Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite
vogteien und land-gerichten.
§ 6079

Die nidere vogteiliche gerichtbarkeit und dasworüber sich
die nidere
vogteiliche
gerichtbar-
keit erstrec-
ket?

vogt-gericht erstrecket sich also ordentlicher weise
über die eigenen und zins-leute, auch deren güter,
über welche der gesezte vogt des obern rechte und
gerechtsamen beobachtet, die gerichtbarkeit ausübet,
und geringfügigen frevel, auch begünstigungen be-
strafet, Wölker am a. o. I s. 290 fg. und bei dem
tit. I lex 3, 5, a, tit. 23 über die Nürnbergische
stadt-reformation.

§ 6080

Der ort, wo die vogteiliche gerichtbarkeit aus-wie der ort
und das ge-
richt benen-
net worden
ist?

geübet wurde, auch das gericht selbst, hise: vogt-
ding, Wachter
am a. o. sp. 1792, Schwäbisches
landrecht cap. III, I, Sächsisches landrecht I art. 2,
von Westphal IIII s. 3262, von Pistorius
amoen. T. III s. 822.

§ 6081

Dem vogte wurden gewisse dinste, auch abga-der vögte
einkünfte,

ben geleistet; daher die vogt-dinste, der vogt-haber,
vogt-hüner, das vogt-gelt bekannt sind, Pufendorf
s. 413 fg. s. 420, von Westphal in der vorrede
zum IIIIten bande s. 48. Dises wurde das vogt-
recht genennet. Man wise auch einem richter die
vadia, wetten, oder gerichts-sporteln, nebst den gelt-
busen zur besoldung an, besage der urkunde von
1285 t. I des freiherrns von Gudenus s. 814.

§ 6082

Damit man iedoch von dem durch den herzogvon dem
Lübeckischen
vogt-dinge,

Heinrich dem Löwen zu Lübeck angeordneten und
noch vorizt zu Lübeck üblichen vogt- und ächte-ding
einen begriff habe; so wollen wir dessen feierlich-
keit hier einrücken. Es wird am montag nach

dreien
vogteien und land-gerichten.
§ 6079

Die nidere vogteiliche gerichtbarkeit und dasworuͤber ſich
die nidere
vogteiliche
gerichtbar-
keit erſtrec-
ket?

vogt-gericht erſtrecket ſich alſo ordentlicher weiſe
uͤber die eigenen und zins-leute, auch deren guͤter,
uͤber welche der geſezte vogt des obern rechte und
gerechtſamen beobachtet, die gerichtbarkeit ausuͤbet,
und geringfuͤgigen frevel, auch beguͤnſtigungen be-
ſtrafet, Woͤlker am a. o. I ſ. 290 fg. und bei dem
tit. I lex 3, 5, a, tit. 23 uͤber die Nuͤrnbergiſche
ſtadt-reformation.

§ 6080

Der ort, wo die vogteiliche gerichtbarkeit aus-wie der ort
und das ge-
richt benen-
net worden
iſt?

geuͤbet wurde, auch das gericht ſelbſt, hiſe: vogt-
ding, Wachter
am a. o. ſp. 1792, Schwaͤbiſches
landrecht cap. III, I, Saͤchſiſches landrecht I art. 2,
von Weſtphal IIII ſ. 3262, von Piſtorius
amoen. T. III ſ. 822.

§ 6081

Dem vogte wurden gewiſſe dinſte, auch abga-der voͤgte
einkuͤnfte,

ben geleiſtet; daher die vogt-dinſte, der vogt-haber,
vogt-huͤner, das vogt-gelt bekannt ſind, Pufendorf
ſ. 413 fg. ſ. 420, von Weſtphal in der vorrede
zum IIIIten bande ſ. 48. Diſes wurde das vogt-
recht genennet. Man wiſe auch einem richter die
vadia, wetten, oder gerichts-ſporteln, nebſt den gelt-
buſen zur beſoldung an, beſage der urkunde von
1285 t. I des freiherrns von Gudenus ſ. 814.

§ 6082

Damit man iedoch von dem durch den herzogvon dem
Luͤbeckiſchen
vogt-dinge,

Heinrich dem Loͤwen zu Luͤbeck angeordneten und
noch vorizt zu Luͤbeck uͤblichen vogt- und aͤchte-ding
einen begriff habe; ſo wollen wir deſſen feierlich-
keit hier einruͤcken. Es wird am montag nach

dreien
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0971" n="923"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">vogteien und land-gerichten.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 6079</head><lb/>
            <p>Die nidere vogteiliche gerichtbarkeit und das<note place="right">woru&#x0364;ber &#x017F;ich<lb/>
die nidere<lb/>
vogteiliche<lb/>
gerichtbar-<lb/>
keit er&#x017F;trec-<lb/>
ket?</note><lb/>
vogt-gericht er&#x017F;trecket &#x017F;ich al&#x017F;o ordentlicher wei&#x017F;e<lb/>
u&#x0364;ber die eigenen und zins-leute, auch deren gu&#x0364;ter,<lb/>
u&#x0364;ber welche der ge&#x017F;ezte vogt des obern rechte und<lb/>
gerecht&#x017F;amen beobachtet, die gerichtbarkeit ausu&#x0364;bet,<lb/>
und geringfu&#x0364;gigen frevel, auch begu&#x0364;n&#x017F;tigungen be-<lb/>
&#x017F;trafet, <hi rendition="#fr">Wo&#x0364;lker</hi> am a. o. <hi rendition="#aq">I</hi> &#x017F;. 290 fg. und bei dem<lb/>
tit. <hi rendition="#aq">I</hi> lex 3, 5, a, tit. 23 u&#x0364;ber die Nu&#x0364;rnbergi&#x017F;che<lb/>
&#x017F;tadt-reformation.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 6080</head><lb/>
            <p>Der ort, wo die vogteiliche gerichtbarkeit aus-<note place="right">wie der ort<lb/>
und das ge-<lb/>
richt benen-<lb/>
net worden<lb/>
i&#x017F;t?</note><lb/>
geu&#x0364;bet wurde, auch das gericht &#x017F;elb&#x017F;t, hi&#x017F;e: <hi rendition="#fr">vogt-<lb/>
ding, Wachter</hi> am a. o. &#x017F;p. 1792, Schwa&#x0364;bi&#x017F;ches<lb/>
landrecht cap. <hi rendition="#aq">III, I,</hi> Sa&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;ches landrecht <hi rendition="#aq">I</hi> art. 2,<lb/><hi rendition="#fr">von We&#x017F;tphal</hi> <hi rendition="#aq">IIII</hi> &#x017F;. 3262, <hi rendition="#fr">von Pi&#x017F;torius</hi><lb/><hi rendition="#aq">amoen. T. III</hi> &#x017F;. 822.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 6081</head><lb/>
            <p>Dem vogte wurden gewi&#x017F;&#x017F;e din&#x017F;te, auch abga-<note place="right">der vo&#x0364;gte<lb/>
einku&#x0364;nfte,</note><lb/>
ben gelei&#x017F;tet; daher die vogt-din&#x017F;te, der vogt-haber,<lb/>
vogt-hu&#x0364;ner, das vogt-gelt bekannt &#x017F;ind, <hi rendition="#fr">Pufendorf</hi><lb/>
&#x017F;. 413 fg. &#x017F;. 420, <hi rendition="#fr">von We&#x017F;tphal</hi> in der vorrede<lb/>
zum <hi rendition="#aq">IIII</hi>ten bande &#x017F;. 48. Di&#x017F;es wurde das vogt-<lb/>
recht genennet. Man wi&#x017F;e auch einem richter die<lb/><hi rendition="#fr">vadia,</hi> wetten, oder gerichts-&#x017F;porteln, neb&#x017F;t den gelt-<lb/>
bu&#x017F;en zur be&#x017F;oldung an, be&#x017F;age der urkunde von<lb/>
1285 t. <hi rendition="#aq">I</hi> des freiherrns <hi rendition="#fr">von Gudenus</hi> &#x017F;. 814.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 6082</head><lb/>
            <p>Damit man iedoch von dem durch den herzog<note place="right">von dem<lb/>
Lu&#x0364;becki&#x017F;chen<lb/>
vogt-dinge,</note><lb/>
Heinrich dem Lo&#x0364;wen zu Lu&#x0364;beck angeordneten und<lb/>
noch vorizt zu Lu&#x0364;beck u&#x0364;blichen vogt- und a&#x0364;chte-ding<lb/>
einen begriff habe; &#x017F;o wollen wir de&#x017F;&#x017F;en feierlich-<lb/>
keit hier einru&#x0364;cken. Es wird am montag nach<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">dreien</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[923/0971] vogteien und land-gerichten. § 6079 Die nidere vogteiliche gerichtbarkeit und das vogt-gericht erſtrecket ſich alſo ordentlicher weiſe uͤber die eigenen und zins-leute, auch deren guͤter, uͤber welche der geſezte vogt des obern rechte und gerechtſamen beobachtet, die gerichtbarkeit ausuͤbet, und geringfuͤgigen frevel, auch beguͤnſtigungen be- ſtrafet, Woͤlker am a. o. I ſ. 290 fg. und bei dem tit. I lex 3, 5, a, tit. 23 uͤber die Nuͤrnbergiſche ſtadt-reformation. woruͤber ſich die nidere vogteiliche gerichtbar- keit erſtrec- ket? § 6080 Der ort, wo die vogteiliche gerichtbarkeit aus- geuͤbet wurde, auch das gericht ſelbſt, hiſe: vogt- ding, Wachter am a. o. ſp. 1792, Schwaͤbiſches landrecht cap. III, I, Saͤchſiſches landrecht I art. 2, von Weſtphal IIII ſ. 3262, von Piſtorius amoen. T. III ſ. 822. wie der ort und das ge- richt benen- net worden iſt? § 6081 Dem vogte wurden gewiſſe dinſte, auch abga- ben geleiſtet; daher die vogt-dinſte, der vogt-haber, vogt-huͤner, das vogt-gelt bekannt ſind, Pufendorf ſ. 413 fg. ſ. 420, von Weſtphal in der vorrede zum IIIIten bande ſ. 48. Diſes wurde das vogt- recht genennet. Man wiſe auch einem richter die vadia, wetten, oder gerichts-ſporteln, nebſt den gelt- buſen zur beſoldung an, beſage der urkunde von 1285 t. I des freiherrns von Gudenus ſ. 814. der voͤgte einkuͤnfte, § 6082 Damit man iedoch von dem durch den herzog Heinrich dem Loͤwen zu Luͤbeck angeordneten und noch vorizt zu Luͤbeck uͤblichen vogt- und aͤchte-ding einen begriff habe; ſo wollen wir deſſen feierlich- keit hier einruͤcken. Es wird am montag nach dreien von dem Luͤbeckiſchen vogt-dinge,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/971
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 923. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/971>, abgerufen am 22.11.2024.