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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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von pachten, verpachten etc.
neuen 2 drittel stücke, welche vor dem jare 1748
geschlagen worden sind, beibringen, z. e. vermittels
eines zeugnisses der kaufmannschaft, oder der dasi-
gen rentkammer. Aus den rechnungen von dem ja-
re 1757 im hornmonate; nicht minder ist der itzi-
ge wehrt samt dem aufgelte von 1759 zu bescheini-
gen; imgleichen will eine beglaubigung: ob solche
2 drittel stücke leichtlich, oder schwer aufzutreiben
sind, erfoderlich seyn. Disem nach entrichtet der
pachter dem verpachter die summe von thir. am
pachtgelte; iedoch dergestalt: daß, was zur zeit
der im jare--getroffenen pachtung das 100 neue
2 drittel am aufgelte erweislich getan hat, er zur
haubtsumme leget; anbei, was er zur einwechse-
lung der 2 drittel vorizt mehr anwenden muß, zi-
het er dem verpachter an den--thlr. ab, oder, im
falle die neue 2 drittel nicht wohl zu haben wären,
bezalet er an münze, iedes neue 2 drittel stück zu 32
schillingen etc, an gangbarer münze nebst dem agio,
wie solches--erweislich gestanden hat. Auf den
fall, wenn die summe teils unlauter, teils klar ist,
wie dahir der punkt wegen des übersteigenden auf-
wechsels der 2 drittel stücke sich darleget; alsdann
ist rechtens: daß ein schuldener dijenige summe
hinterlege, welche keinem streite unterworffen ist,
Joh. Dan. Reyter de oblatione § 18, 19 s. 34 s.
36; des unlauteren halber stellet er entweder an-
nemliche bürgen, welche sich anheischig machen:
für das übrige, wofern es dem pachter zuerkannt
werden sollte, zu haften, Pet. Müller über den
Struv im synt. iur. ciu. exerc. 47 § 79 (x) s. 672,
T. III. Hert in dec. 765 n. 2 s. 731, oder erbitet
sich zur nachzalung nur mündlich, Reyter § 15 s.
30 n. 4, § 32 fg., oder hinterleget das zweifelhafti-
ge absonderlich, Mevius P. II dec. 200. 201, Hert
im resp. 165 n. 16 s. 336. Die bedingete strafe

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N n n n 2

von pachten, verpachten ꝛc.
neuen 2 drittel ſtuͤcke, welche vor dem jare 1748
geſchlagen worden ſind, beibringen, z. e. vermittels
eines zeugniſſes der kaufmannſchaft, oder der daſi-
gen rentkammer. Aus den rechnungen von dem ja-
re 1757 im hornmonate; nicht minder iſt der itzi-
ge wehrt ſamt dem aufgelte von 1759 zu beſcheini-
gen; imgleichen will eine beglaubigung: ob ſolche
2 drittel ſtuͤcke leichtlich, oder ſchwer aufzutreiben
ſind, erfoderlich ſeyn. Diſem nach entrichtet der
pachter dem verpachter die ſumme von thir. am
pachtgelte; iedoch dergeſtalt: daß, was zur zeit
der im jare--getroffenen pachtung das 100 neue
2 drittel am aufgelte erweislich getan hat, er zur
haubtſumme leget; anbei, was er zur einwechſe-
lung der 2 drittel vorizt mehr anwenden muß, zi-
het er dem verpachter an den--thlr. ab, oder, im
falle die neue 2 drittel nicht wohl zu haben waͤren,
bezalet er an muͤnze, iedes neue 2 drittel ſtuͤck zu 32
ſchillingen ꝛc, an gangbarer muͤnze nebſt dem agio,
wie ſolches--erweislich geſtanden hat. Auf den
fall, wenn die ſumme teils unlauter, teils klar iſt,
wie dahir der punkt wegen des uͤberſteigenden auf-
wechſels der 2 drittel ſtuͤcke ſich darleget; alsdann
iſt rechtens: daß ein ſchuldener dijenige ſumme
hinterlege, welche keinem ſtreite unterworffen iſt,
Joh. Dan. Reyter de oblatione § 18, 19 ſ. 34 ſ.
36; des unlauteren halber ſtellet er entweder an-
nemliche buͤrgen, welche ſich anheiſchig machen:
fuͤr das uͤbrige, wofern es dem pachter zuerkannt
werden ſollte, zu haften, Pet. Muͤller uͤber den
Struv im ſynt. iur. ciu. exerc. 47 § 79 (x) ſ. 672,
T. III. Hert in dec. 765 n. 2 ſ. 731, oder erbitet
ſich zur nachzalung nur muͤndlich, Reyter § 15 ſ.
30 n. 4, § 32 fg., oder hinterleget das zweifelhafti-
ge abſonderlich, Mevius P. II dec. 200. 201, Hert
im reſp. 165 n. 16 ſ. 336. Die bedingete ſtrafe

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[1299/1323] von pachten, verpachten ꝛc. neuen 2 drittel ſtuͤcke, welche vor dem jare 1748 geſchlagen worden ſind, beibringen, z. e. vermittels eines zeugniſſes der kaufmannſchaft, oder der daſi- gen rentkammer. Aus den rechnungen von dem ja- re 1757 im hornmonate; nicht minder iſt der itzi- ge wehrt ſamt dem aufgelte von 1759 zu beſcheini- gen; imgleichen will eine beglaubigung: ob ſolche 2 drittel ſtuͤcke leichtlich, oder ſchwer aufzutreiben ſind, erfoderlich ſeyn. Diſem nach entrichtet der pachter dem verpachter die ſumme von thir. am pachtgelte; iedoch dergeſtalt: daß, was zur zeit der im jare--getroffenen pachtung das 100 neue 2 drittel am aufgelte erweislich getan hat, er zur haubtſumme leget; anbei, was er zur einwechſe- lung der 2 drittel vorizt mehr anwenden muß, zi- het er dem verpachter an den--thlr. ab, oder, im falle die neue 2 drittel nicht wohl zu haben waͤren, bezalet er an muͤnze, iedes neue 2 drittel ſtuͤck zu 32 ſchillingen ꝛc, an gangbarer muͤnze nebſt dem agio, wie ſolches--erweislich geſtanden hat. Auf den fall, wenn die ſumme teils unlauter, teils klar iſt, wie dahir der punkt wegen des uͤberſteigenden auf- wechſels der 2 drittel ſtuͤcke ſich darleget; alsdann iſt rechtens: daß ein ſchuldener dijenige ſumme hinterlege, welche keinem ſtreite unterworffen iſt, Joh. Dan. Reyter de oblatione § 18, 19 ſ. 34 ſ. 36; des unlauteren halber ſtellet er entweder an- nemliche buͤrgen, welche ſich anheiſchig machen: fuͤr das uͤbrige, wofern es dem pachter zuerkannt werden ſollte, zu haften, Pet. Muͤller uͤber den Struv im ſynt. iur. ciu. exerc. 47 § 79 (x) ſ. 672, T. III. Hert in dec. 765 n. 2 ſ. 731, oder erbitet ſich zur nachzalung nur muͤndlich, Reyter § 15 ſ. 30 n. 4, § 32 fg., oder hinterleget das zweifelhafti- ge abſonderlich, Mevius P. II dec. 200. 201, Hert im reſp. 165 n. 16 ſ. 336. Die bedingete ſtrafe faͤllet N n n n 2

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1323>, abgerufen am 22.11.2024.