welche darin wonen, müssen sich darnach richten. Dises wort: Weichbild, ist in Sachsen, dem namen nach, besonders bekannt.
Jm reiche hat man andere benennungen, als burgbann, burgfriden, ganerbinate, ganerb- schaften. Wo man nicht burgbann saget, hat man feldmarken, oder landweren. Die kreu- ze dedeuten die grenzen, oder das zeichen des burgbannes, burgfridens, oder weichbildes, Carpzov am a. o. cap. 3. Stadtweichbilds- gericht wird jeweilen in Sachsen z. e. im Al- tenburgischen etc für die peinliche gerichtbarkeit genommen. Die in der stadt-flur gelegene pläze werden im zweiffel nicht der landesherr- schaft, sondern der gemeinde zuständig geach- tet, Wolfg. Ad. Schöpf im cons. 33, num. 49, s. 239 fg., vol. VIII, cons. Tub. We- gen der privilegirten bann-meilen war im jare 1494 ein rechtsstreit zwischen dem stifte, und der Reichsstadt Kempten, welcher vom Kai- ser Maximilian I, mit zuzihung des Reichs kurfürsten, fürsten, grafen, herren, städ- ten, und rechts-gelerten den 25ten jun ent- schiden wurde, Freiherr von Harpprecht im stats-archive des K. und R. Kammergerichtes 2ten th., s. 30,
Acht
XLVII h. von den ſtaͤdten, und ꝛc.
welche darin wonen, muͤſſen ſich darnach richten. Diſes wort: Weichbild, iſt in Sachſen, dem namen nach, beſonders bekannt.
Jm reiche hat man andere benennungen, als burgbann, burgfriden, ganerbinate, ganerb- ſchaften. Wo man nicht burgbann ſaget, hat man feldmarken, oder landweren. Die kreu- ze dedeuten die grenzen, oder das zeichen des burgbannes, burgfridens, oder weichbildes, Carpzov am a. o. cap. 3. Stadtweichbilds- gericht wird jeweilen in Sachſen z. e. im Al- tenburgiſchen ꝛc fuͤr die peinliche gerichtbarkeit genommen. Die in der ſtadt-flur gelegene plaͤze werden im zweiffel nicht der landesherr- ſchaft, ſondern der gemeinde zuſtaͤndig geach- tet, Wolfg. Ad. Schoͤpf im conſ. 33, num. 49, ſ. 239 fg., vol. VIII, conſ. Tub. We- gen der privilegirten bann-meilen war im jare 1494 ein rechtsſtreit zwiſchen dem ſtifte, und der Reichsſtadt Kempten, welcher vom Kai- ſer Maximilian I, mit zuzihung des Reichs kurfuͤrſten, fuͤrſten, grafen, herren, ſtaͤd- ten, und rechts-gelerten den 25ten jun ent- ſchiden wurde, Freiherr von Harpprecht im ſtats-archive des K. und R. Kammergerichtes 2ten th., ſ. 30,
Acht
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XLVII h. von den ſtaͤdten, und ꝛc.
welche darin wonen, muͤſſen ſich darnach richten.
Diſes wort: Weichbild, iſt in Sachſen, dem
namen nach, beſonders bekannt.
Jm reiche hat man andere benennungen, als
burgbann, burgfriden, ganerbinate, ganerb-
ſchaften. Wo man nicht burgbann ſaget, hat
man feldmarken, oder landweren. Die kreu-
ze dedeuten die grenzen, oder das zeichen des
burgbannes, burgfridens, oder weichbildes,
Carpzov am a. o. cap. 3. Stadtweichbilds-
gericht wird jeweilen in Sachſen z. e. im Al-
tenburgiſchen ꝛc fuͤr die peinliche gerichtbarkeit
genommen. Die in der ſtadt-flur gelegene
plaͤze werden im zweiffel nicht der landesherr-
ſchaft, ſondern der gemeinde zuſtaͤndig geach-
tet, Wolfg. Ad. Schoͤpf im conſ. 33, num.
49, ſ. 239 fg., vol. VIII, conſ. Tub. We-
gen der privilegirten bann-meilen war im jare
1494 ein rechtsſtreit zwiſchen dem ſtifte, und
der Reichsſtadt Kempten, welcher vom Kai-
ſer Maximilian I, mit zuzihung des Reichs
kurfuͤrſten, fuͤrſten, grafen, herren, ſtaͤd-
ten, und rechts-gelerten den 25ten jun ent-
ſchiden wurde, Freiherr von Harpprecht im
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2ten th., ſ. 30,
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/288>, abgerufen am 22.11.2024.
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