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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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XXXV haubtst. von den teutschen
inen bezalet nemen, bl. 7. Die hosen mußten sie,
der farbe nach, tragen, wie der haubtmann inen
solche benennete, bl. 6, b. Diser hessische ausschuß
bestand aus dem zu roß, und zu fuß. Man hatte
landreiter, wie aus den hessischen landtags-abschi-
den von den jaren 1617, 1619, 1621, und folgen-
den erhellet, zu deren unterhaltung geschahen von
den landständen verwilligungen. Dise landreiter
bekamen einen jars-gehalt, und rittgelt, wie aus
einer verordnung noch vom 5ten junii 1695 zu
ersehen ist. Sie wurden aber 1731 irer dinste
entlassen. Jm jare 1631 verwilligete die hessische
ritterschaft, an statt irer schuldigen lehnpferde, ein
regiment zu pferde auf ire kosten zu werben, und
accordirte darzu 6000 thlr.; jedoch, daß es inen
künftighin zu keiner folge gereichen sollte. Seit
dem dreissigjärigen krige hat die Reichs- und kreiß-
verfassung zur unterhaltung beständiger kriges-völ-
ker, und bei den mächtigeren Reichsfürsten zu or-
dentlichen regimentern, auch deren bezalung anlaß
gegeben; gestalt dann in den fürstl. Hessen-Casse-
lischen landen auf dem landtage zu Cassel 1651
der fürstliche fürtrag, unter anderen, auf die kreiß-
verfassung, und die kriges-völker zu fuß, und zu
pferde; imgleichen auf die genugsame besazung,
auch die bewerung des landvolkes geschahe. Jm
jare 1654 wurde wegen vermerung der krigesvöl-
ker eine zulage von den landständen verwilliget;
nicht minder machete sich die hessische ritterschaft
anheischig: weil keine tüchtige junge lehnreiter für
sie zu bekommen wären, 3000 rthlr. zu bezalen;
jedoch one folge auf die künftigen zeiten. Jm
landtags-abschide des jares 1665 wurde dem lan-
des-fürsten die landes-folge, musterung, ausname,
werhafter völker im lande, und dise in gewisse
compagnien einzuteilen, sie mit hohen, und nider en

offici-

XXXV haubtſt. von den teutſchen
inen bezalet nemen, bl. 7. Die hoſen mußten ſie,
der farbe nach, tragen, wie der haubtmann inen
ſolche benennete, bl. 6, b. Diſer heſſiſche ausſchuß
beſtand aus dem zu roß, und zu fuß. Man hatte
landreiter, wie aus den heſſiſchen landtags-abſchi-
den von den jaren 1617, 1619, 1621, und folgen-
den erhellet, zu deren unterhaltung geſchahen von
den landſtaͤnden verwilligungen. Diſe landreiter
bekamen einen jars-gehalt, und rittgelt, wie aus
einer verordnung noch vom 5ten junii 1695 zu
erſehen iſt. Sie wurden aber 1731 irer dinſte
entlaſſen. Jm jare 1631 verwilligete die heſſiſche
ritterſchaft, an ſtatt irer ſchuldigen lehnpferde, ein
regiment zu pferde auf ire koſten zu werben, und
accordirte darzu 6000 thlr.; jedoch, daß es inen
kuͤnftighin zu keiner folge gereichen ſollte. Seit
dem dreiſſigjaͤrigen krige hat die Reichs- und kreiß-
verfaſſung zur unterhaltung beſtaͤndiger kriges-voͤl-
ker, und bei den maͤchtigeren Reichsfuͤrſten zu or-
dentlichen regimentern, auch deren bezalung anlaß
gegeben; geſtalt dann in den fuͤrſtl. Heſſen-Caſſe-
liſchen landen auf dem landtage zu Caſſel 1651
der fuͤrſtliche fuͤrtrag, unter anderen, auf die kreiß-
verfaſſung, und die kriges-voͤlker zu fuß, und zu
pferde; imgleichen auf die genugſame beſazung,
auch die bewerung des landvolkes geſchahe. Jm
jare 1654 wurde wegen vermerung der krigesvoͤl-
ker eine zulage von den landſtaͤnden verwilliget;
nicht minder machete ſich die heſſiſche ritterſchaft
anheiſchig: weil keine tuͤchtige junge lehnreiter fuͤr
ſie zu bekommen waͤren, 3000 rthlr. zu bezalen;
jedoch one folge auf die kuͤnftigen zeiten. Jm
landtags-abſchide des jares 1665 wurde dem lan-
des-fuͤrſten die landes-folge, muſterung, ausname,
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[206/0230] XXXV haubtſt. von den teutſchen inen bezalet nemen, bl. 7. Die hoſen mußten ſie, der farbe nach, tragen, wie der haubtmann inen ſolche benennete, bl. 6, b. Diſer heſſiſche ausſchuß beſtand aus dem zu roß, und zu fuß. Man hatte landreiter, wie aus den heſſiſchen landtags-abſchi- den von den jaren 1617, 1619, 1621, und folgen- den erhellet, zu deren unterhaltung geſchahen von den landſtaͤnden verwilligungen. Diſe landreiter bekamen einen jars-gehalt, und rittgelt, wie aus einer verordnung noch vom 5ten junii 1695 zu erſehen iſt. Sie wurden aber 1731 irer dinſte entlaſſen. Jm jare 1631 verwilligete die heſſiſche ritterſchaft, an ſtatt irer ſchuldigen lehnpferde, ein regiment zu pferde auf ire koſten zu werben, und accordirte darzu 6000 thlr.; jedoch, daß es inen kuͤnftighin zu keiner folge gereichen ſollte. Seit dem dreiſſigjaͤrigen krige hat die Reichs- und kreiß- verfaſſung zur unterhaltung beſtaͤndiger kriges-voͤl- ker, und bei den maͤchtigeren Reichsfuͤrſten zu or- dentlichen regimentern, auch deren bezalung anlaß gegeben; geſtalt dann in den fuͤrſtl. Heſſen-Caſſe- liſchen landen auf dem landtage zu Caſſel 1651 der fuͤrſtliche fuͤrtrag, unter anderen, auf die kreiß- verfaſſung, und die kriges-voͤlker zu fuß, und zu pferde; imgleichen auf die genugſame beſazung, auch die bewerung des landvolkes geſchahe. Jm jare 1654 wurde wegen vermerung der krigesvoͤl- ker eine zulage von den landſtaͤnden verwilliget; nicht minder machete ſich die heſſiſche ritterſchaft anheiſchig: weil keine tuͤchtige junge lehnreiter fuͤr ſie zu bekommen waͤren, 3000 rthlr. zu bezalen; jedoch one folge auf die kuͤnftigen zeiten. Jm landtags-abſchide des jares 1665 wurde dem lan- des-fuͤrſten die landes-folge, muſterung, ausname, werhafter voͤlker im lande, und diſe in gewiſſe compagnien einzuteilen, ſie mit hohen, und nider en offici-

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/230>, abgerufen am 21.11.2024.