de kaiserliche freiheiten ein, Orth am a. o. s. 14 -- 32 fg.; sihe iedoch des Joh. Horixhist. nund. Mogunt. delin. Mainz. 1752. Wie die öffentli- che Reichsmessen einmal angesezet sind, so müssen sie auch bleiben, und können von der landesobrig- keit, oder den stadträhten, one kaiserliche genemi- gung, nicht verleget, noch verschoben werden; wohl aber kan der Kaiser die messen, aus rechtmässigen ursachen, untersagen, Pfeffinger s. 197 § 42. von den meß- freiheiten.Die messen haben ire freiheiten, und gerechtsamen, nicht allein ordentliche; sondern auch ausserordent- liche, teils in absicht auf die personen, welche han- del, und wandel treiben, teils wegen des freien han- dels, bald des sicheren geleites, und der sicherheit halber so wohl wegen der personen, sie mögen chri- sten, schuz-jüden, oder andere handelnde menschen seyn; darnebst der gerichte, der waaren, als auch wegen der zölle, und abgaben; es kommen dabei die zahlwoche, die meßwechsel, zollfreiheiten, das wege- und strassenrecht, auch andere befugnisse in betrachtung, Pfeffinger vol. III, s. 192 fgg., § 39 fg., Wemker § 7 fg., s. 9 fg., Anton Glockde nundinis, earumque priuilegiis, Marb. 1637, 4t, § 94 fgg. Damit nun die messen, auch wohl die märkte, kund würden, hat man sie vor alters her ein- und an deren ende ausgelautet, wodurch ihr anfang und ende angedeutet wird, und wovon die meßfreiheit sofort anhebet auch bis zum auslauten dauert; mithin dürfen fremde handelsleute nach dem auslauten nicht weiter feil haben, Orth von Reichsmessen etc s. 60, s. 66, s. 541 fgg., Jac. Frid. Ludovicide eo quod iustum est circa cam- panas, Halle 1708, 4t, cap. I § 40 s. 31, und cap. II § 30 s. 63 fg.; sonst aber hat, nach der re- gel, bei den messen keine einschränkung des freien handels statt; gleichwohl wird jeweilen wegen des
verkau-
XLVIII haubtſt. von den rechten
de kaiſerliche freiheiten ein, Orth am a. o. ſ. 14 — 32 fg.; ſihe iedoch des Joh. Horixhiſt. nund. Mogunt. delin. Mainz. 1752. Wie die oͤffentli- che Reichsmeſſen einmal angeſezet ſind, ſo muͤſſen ſie auch bleiben, und koͤnnen von der landesobrig- keit, oder den ſtadtraͤhten, one kaiſerliche genemi- gung, nicht verleget, noch verſchoben werden; wohl aber kan der Kaiſer die meſſen, aus rechtmaͤſſigen urſachen, unterſagen, Pfeffinger ſ. 197 § 42. von den meß- freiheiten.Die meſſen haben ire freiheiten, und gerechtſamen, nicht allein ordentliche; ſondern auch auſſerordent- liche, teils in abſicht auf die perſonen, welche han- del, und wandel treiben, teils wegen des freien han- dels, bald des ſicheren geleites, und der ſicherheit halber ſo wohl wegen der perſonen, ſie moͤgen chri- ſten, ſchuz-juͤden, oder andere handelnde menſchen ſeyn; darnebſt der gerichte, der waaren, als auch wegen der zoͤlle, und abgaben; es kommen dabei die zahlwoche, die meßwechſel, zollfreiheiten, das wege- und ſtraſſenrecht, auch andere befugniſſe in betrachtung, Pfeffinger vol. III, ſ. 192 fgg., § 39 fg., Wemker § 7 fg., ſ. 9 fg., Anton Glockde nundinis, earumque priuilegiis, Marb. 1637, 4t, § 94 fgg. Damit nun die meſſen, auch wohl die maͤrkte, kund wuͤrden, hat man ſie vor alters her ein- und an deren ende ausgelautet, wodurch ihr anfang und ende angedeutet wird, und wovon die meßfreiheit ſofort anhebet auch bis zum auslauten dauert; mithin duͤrfen fremde handelsleute nach dem auslauten nicht weiter feil haben, Orth von Reichsmeſſen ꝛc ſ. 60, ſ. 66, ſ. 541 fgg., Jac. Frid. Ludovicide eo quod iuſtum eſt circa cam- panas, Halle 1708, 4t, cap. I § 40 ſ. 31, und cap. II § 30 ſ. 63 fg.; ſonſt aber hat, nach der re- gel, bei den meſſen keine einſchraͤnkung des freien handels ſtatt; gleichwohl wird jeweilen wegen des
verkau-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0296"n="272"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">XLVIII</hi> haubtſt. von den rechten</hi></fw><lb/>
de kaiſerliche freiheiten ein, <hirendition="#fr">Orth</hi> am a. o. ſ. 14 —<lb/>
32 fg.; ſihe iedoch des <hirendition="#fr">Joh. Horix</hi><hirendition="#aq">hiſt. nund.<lb/>
Mogunt. delin.</hi> Mainz. 1752. Wie die oͤffentli-<lb/>
che Reichsmeſſen einmal angeſezet ſind, ſo muͤſſen<lb/>ſie auch bleiben, und koͤnnen von der landesobrig-<lb/>
keit, oder den ſtadtraͤhten, one kaiſerliche genemi-<lb/>
gung, nicht verleget, noch verſchoben werden; wohl<lb/>
aber kan der Kaiſer die meſſen, aus rechtmaͤſſigen<lb/>
urſachen, unterſagen, <hirendition="#fr">Pfeffinger</hi>ſ. 197 § 42.<lb/><noteplace="left">von den meß-<lb/>
freiheiten.</note>Die meſſen haben ire freiheiten, und gerechtſamen,<lb/>
nicht allein ordentliche; ſondern auch auſſerordent-<lb/>
liche, teils in abſicht auf die perſonen, welche han-<lb/>
del, und wandel treiben, teils wegen des freien han-<lb/>
dels, bald des ſicheren geleites, und der ſicherheit<lb/>
halber ſo wohl wegen der perſonen, ſie moͤgen chri-<lb/>ſten, ſchuz-juͤden, oder andere handelnde menſchen<lb/>ſeyn; darnebſt der gerichte, der waaren, als auch<lb/>
wegen der zoͤlle, und abgaben; es kommen dabei<lb/>
die zahlwoche, die meßwechſel, zollfreiheiten, das<lb/>
wege- und ſtraſſenrecht, auch andere befugniſſe in<lb/>
betrachtung, <hirendition="#fr">Pfeffinger</hi> vol. <hirendition="#aq">III,</hi>ſ. 192 fgg., § 39<lb/>
fg., <hirendition="#fr">Wemker</hi> § 7 fg., ſ. 9 fg., <hirendition="#fr">Anton Glock</hi><hirendition="#aq">de<lb/>
nundinis, earumque priuilegiis,</hi> Marb. 1637, 4t,<lb/>
§ 94 fgg. Damit nun die meſſen, auch wohl die<lb/>
maͤrkte, kund wuͤrden, hat man ſie vor alters her<lb/>
ein- und an deren ende ausgelautet, wodurch ihr<lb/>
anfang und ende angedeutet wird, und wovon die<lb/>
meßfreiheit ſofort anhebet auch bis zum auslauten<lb/>
dauert; mithin duͤrfen fremde handelsleute nach<lb/>
dem auslauten nicht weiter feil haben, <hirendition="#fr">Orth</hi> von<lb/>
Reichsmeſſen ꝛc ſ. 60, ſ. 66, ſ. 541 fgg., <hirendition="#fr">Jac.<lb/>
Frid. Ludovici</hi><hirendition="#aq">de eo quod iuſtum eſt circa cam-<lb/>
panas,</hi> Halle 1708, 4t, cap. <hirendition="#aq">I</hi> § 40 ſ. 31, und<lb/>
cap. <hirendition="#aq">II</hi> § 30 ſ. 63 fg.; ſonſt aber hat, nach der re-<lb/>
gel, bei den meſſen keine einſchraͤnkung des freien<lb/>
handels ſtatt; gleichwohl wird jeweilen wegen des<lb/><fwplace="bottom"type="catch">verkau-</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[272/0296]
XLVIII haubtſt. von den rechten
de kaiſerliche freiheiten ein, Orth am a. o. ſ. 14 —
32 fg.; ſihe iedoch des Joh. Horix hiſt. nund.
Mogunt. delin. Mainz. 1752. Wie die oͤffentli-
che Reichsmeſſen einmal angeſezet ſind, ſo muͤſſen
ſie auch bleiben, und koͤnnen von der landesobrig-
keit, oder den ſtadtraͤhten, one kaiſerliche genemi-
gung, nicht verleget, noch verſchoben werden; wohl
aber kan der Kaiſer die meſſen, aus rechtmaͤſſigen
urſachen, unterſagen, Pfeffinger ſ. 197 § 42.
Die meſſen haben ire freiheiten, und gerechtſamen,
nicht allein ordentliche; ſondern auch auſſerordent-
liche, teils in abſicht auf die perſonen, welche han-
del, und wandel treiben, teils wegen des freien han-
dels, bald des ſicheren geleites, und der ſicherheit
halber ſo wohl wegen der perſonen, ſie moͤgen chri-
ſten, ſchuz-juͤden, oder andere handelnde menſchen
ſeyn; darnebſt der gerichte, der waaren, als auch
wegen der zoͤlle, und abgaben; es kommen dabei
die zahlwoche, die meßwechſel, zollfreiheiten, das
wege- und ſtraſſenrecht, auch andere befugniſſe in
betrachtung, Pfeffinger vol. III, ſ. 192 fgg., § 39
fg., Wemker § 7 fg., ſ. 9 fg., Anton Glock de
nundinis, earumque priuilegiis, Marb. 1637, 4t,
§ 94 fgg. Damit nun die meſſen, auch wohl die
maͤrkte, kund wuͤrden, hat man ſie vor alters her
ein- und an deren ende ausgelautet, wodurch ihr
anfang und ende angedeutet wird, und wovon die
meßfreiheit ſofort anhebet auch bis zum auslauten
dauert; mithin duͤrfen fremde handelsleute nach
dem auslauten nicht weiter feil haben, Orth von
Reichsmeſſen ꝛc ſ. 60, ſ. 66, ſ. 541 fgg., Jac.
Frid. Ludovici de eo quod iuſtum eſt circa cam-
panas, Halle 1708, 4t, cap. I § 40 ſ. 31, und
cap. II § 30 ſ. 63 fg.; ſonſt aber hat, nach der re-
gel, bei den meſſen keine einſchraͤnkung des freien
handels ſtatt; gleichwohl wird jeweilen wegen des
verkau-
von den meß-
freiheiten.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/296>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.