Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

notarien, und deren instrumenten.
die notarien mit mancherlei namen beleget. So
hat man z. e. wechsel-notarien, immatriculirte, und
nicht matriculirte etc. Orth im IIten teile s. 323
s. 527, s. 739 tit. 16 § 11 tit. 23 § 9, F. H. Casse-
lische verordnung wegen der notarien, 1744, Geor-
ge Adam Struve
de notariis. Beim kammer-
gerichte zu Wezlar gelten keine insinuationen, die
z. e. in den landen, welche nicht Teutsch sprechen,
von einem immatriculirten notarien nicht insinuirt
worden sind. Sihe den herrn prof. Tafinger in
den selectis iuris cameralis obs. XVIIII s. 95, und
besage obs. XXIIII s. 119 mag am kammer-gerich-
te keine revision gesuchet, und darin gerichtlich ge-
handelt werden, als von einem bei der kammer im-
matriculirten notarien.

§ 3943

Bevor einer zum kaiserlichen notarien gema-was vor de-
ren machung
beschihet?

chet wird, ist zuförderst nach fürschrift des kaisers
Max des Iten ordnung zum unterrichte der offenen
notarien, wie die ire ämter üben sollen, zu Cöln
1512 aufgerichtet, imgleichen nach ausweise derer
daraus gezogenen puncten, welche vom kaiserlichen
und Reichs-kammer-gerichte zu Wezlar, vor der
immatriculirung eines kaiserlichen notarien zur
masregel fürgeschriben sind, zu werke zu schreiten;
disem nach wird derjenige, welcher zum notarius
gemachet werden soll, nach seinen ältern, der freien
geburt, ehrlichen herkommen, christlichen religion,
befraget, und in gegenwart zwener erbetenen zeu-
gen, nach mase der vorangezogenen bei dem kaiser-
lichen und Reichs-kammer-gerichte gewönlichen
fragen examiniret, nach dessen beschehung wird sel-
bigem das a[m]t eines kaiserlichen notarien wirklich
anvertrauet, darnebst derselbe vereidet, ferner ge-
wönlicher maßen investiret, nicht minder ihm das

notariat-

notarien, und deren inſtrumenten.
die notarien mit mancherlei namen beleget. So
hat man z. e. wechſel-notarien, immatriculirte, und
nicht matriculirte ꝛc. Orth im IIten teile ſ. 323
ſ. 527, ſ. 739 tit. 16 § 11 tit. 23 § 9, F. H. Caſſe-
liſche verordnung wegen der notarien, 1744, Geor-
ge Adam Struve
de notariis. Beim kammer-
gerichte zu Wezlar gelten keine inſinuationen, die
z. e. in den landen, welche nicht Teutſch ſprechen,
von einem immatriculirten notarien nicht inſinuirt
worden ſind. Sihe den herrn prof. Tafinger in
den ſelectis iuris cameralis obſ. XVIIII ſ. 95, und
beſage obſ. XXIIII ſ. 119 mag am kammer-gerich-
te keine reviſion geſuchet, und darin gerichtlich ge-
handelt werden, als von einem bei der kammer im-
matriculirten notarien.

§ 3943

Bevor einer zum kaiſerlichen notarien gema-was vor de-
ren machung
beſchihet?

chet wird, iſt zufoͤrderſt nach fuͤrſchrift des kaiſers
Max des Iten ordnung zum unterrichte der offenen
notarien, wie die ire aͤmter uͤben ſollen, zu Coͤln
1512 aufgerichtet, imgleichen nach ausweiſe derer
daraus gezogenen puncten, welche vom kaiſerlichen
und Reichs-kammer-gerichte zu Wezlar, vor der
immatriculirung eines kaiſerlichen notarien zur
masregel fuͤrgeſchriben ſind, zu werke zu ſchreiten;
diſem nach wird derjenige, welcher zum notarius
gemachet werden ſoll, nach ſeinen aͤltern, der freien
geburt, ehrlichen herkommen, chriſtlichen religion,
befraget, und in gegenwart zwener erbetenen zeu-
gen, nach maſe der vorangezogenen bei dem kaiſer-
lichen und Reichs-kammer-gerichte gewoͤnlichen
fragen examiniret, nach deſſen beſchehung wird ſel-
bigem das a[m]t eines kaiſerlichen notarien wirklich
anvertrauet, darnebſt derſelbe vereidet, ferner ge-
woͤnlicher maßen inveſtiret, nicht minder ihm das

notariat-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0507" n="459"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">notarien, und deren in&#x017F;trumenten.</hi></fw><lb/>
die notarien mit mancherlei namen beleget. So<lb/>
hat man z. e. wech&#x017F;el-notarien, immatriculirte, und<lb/>
nicht matriculirte &#xA75B;c. <hi rendition="#fr">Orth</hi> im <hi rendition="#aq">II</hi>ten teile &#x017F;. 323<lb/>
&#x017F;. 527, &#x017F;. 739 tit. 16 § 11 tit. 23 § 9, F. H. Ca&#x017F;&#x017F;e-<lb/>
li&#x017F;che verordnung wegen der notarien, 1744, <hi rendition="#fr">Geor-<lb/>
ge Adam Struve</hi> <hi rendition="#aq">de notariis.</hi> Beim kammer-<lb/>
gerichte zu Wezlar gelten keine in&#x017F;inuationen, die<lb/>
z. e. in den landen, welche nicht Teut&#x017F;ch &#x017F;prechen,<lb/>
von einem immatriculirten notarien nicht in&#x017F;inuirt<lb/>
worden &#x017F;ind. Sihe den herrn prof. <hi rendition="#fr">Tafinger</hi> in<lb/>
den <hi rendition="#aq">&#x017F;electis iuris cameralis ob&#x017F;. XVIIII</hi> &#x017F;. 95, und<lb/>
be&#x017F;age <hi rendition="#aq">ob&#x017F;. XXIIII</hi> &#x017F;. 119 mag am kammer-gerich-<lb/>
te keine revi&#x017F;ion ge&#x017F;uchet, und darin gerichtlich ge-<lb/>
handelt werden, als von einem bei der kammer im-<lb/>
matriculirten notarien.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 3943</head><lb/>
            <p>Bevor einer zum kai&#x017F;erlichen notarien gema-<note place="right">was vor de-<lb/>
ren machung<lb/>
be&#x017F;chihet?</note><lb/>
chet wird, i&#x017F;t zufo&#x0364;rder&#x017F;t nach fu&#x0364;r&#x017F;chrift des kai&#x017F;ers<lb/>
Max des <hi rendition="#aq">I</hi>ten ordnung zum unterrichte der offenen<lb/>
notarien, wie die ire a&#x0364;mter u&#x0364;ben &#x017F;ollen, zu Co&#x0364;ln<lb/>
1512 aufgerichtet, imgleichen nach auswei&#x017F;e derer<lb/>
daraus gezogenen puncten, welche vom kai&#x017F;erlichen<lb/>
und Reichs-kammer-gerichte zu Wezlar, vor der<lb/>
immatriculirung eines kai&#x017F;erlichen notarien zur<lb/>
masregel fu&#x0364;rge&#x017F;chriben &#x017F;ind, zu werke zu &#x017F;chreiten;<lb/>
di&#x017F;em nach wird derjenige, welcher zum notarius<lb/>
gemachet werden &#x017F;oll, nach &#x017F;einen a&#x0364;ltern, der freien<lb/>
geburt, ehrlichen herkommen, chri&#x017F;tlichen religion,<lb/>
befraget, und in gegenwart zwener erbetenen zeu-<lb/>
gen, nach ma&#x017F;e der vorangezogenen bei dem kai&#x017F;er-<lb/>
lichen und Reichs-kammer-gerichte gewo&#x0364;nlichen<lb/>
fragen examiniret, nach de&#x017F;&#x017F;en be&#x017F;chehung wird &#x017F;el-<lb/>
bigem das a<supplied>m</supplied>t eines kai&#x017F;erlichen notarien wirklich<lb/>
anvertrauet, darneb&#x017F;t der&#x017F;elbe vereidet, ferner ge-<lb/>
wo&#x0364;nlicher maßen inve&#x017F;tiret, nicht minder ihm das<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">notariat-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[459/0507] notarien, und deren inſtrumenten. die notarien mit mancherlei namen beleget. So hat man z. e. wechſel-notarien, immatriculirte, und nicht matriculirte ꝛc. Orth im IIten teile ſ. 323 ſ. 527, ſ. 739 tit. 16 § 11 tit. 23 § 9, F. H. Caſſe- liſche verordnung wegen der notarien, 1744, Geor- ge Adam Struve de notariis. Beim kammer- gerichte zu Wezlar gelten keine inſinuationen, die z. e. in den landen, welche nicht Teutſch ſprechen, von einem immatriculirten notarien nicht inſinuirt worden ſind. Sihe den herrn prof. Tafinger in den ſelectis iuris cameralis obſ. XVIIII ſ. 95, und beſage obſ. XXIIII ſ. 119 mag am kammer-gerich- te keine reviſion geſuchet, und darin gerichtlich ge- handelt werden, als von einem bei der kammer im- matriculirten notarien. § 3943 Bevor einer zum kaiſerlichen notarien gema- chet wird, iſt zufoͤrderſt nach fuͤrſchrift des kaiſers Max des Iten ordnung zum unterrichte der offenen notarien, wie die ire aͤmter uͤben ſollen, zu Coͤln 1512 aufgerichtet, imgleichen nach ausweiſe derer daraus gezogenen puncten, welche vom kaiſerlichen und Reichs-kammer-gerichte zu Wezlar, vor der immatriculirung eines kaiſerlichen notarien zur masregel fuͤrgeſchriben ſind, zu werke zu ſchreiten; diſem nach wird derjenige, welcher zum notarius gemachet werden ſoll, nach ſeinen aͤltern, der freien geburt, ehrlichen herkommen, chriſtlichen religion, befraget, und in gegenwart zwener erbetenen zeu- gen, nach maſe der vorangezogenen bei dem kaiſer- lichen und Reichs-kammer-gerichte gewoͤnlichen fragen examiniret, nach deſſen beſchehung wird ſel- bigem das amt eines kaiſerlichen notarien wirklich anvertrauet, darnebſt derſelbe vereidet, ferner ge- woͤnlicher maßen inveſtiret, nicht minder ihm das notariat- was vor de- ren machung beſchihet?

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/507
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 459. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/507>, abgerufen am 18.06.2024.