testamente vermachen,
verpfänden, versezen, verbürgen solle, wie solches in
der gräflich Solmsischen erb-einigung vom jare 1521,
auch unter vilen andern in der brüderlichen verei-
nigung der herren von Schmidtberg vom 21 märz
1670 befunden wird. Tue hinzu das familien-
geding der vettern und gebrüder von Ow vom jare
1664, in Lünigs Reichs-archiv T. XII s. 357, von
der Reichs-ritterschaft, imgleichen das fideicommiß
Christoph Albrechts von Wolmershausen, in Fran-
ken, beim Lünig am a. o. im IIten absch. s. 158, von
Ludolf
obs. forens. vol. III, adp. fasc. 2 s. 203 fg. s.
224 § zum virten etc. s. 231 § begäbe sich etc. s. 237 s. 239.

§ 3425.
die familien-
fideicommis-
se sind mehr
zu erweitern,
als zu be-
schränken.

Die fideicommisse der familien sind irer gunst
halber mehr zu erweitern, als zu beschränken, es ist
auch für deren erhaltung eher zu sprechen, als für
derselben aufhebung, freiherr von Cramer opusc.
T. IIII
s. 73, Stryk de iure success. in reuocand.
bon. famil.
§ 13 s. 18, Vultejus in consiliis Marburg.

consil.

CXV haubtſtuͤck von den
commiſſis, Joh. Chriſtian Ruprechts diſp. de
fideicommiſſo familiae cognatico,
Marburg 1739.

§ 3424
was die fidei-
commiſſe ent-
halten?

Die Teutſchen waren auf alle art und weiſe
bedacht durch erſtgeburts-rechte, ſeniorate, gan-
erbſchaften, verzichte der toͤchter, erb-vereinigun-
gen, erb-verbruͤderungen und fideicommiſſe der fa-
milien den flor und glanz irer familien zu erhalten,
Gundling de renunciat. hered. filiar. illuſtrium
cap. I, Knipſchildt de fideicommiſſo familiae
cap. I num. 13, graf Franz von Oettingen am
a. o. cap. III, graͤflich Solmſiſche erb-einigung
vom jare 1578 § 1, fgg. Daher in vilen erb-ver-
einigungen geordnet iſt, daß keiner fuͤr ſich von ſei-
nen guͤtern etwas verkaufen, vertauſchen, veraͤndern,
verſchenken, vergeben, durch teſtamente vermachen,
verpfaͤnden, verſezen, verbuͤrgen ſolle, wie ſolches in
der graͤflich Solmſiſchen erb-einigung vom jare 1521,
auch unter vilen andern in der bruͤderlichen verei-
nigung der herren von Schmidtberg vom 21 maͤrz
1670 befunden wird. Tue hinzu das familien-
geding der vettern und gebruͤder von Ow vom jare
1664, in Luͤnigs Reichs-archiv T. XII ſ. 357, von
der Reichs-ritterſchaft, imgleichen das fideicommiß
Chriſtoph Albrechts von Wolmershauſen, in Fran-
ken, beim Luͤnig am a. o. im IIten abſch. ſ. 158, von
Ludolf
obſ. forenſ. vol. III, adp. faſc. 2 ſ. 203 fg. ſ.
224 § zum virten ꝛc. ſ. 231 § begaͤbe ſich ꝛc. ſ. 237 ſ. 239.

§ 3425.
die familien-
fideicommiſ-
ſe ſind mehr
zu erweitern,
als zu be-
ſchraͤnken.

Die fideicommiſſe der familien ſind irer gunſt
halber mehr zu erweitern, als zu beſchraͤnken, es iſt
auch fuͤr deren erhaltung eher zu ſprechen, als fuͤr
derſelben aufhebung, freiherr von Cramer opuſc.
T. IIII
ſ. 73, Stryk de iure ſucceſſ. in reuocand.
bon. famil.
§ 13 ſ. 18, Vultejus in conſiliis Marburg.

conſil.
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[266/0314] CXV haubtſtuͤck von den commiſſis, Joh. Chriſtian Ruprechts diſp. de fideicommiſſo familiae cognatico, Marburg 1739. § 3424 Die Teutſchen waren auf alle art und weiſe bedacht durch erſtgeburts-rechte, ſeniorate, gan- erbſchaften, verzichte der toͤchter, erb-vereinigun- gen, erb-verbruͤderungen und fideicommiſſe der fa- milien den flor und glanz irer familien zu erhalten, Gundling de renunciat. hered. filiar. illuſtrium cap. I, Knipſchildt de fideicommiſſo familiae cap. I num. 13, graf Franz von Oettingen am a. o. cap. III, graͤflich Solmſiſche erb-einigung vom jare 1578 § 1, fgg. Daher in vilen erb-ver- einigungen geordnet iſt, daß keiner fuͤr ſich von ſei- nen guͤtern etwas verkaufen, vertauſchen, veraͤndern, verſchenken, vergeben, durch teſtamente vermachen, verpfaͤnden, verſezen, verbuͤrgen ſolle, wie ſolches in der graͤflich Solmſiſchen erb-einigung vom jare 1521, auch unter vilen andern in der bruͤderlichen verei- nigung der herren von Schmidtberg vom 21 maͤrz 1670 befunden wird. Tue hinzu das familien- geding der vettern und gebruͤder von Ow vom jare 1664, in Luͤnigs Reichs-archiv T. XII ſ. 357, von der Reichs-ritterſchaft, imgleichen das fideicommiß Chriſtoph Albrechts von Wolmershauſen, in Fran- ken, beim Luͤnig am a. o. im IIten abſch. ſ. 158, von Ludolf obſ. forenſ. vol. III, adp. faſc. 2 ſ. 203 fg. ſ. 224 § zum virten ꝛc. ſ. 231 § begaͤbe ſich ꝛc. ſ. 237 ſ. 239. § 3425. Die fideicommiſſe der familien ſind irer gunſt halber mehr zu erweitern, als zu beſchraͤnken, es iſt auch fuͤr deren erhaltung eher zu ſprechen, als fuͤr derſelben aufhebung, freiherr von Cramer opuſc. T. IIII ſ. 73, Stryk de iure ſucceſſ. in reuocand. bon. famil. § 13 ſ. 18, Vultejus in conſiliis Marburg. conſil.

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/314>, abgerufen am 18.05.2024.